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Mittwoch, September 01, 2010
Datenautobahn statt Asphaltstraße (1)!
Heute in der TAZ gelesen (kursive Hervorhebungen von mir, G.H.):
Es gibt Regionen in der Bundesrepublik, die sind wie abgehängt: Trotz der Ansiedelung von High-Tech-Unternehmen und einer zunehmenden Beliebtheit als familienfreundliche Wohngebiete existieren ... noch Flecken, denen Telekom und Co. noch immer kein schnelles Breitband-Internet spendiert hat. Dort müssen Menschen entweder per ISDN wie vorvorgestern ins Netz oder sich mit oftmals ebenfalls nicht ausgebauten Mobilfunknetzen begnüge
Die Bundesnetzagentur setzt im Wesentlichen weiterhin darauf, dass die drei großen Anbieter Telekom, Vodafone und O2/Telefonica die Infrastruktur sicherstellen. Wo diese nicht von sich aus aktiv werden, wird mit Zuschüssen nachgeholfen. Einen alternativen Weg hatte vor drei Jahren der Hochsauerlandkreis (NRW) beschritten. "Wo lediglich Zuschüsse an private Netzbetreiber gegeben werden, ist das Netz aus der Hand", sagt Stefan Glusa, Prokurist der Telekommunikationsgesellschaft Hochsauerlandkreis, die vom Kreis getragen wird. "Deshalb haben wir das Netz selbst aufgebaut und vermieten es an die Anbieter."
Rund 20 Prozent der Bevölkerung hätte der Markt von sich aus nicht bedient. Aber anstatt Zuschüsse für den Bau der Infrastruktur auszuzahlen, baute der Kreis das Netz in den unversorgten Gebieten selbst auf. "VW baut ja auch nicht die Straßen", begründet Geschäftsführer Bernhard Schulte das Vorgehen. Das Interesse anderer Gemeinden an dem Ansatz ist groß. Denn die Gemeinde bleibt im Besitz der Infrastruktur und kann diese im Idealfall durch Vermietung refinanzieren. Rathäuser und Schulen können direkt an ein Rechenzentrum angeschlossen werden. Allerdings muss der Kreis die Investitionen selbst tragen können - und Eigeninitiative zeigen. Der Mangel an Letzterem ist oft der Grund dafür, dass selbst die bezuschusste Erschließung nicht zustande kommt.