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Mittwoch, Juli 03, 2013
Glückwunsch! 15 Jahre 1. Bücherhotel Deutschlands
Der Verein Warnowregion e.V. gratuliert Frau Conny Weiß ganz herzlich zum 15jährigen Bestehen des 1. Bücherhotels Deutschlands in Groß Breesen. Es war ihre Idee, es ist ihr Werk. Es war alles andere als einfach. Für die Zukunft wünschen wir vom Verein Warnowregion alles erdenklich Gute!
Falls es noch Mitmenschen geben sollte, die das 1. Bücherhotel nicht kennen, zitieren wir nachstehend einen Artikel aus der SVZ vom 29. Juni 2013:
Wo ist die Zeit geblieben? 15 Jahre Bücherhotel
"Wo ist die Zeit geblieben?" Hoteldirektorin Conny Weiß kann es gar nicht so recht glauben, dass das Bücherhotel Groß Breesen an diesem Wochenende sein 15-jähriges Bestehen feiert. Dazu gehört auch der Gedanke: "Wir haben es geschafft" - allerdings mit einigen Höhen und Tiefen.
Die Talsohle war dabei ganz sicher fast auf den Tag genau vor fünf Jahren die Zwangsversteigerung. Der folgte aber der Neuanfang mit Torsten Brock, Inhaber und Geschäftsführer des Hotels. An seiner Seite diejenige, die von Beginn an dabei war: Conny Weiß. Die war von dem Hotel in Groß Breesen, auch wenn es weit weg vom Schuss liegt, aber in einem malerischen Landschaft, immer überzeugt. Daher will sie auch nicht mehr von den Tiefen sprechen, auch wenn die Arbeit in der Branche keineswegs leichter geworden ist. Conny Weiß: "Wir haben uns mit unseren Angeboten etabliert, mit dem Bücherhotel, und den konsequent seit vier Jahren betriebenen Veranstaltungen." Das komme an, es gebe viele Stammgäste.
Den Ideen sind dabei bei Torsten Brock und Conny Weiß keine Grenzen gesetzt. Dazu gehörte z.B. gerade die erstmalige Teilnahme an der landesweiten Aktion "Offene Gärten" (wir berichteten). Aber solche Angebote wie eine Vollmondlesung auf dem Krakower See - die nächste ist am Sonntag -, Fahrten von Schloss zu Schloss, in Gärten, mit dem Kanu oder mit dem Fahrrad - vieles ist möglich. "Wir müssen uns jeden Tag etwas einfallen lassen, müssen kreativ sein. Das fordert uns ohne Pause zwölf Monate", so Conny Weiß.
Die ursprüngliche und beste Idee für das Konzept des Hotels wurde allerdings mit dem Bücherhotel geboren. Weiß: "Das Gutshotel Groß Breesen ist das 1. Bücherhotel Deutschlands mit über 300 000 Büchern. Zwei Bücher da lassen und eins mitnehmen. Das war die Idee." Weil es mittlerweile so viele sind, die auch über alle Etagen und in allen Ecken verteilt sind, betreiben wir den Tausch nicht mehr ganz so intensiv wie anfangs."
Das Hotel hat 30 Zimmer. Im Park bzw. Garten gibt es einen Kräutergarten, in dem Brahmi, ein Gedächtniskraut zur Teezubereitung, wächst. Das "Gewölbe", historisch aus 1833 erhalten, ist als Restaurant mit Bar und Weinkeller eingerichtet.
Am Jubiläums-Wochenende verwandelt sich der Gutspark in eine orientalische Kulisse. Gestern gab es eine Märchenlesung mit Grete Innig. Marlis Stiene, Claudia Kraemer, Dorit Lipinski und heute sind viele kleine und große Überraschungen für Besucher geplant. Sonntag geht es dann im Hier weiter.
Conny Weiß sitzt vor dem Kräutergarten, der bei der Aktion "Offene Gärten" ein Hingucker war.hans-jürgen kowalzik
Wer mehr wissen will, findet auf http://www.gutshotel.de/ interesssante Informationen. Weiterlesen auf http://www.existenzielle.de/cms/Magazin/Feierabend/Gastgeberinnen/index-b-1-109-1491.html,
https://www.goethe.de/ges/mol/del/pan/de7965765.htm
http://www.neues-deutschland.de/artikel/147032.morgens-sevilla-abends-gross-breesen.html?sstr=
http://www.focus.de/reisen/service/tid-7438/mecklenburg-vorpommern_aid_133154.html
http://www.ahgz.de/regional-und-lokal/leseratten-droht-schlaflose-nacht,200012154538.html
usw. usf. ...
Edited on: Mittwoch, Juli 03, 2013 19:43
Categories: Erlebnisangebote, Guts- und Herrenhäuser, Kultur, Tourismus
Dienstag, Oktober 30, 2012
Alleen-Fachtagung am 7. November 2012
Der BUND Mecklenburg-Vorpommern lädt zur 8. Baumschutz-Fachtagung „Alleen und ihre Bedeutung für die Biodiversität“ am 7. November in die Viehhalle nach Güstrow ein.
Die Tagung ist öffentlich. Sie wird in Kooperation mit der Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern ausgerichtet und beginnt um 9:30 in der Güstrower Viehhalle. Bis 17:00 referieren ausgewiesene Experten zu Baumschutz und geschützten Arten in Alleebäumen.
Ziel der Tagung ist neben den Fachbeiträgen der Erfahrungsaustausch zum Alleenschutz zwischen Behörden, Politikern und Umweltverbänden.
„Es stellt sich die Frage, ob und wie die politischen Entscheidungen des letzten Jahres dazu beigetragen haben, die Alleenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern zu erhalten“, sagt Katharina Brückmann, Expertin für Baum- und Alleenschutz beim BUND in Mecklenburg-Vorpommern, "Jüngstes Beispiel, wie gefährdet unsere alten Alleen trotz dem gesetzlich verankerten Schutz sind, ist die Genehmigung für die Fällung der Allee zwischen Ralswiek – Strüssendorf auf Rügen".
Den Auftakt für die Diskussion bilden die Grußworte des Ministers für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Dr. Till Backhaus und der Bundestagsabgeordneten Cornelia Behn, Sprecherin für ländliche Entwicklung und für Waldpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.
Die Fachbeiträge der Alleentagung werden auf die Bedeutung insbesondere der alten Alleebestände verweisen und zeigen, wie man sie durch fachgerechte Pflege lange erhalten kann.
Udo Binner, Sachverständiger für Geofaunistik und Experte auf dem Gebiet des Fledermausschutzes, wird über das Erkennen von Quartierbäumen für Fledermäuse sowie deren Schutzmöglichkeiten berichten.
Um besonders geschützte Käfer geht es in einem Beitrag von Dr. Volker Meitzner, Experte für Landschaftsökologie.
Rechtsanwalt Thomas Rieche beleuchtet den Gehölzschnitt unter Berücksichtigung des Bundesnaturschutzgesetzes und in drei Kurzvorträgen, gehalten von Prof. Dr. Dirk Dujesiefken, Institut für Baumpflege Hamburg, werden die häufigsten Irrtümer bei der Baumpflege besprochen.
Hintergrund zur genehmigten Fällung für 112 Alleebäume auf Rügen: Zwischen Ralswiek und Strüssendorf soll die derzeit 6,25 m breite Straße für Tempo 100 ausgebaut werden. Sie ist in gutem Zustand, dennoch sollen 112 vitale Bäume gefällt werden. Der Alleebaumbestand, überwiegend Spitz-Ahorn, ist hier noch geschlossen vorhanden. In der Allee leben Brutvögel und Fledermäuse. Mit der Fällung würde die B 96 den letzten Abschnitt ihrer Allee auf Rügen verlieren. Über 5000 Protestunterschriften sind bei den Umweltverbänden BUND und NABU gegen die geplante Fällung der Allee an der B96 auf Rügen im Abschnitt Ralswiek – Strüssendorf eingegangen.
Rückfragen unter: Katharina Brückmann, Leiterin Alleenprojekt BUND M-V, 0385 5213390 oder 0172 3848542
BUND Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, Wismarsche Straße 152, 19053 Schwerin
Diese Tagung sollte auch für die Akteure der Warnowregion von Bedeutung sein, zumal sie mitten in unserer Region stattfindet!
Mehr zur Tagung unter http://www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvmeckpomm/pdf/Alleen/Flyer_Alleen-Tagung_2012.pdf
Edited on: Dienstag, Oktober 30, 2012 18:54
Categories: Regionalentwicklung, Straßenbau, Termine, Tourismus, Umweltschutz
Mittwoch, Juli 25, 2012
Warnowschiffahrt - Aktuelles von der "endlosen" Geschichte. Teil VI
Heute erschienen in der "Schweriner Volkszeitung" (SVZ), Lokalredaktion Bützow, gleich zwei Berichte über einen stattgehabten und weitere geplante Bootstouren auf der Warnow zwischen Bützow und Schwaan (http://www.svz.de/nachrichten/lokales/buetzow/artikeldetails/artikel/drei-partner-in-einem-boot.html; http://www.svz.de/nachrichten/lokales/buetzow/artikeldetails/artikel/im-kutter-die-warnow-entlang.html).
Diese Aktivitäten stehen in krassem Gegensatz zu einer Erklärung des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg/Rostock (StALU MM) vom April diesen Jahres, in der es unter der Überschrift " "Machbarkeit der Warnowschifffahrt noch offen – Untersuchungsprogramm wird erarbeitet. StALU- Amtsleiter unterstützt abgestimmte Untersuchungsvariante" im Text u.a. heißt:
"Gegenwärtig sind alle Beteiligten - und das sind die Städte Rostock, Schwaan und Bützow, der Landkreis Rostock, die EURAWASSER Nord GmbH, der Warnow-Wasser- und Abwasserverband sowie das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt MM - damit beschäftigt, eine Aufgabenstellung für ein Untersuchungsprogramm zu erarbeiten, welches Auskunft über die Möglichkeit des Befahrens des Warnowabschnittes Schwaan- Rostock geben soll.
Einbezogen werden natürlich die Umweltverbände, die bei der Erarbeitung einer Aufgabenstellung ihre Mitwirkung zugesagt haben.
Wenn diese Aufgabenstellung erarbeitet worden ist, und der StALU- Amtsleiter geht davon aus, dass dieses im Herbst 2012 der Fall sein kann, wird durch ein entsprechendes Fachgremium die Machbarkeit des gewünschten Befahrens der Warnow dargestellt. Erst dann kann man sagen, inwieweit durch Ausnahmeregelungen die einzelnen Schutzkategorien hier Möglichkeiten bieten. Im Moment ist das Ergebnis also noch offen.
Eine weitere Frage stellt sich natürlich auch bezüglich der Gesamtfinanzierung. Zum Ersten muss das Gutachten bezahlt werden, zum Zweiten muss das dann parallel laufende Moratorium finanziert werden und es sind auch gewisse Notwendigkeiten bei der Bereitstellung eines exponierten Schiffes zu berücksichtigen.
Amtsleiter Hans- Joachim Meier unterstützt die aufgezeichnete Variante..." (http://www.stalu-mv.de)Nun könnte man einwenden, dass sich die vorgenannte PM auf die Teilstrecke Rostock-Schwaan bezieht und die aktuellen Bootsfahrten auf die vorgelagerte Stecke Schwaan-Bützow stattfinden, die laut StALU "nicht mit Schutzstaten belegt ist. Die Warnow ist in diesem Bereich weder Naturschutzgebiet noch FFH- , noch Vogelschutzgebiet und schon gar nicht der Entnahmebereich für das Trinkwasser aus der Warnow."
Ersteres (die fehlenden Schutzstaten) konnten wir hier in diesem Blog schon früher widerlegen (Warnow-Schiffahrt (III) - Ein notwendiger Nachtrag), das zweite ist hydrobiologischer Unsinn. Denn auch zwischen Bützow und Schwaan aktivierte Nährstoffe (insbesondere Phosphor) wirken sich auf die Rohwasserqualität an der Entnahmestelle des Wasserwerkes Rostock aus.
Es ist zu befürchten, dass der Verfasser eines Leserkommentars zu den o.g. SVZ-Artikeln recht behält, wenn er u.a. schreibt: "Es ist schon eigenartig, was zum Thema Warnowschiffahrt so alles diskutiert und praktiziert wird. Der eine oder andere bewertet insbesondere das Verhalten des Amtsleiters vom StALU MM als 'undurchsichtig' (um es hier etwas vorsichtig auszudrücken). Aber ausbaden müssen es letztendlich Wirtschaft und Bürger des Stadt Rostock. Egal wie die Angelegenheit ausgeht, saftige Preissteigerungen fürs Rostocker Trinkwasser scheinen unvermeinlich - außer, der neue Besitzer der Eurawasser legt sich quer. Das ist aber eher unwahrscheinlich..."
Alle Beiträge dieses Blogs zum Thema "Warnowschiffahrt" finden sich unter der Kategorie "warnow".
Edited on: Mittwoch, Juli 25, 2012 16:20
Categories: Regionalentwicklung, Tourismus, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie
Mittwoch, Juni 06, 2012
Warnowschiffahrt - eine unendliche Geschichte? Teil IV
Am 30.5.2012 berichtete die „Lokalausgabe Güstrow“ (/OZ/LOKAL/GUE vom 30.05.2012 18:55) der Ostsee-Zeitung (OZ) unter dem Titel „Bald wieder Schiffsverkehr auf der Oberwarnow?“ folgendes:
Schwaan. Der Schiffsverkehr zwischen Schwaan und Bützow soll offenbar noch in diesem Sommer wieder aufgenommen werden. Entsprechende Vorbereitungen laufen zwischen beiden Warnow-Städten und dem Staatlichen Amt für Umwelt und Landwirtschaft in Rostock. Auch der Betreiber eines elektrisch betriebenen Kutters steht bereit. Nach Auskunft der Beteiligten soll demnächst ein Probebetrieb starten, bei dem die tatsächlichen Auswirkungen des Schiffsbetriebes auf die Qualität des Warnowwassers und eventuelle Gefahren für das Rostocker Trinkwasser beurteilt werden sollen. [1]
Daraufhin meldete sich am 3.6. ein OZ-Leser mit einem längeren Leserbrief, der zu suggerieren versucht, die wasserwirtschaftlichen Bedenken auf das Rohwasser zur Trinkwasseraufbereitung in Rostock seien heutzutage nicht mehr gegeben und „möglicherweise führt das Befahren der Warnow mit elektrisch betriebenen Booten sogar zu positiven Effekten“ (den Leserbrief haben wir hier gespiegelt).
Dem ist nach wie vor nachdrücklich zu widersprechen, was wir in der OZ (Leserbrief vom 4.6.2012) auch getan haben und hier noch einmal bleibend dokumentieren:
"Schiffsverkkehr auf der unteren Warnow
Es ist manches ein wenig anderes als es Herr Kross in seinem Leserbrief vom 3.6. darstellt:
- Ich bin kein Projektingenieur, sondern promovierter Naturwissenschaftler und in dem Bereich der Hydrobiologie nicht ganz unbewandert.
- Die Warnow wurde auch zu DDR-Zeiten nicht von „vielen Booten mit Verbrennungsmotor“ befahren, das war eben wegen der Rohwassergewinnung aus der fließenden Welle schon damals nicht gestattet.
- Es ging (und geht) auch nicht darum, „die massiven Einleitungen von Nähr- und Schadstoffen herauszurechnen“, sondern um naturwissenschaftliche Befunde, die damals wie heute gültig sind.
- „Wieviel der Verbindungen ist noch in der Warnow wirksam und nicht längst in der Ostsee?“ Ich weiß nicht, was die OZ berichtet hat, aber in meinem originalen Beitrag vom 23.4.2012 (http://www.warnow-bote.de/warnow-blog/archives/2012/04/entry_69.html) schrieb ich von den im anoxischen Sediment festgelegten Phosphatmengen, die durch Belüftung infolge von Aufwirbelungen wieder löslich werden. Mit Blick auf die Trinkwasserversorgung von Rostock geht es eben nicht um diejenigen Nährstoffe, die in die Ostsee ausgetragen werden!
- Unabhängig davon, wieviel Stickstoffverbindungen in die Warnow eingetragen wurden und werden, die Massenentwicklung von Algen wird vom knappsten Nährstoff bestimmt und das sind in den Gewässern die Phosphate.
In wikipedia.de findet sich dazu unter dem Stichwort „Minimumgesetz“ folgende kurze und treffende Aussage:
>Das Minimumgesetz (von lateinisch minimum, „das Geringste“, von Carl Sprengel 1828 veröffentlicht, von Justus von Liebig in erweiterter Form popularisiert) besagt, dass das Wachstum von Pflanzen durch die im Verhältnis knappste Ressource (Nährstoffe, Wasser, Licht etc.) eingeschränkt wird. Diese Ressource wird auch als Minimumfaktor bezeichnet. Bei Vorliegen eines solchen Mangelfaktors hat es keinen Einfluss auf das Wachstum, wenn eine Ressource hinzugegeben wird, die bereits im benötigten Umfang vorhanden ist. Das Minimumgesetz ist u.a. eine wichtige Grundlage bei der Düngung.<
Landwirte, Gärtner, Hydrobiologen, Gewässerwirtschaftler usw. kennen dieses nun schon fast 200 Jahre alte Wissen und berücksichtigen es in ihren Entscheidungen. Es ist auch nicht durch andere Aspekte ungültig zu machen. So bleibt die Erwartung von Herrn Kross, „möglicherweise führt das Befahren der Warnow mit elektrisch betriebenen Booten sogar zu positiven Effekten, da der Fluß mit nur geringem Eingriff beständig freigehalten und kontrolliert wird“ in bezug auf eine Kompensation der verheerenden Wirkungen einer Phosphatfreisetzung ein frommer Wunsch, fernab jedweder Realität."
Soweit der Leserbrief und unsere Erwiderung. Zu widersprechen ist auch aus einem anderen Grund: Der Leiter des StALU Mittleres Mecklenburg, Herr Meier, hatte gegenüber den Medien erklärt, zwischen Bützow und Schwaan gäbe es an und auf der Warnow keine sensiblen Gebiete oder gar Schutzzonen, was aber überhaupt nicht stimmt (siehe Warnow-Schiffahrt (III) - Ein notwendiger Nachtrag) !
Des weiteren kann es kein Zufall mehr sein, dass ständig die Flussabschnitte zwischen Bützow und Schwaan einerseit und zwischen Schwaan und Rostock andererseits miteinander vermenguliert werden. Während jetzt wieder von Versuchsfahrten im Abschnitt Bützow-Schwaan die Rede ist, um die Auswirkungen auf die Rohwasserqualität für das Rostocker Trinkwasser überprüfen zu können, war in früheren Aussagen des StALU MM die Rede davon, dass ein Gutachten "über die Möglichkeit zum Befahren des Warnowabschnittes Schwaan - Rostock" bis zum Herbst 2012 vorliegen soll. Es wird Zeit, mit solchen Roßtäuschertricks aufzuhören!
Anmerkungen:
Edited on: Mittwoch, Juni 06, 2012 18:54
Categories: Kulturlandschaft, Tourismus, Umweltschutz, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie
Sonntag, Mai 20, 2012
Einladung zu einem besonderen Konzert in Woserin
Hier ist eine Einladung in Bildform:
Es ist ein Abschiedskonzert, eine Art Sterbemesse... Manche hätten es sich gewünscht, dass der Woseriner Verein weitergekämpft und nicht just in dem Moment widerstandslos aufgegeben hätte, in dem Chancen zum Erhalt der Straße bestanden (gemeint ist der Vor-Ort-Termin des Petitionsausschusses). So sind 12 Jahre ernsthaftes Engagement vertan worden. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Wer aufgibt, auch.
Mehr zum Thema "Woseriner Pflasterstraße" findet sich - auch - hier auf diesem Blog (wir empfehlen, die Beiträge in chronologischer Reihenfolge zu lesen):
- 20.07.2010 Woserin – mehr als eine Kopfsteinpflasterstraße
- 16.08.2010 Ganz schnelle Denkmalpflege?
- 23.03.2012 Die Woseriner Pflasterstraße - kein (gutes) Ende?
- 31.03.2012 "Pressefreiheit" beim Umgang mit Informationen
- 05.05.2012 Geldsegen für Mecklenburg-Vorpommerns Dörfer?
Weiterhin beziehen sich auch die Beiträge "Datenautobahn statt Asphaltstraßen" auch auf das Woseriner Dilemma:
- 01.09.2010 Datenautobahn statt Asphaltstraße (1)!
- 01.09.2010 Datenautobahn statt Pflasterstraße (2) !
Edited on: Montag, Mai 21, 2012 16:17
Categories: Denkmale, Erlebnisangebote, Kulturlandschaft, Pflasterstrassen, Tourismus
Dienstag, Mai 01, 2012
Das Thünen-Museum in Tellow - 40 Jahre Erfolgsgeschichte auch in widrigen Zeiten
Was liegt nicht in der Warnowregion, strahlt aber intensiv in sie hinein und weit darüber hinaus? Das Tellower Thünen-Museum, einmalig nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern.
Es entstand durch das Engagement des Lehrers Rolf-Peter Bartz und seiner Schüler. Und es blieb bis heute erhalten trotz mancher Widrigkeiten dank des unermüdlichen Einsatzes von Rolf-Peter Bartz und seiner Mitstreiter. Die Kurzfassung der Museumsgeschichte liest sich in der SVZ vom 25.4.2011 wie folgt (die uns besonders bemerkenswerte Phase haben wir unterstrichen):
"Drei Jahre vor dem April 1972 hatte die Arbeitsgemeinschaft "Natur und Heimatforscher" mit dem Vorhaben einer Museumsgründung unter der Leitung des Biologie- und Chemielehrers Rolf-Peter Bartz in Tellow ihre Arbeit aufgenommen. Gemeinsam konnte der weitere Abriss von historischen Gebäuden an der ehemaligen Wirkungsstätte des Johann Heinrich von Thünen verhindert werden. Das marode Gutshaus war vom Hausschwamm befallen und der Keller stand seit Jahrzehnten unter Wasser. Mit seinen Schülern legte Bartz den Keller trocken und in einem Teil des Gutshauses gestalteten sie Ausstellungen über die einzigartige Geschichte dieses mecklenburgischen Gutsdorfes.
Auslöser für die vorzeitige Eröffnung des Museums im Frühjahr 1972 war die Einberufung des Arbeitsgemeinschaftsleiters zur Armee. Mehr als zwei Jahre arbeiteten die Schüler selbstständig in dem neu gegründeten Museum. Sie waren hier die "Chefs", gestalteten Ausstellungen, machten Museumsführungen, hielten Vorträge, führten den Schriftverkehr und betreuten die kläglichen Einnahmen. "Ohne diese engagierte Arbeit von Kindern und Jugendlichen zu Beginn der 1970er-Jahre würde es heute einige der prägenden historischen Bauten auf dem Tellower Gutshof und auch das in ihren Räumen gestaltete Museum nicht geben", sagt Bartz.
Die ausdauernde Arbeit von Schülern hielt in einem Zeitraum von zwei Jahrzehnten an und bildete die Grundlage für das heutige Thünen-Museum Tellow. Von 1988 bis 1993 befand sich das Museum in der Trägerschaft des Altkreises Teterow. Nach der Auflösung der kommunalen "Kulturstiftung Teterower Kreis" wurde 1999 die Thünengut Tellow gemeinnützige GmbH gegründet, die das Freiland- und Personalmuseum mit seinen neun Gebäuden und 20 Hektar Land nun schon im 13. Jahr betreibt. "Sie muss Wirtschaftlichkeit an die erste Stelle setzen, da der Status des Museums als "freiwillige Leistung" im Haushalt des Landkreises Rostock nicht den geringsten Handlungsspielraum zulässt, von dem man allerdings bei einer international anerkannten Thünengedenkstätte ausgehen würde", so Bartz.
Der Gründer lobt das große Engagement der Beschäftigten und freut sich über die nach wie vor große Ausstrahlungskraft des Thünen-Museums Tellow."
Eine sehr kritische, existenzbedrohende Phase ist in der Zeitungsdarstellung ausgespart worden. Mitnichten löste sich die kommunale Kulturstiftung Teterower Kreis nur auf, sie ging unter Hinterlassung erheblicher Schulden in Konkurs. Die Immobilien des Thünen-Museums waren die einzigen größeren werthaltigen Besitztümer der Kulturstiftung und sollten zur Schuldendeckung verkauft werden. Das hätte das Ende des Museums bedeutet. Ein landes-, bundes- und fast weltweiter Protest verhinderte diese Kulturschande (als ein bescheidenes Element der Unterstützung entstand durch Akteure der LEADER-Aktionsgruppe im Landkreis Güstrow eine Machbarkeitsstudie "Museen im ländlilchen Raum als Wirtschaftsfaktor", auf die wir zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen werden). Auf Anhieb ist nicht einmal im Web etwas darüber zu finden, man müsste wohl in Zeitungsarchiven stöbern...
Am 28. April fand in Tellow das 40-jährige Gründungsjubiläum statt. Dabei wurde auch eine ganz besondere Ausstellung eröffnet, die den Titel trägt: "Museum im Museum: Die Tellower Region seit Beginn der Besiedlung". Es handelt sich um diejenigen Exponate, die als Grundstein des Museums gesammelt und ausgestellt wurden, mitsamt den akribischen Hintergrund-Dokumentationen (Rolf-Peter Bartz: "Mit thünen'scher Gründlichkeit!") und in den Originalvitrinen der Anfangszeit.
Im Rahmen dieses Blogs sind leider nur kurze Informationen möglich und die Webseite des Museums (http://www.thuenen-museum-tellow.m-vp.de/) ist leider viel zu nüchtern und knapp. Viel, sehr viel Wissens- und Erlebenswertes zu diesem Museum kann man erst bei einem Besuch erfahren, vor allem aber durch eine Führung mit Rolf-Peter Bartz. Einfach mal hinfahren - einmal ist ohnehin keinmal, denn so viel Spannendes braucht viele Besuche!
Lust auf einen Besuch bekommt man auch durch die Webseite http://www.horizonte-magazin.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=156:tellow-th%C3%BCnen-museum-tellow.
Es konnte keine bessere Eröffnung des Empfanges zum 40. Jahrestag
geben als durch Kinder - hier der Chor der Lalendorfer Schule
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Rolf-Peter Bartz. Ohne ihn und seine Schüler würde es in Thellow
kein Museum geben.
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Frau Angela Ziegler (Direktorin seit April 2011; Bildmitte),
Rolf-Peter-Bartz (rechts) und Besucher vor dem "Museum im Museum"
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Das Haupthaus heute.
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Am Rande des 40. Jahrestages: Brot backen in Tellow.
Weitertragen, Kinder, auch das Engagement für das Museum!
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Edited on: Dienstag, Mai 01, 2012 18:37
Categories: Erlebnisangebote, Guts- und Herrenhäuser, Kulturlandschaft, Landwirtschaft, Museen, Tourismus
Samstag, April 28, 2012
Warnowschiffahrt (II): Bis auf weiteres nicht zwischen Schwaan und Rostock
Die Bedenken gegen eine Schiffahrt auf der Warnow insbesondere zwischen Schwaan und Rostock, die auch hier auf dem Warnow-Blog zu lesen waren (Warnowschiffahrt - Irrweg für Wirtschaft und Bürger), zeigten zwischenzeitlich offenbar Wirkung. Der Leiter des StALU Mittleres Mecklenburg, Herr Hans-Joachim Meier, erklärte der Bützower Zeitung:
"So sehr der Wunsch vieler Schwaaner, Bützower und Rostocker auch verständlich sei, den Warnowabschnitt zwischen Schwaan und der Hansestadt wieder befahrbar zu machen, so sei in dieser Sache noch nichts entschieden, sagte er.
Am 21. April gab es eine Motorbootfahrt auf dem Flussabschnitt zwischen Schwaan und Bützow (wir berichteten). In einem Bereich der Warnow also, der weder Naturschutz- noch Vogelschutzgebiet ist und schon gar nicht der Entnahmebereich von Trinkwasser für Rostock und Umgebung. Dieser Abschnitt dürfe mit Sondererlaubnis schon seit Jahren befahren werden, so Meier. Zur Zeit seien aber die Städte Rostock, Schwaan und Bützow, der Landkreis Rostock sowie die Eurawasser Nord GmbH, der Warnow-Wasser- und Abwasserverband sowie das StALU MM damit beschäftigt, ein Untersuchungsprogramm zu erarbeiten, das Auskunft über die Möglichkeit zum Befahren des Warnowabschnittes Schwaan - Rostock geben soll. Im Herbst 2012 soll das Gutachten fertig sein. Aber bis jetzt sind weder die Finanzierung des Gutachtens noch die Bereitstellung eines für diese Fahrten erforderlichen Schiffes geklärt."
So der Zeitungstext, der nur in der Bützower Zeitung und (bislang) nicht einmal in den Rostocker Norddeutschen Neuesten Nachrichten erschien. Alles leicht blamabel, aber was solls - vor Tische las man es noch ganz anders. Schön, dass sich jetzt die Vernunft - wenigstens bis auf weiteres - durchgesetzt hat!
Edited on: Mittwoch, Juni 06, 2012 17:02
Categories: Erlebnisangebote, Kulturlandschaft, Tourismus, Umweltschutz, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie