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Freitag, August 22, 2014

Fotoausstellung in Bützow

Der Verein MV-Foto e.V. stellt vom 23.08. bis 04.10. im Bützower Kunsthaus aus. Unter dem großen Titel „Leben in MV“ zeigen 13 Mitglieder verschiedene Arbeiten zum Thema Leben und Menschen in diesem Land.

Mehr auf der Webseite des Vereins.

Freitag, Juli 25, 2014

Neues Internetportal zur Baukultur in MV

Ein neues Internetportal zum Thema „Baukultur in Mecklenburg-Vorpommern“ ist ab sofort online unter www.baukultur-mv.de erreichbar.

„Qualität in Städtebau und Architektur ist in Mecklenburg-Vorpommern als sogenannter ´weicher´ Standort­faktor von großer Bedeutung. Mit der neuen Plattform wollen wir auf die historische und moderne Baukultur im Land in besonderer Weise aufmerksam machen“, sagte Wirtschafts- und Bauminister Harry Glawe am Donnerstag.

Die Internetplattform www.baukultur-mv.de informiert über Wege und Maßnahmen, wie Baukultur im Nordosten umgesetzt und konstruktiv entwickelt werden kann. Sie macht auf das Baugeschehen im Land aufmerksam, gibt einen Überblick über besondere Bauprojekte und weist auf themenbezogene Veranstaltungen hin. Bauherren, Architekten und Ingenieure können ihre Projekte einem breiten Publikum vorstellen. „Wir wollen das öffentliche Bewusstsein für qualitätsvolle Architektur und den planerischen Umgang mit dem natürlichen und historischen Erbe im Land schärfen“, begründet Glawe diese Online-Initiative.

Initiiert wurde der Internetauftritt vom Netzwerk Baukultur, welches vom Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus, der Architektenkammer und der Ingenieurkammer gegründet wurde. Das Netzwerk soll sich als feste Adresse für die Baukultur des Landes etablieren. „Als Bündnis soll das Netzwerk den landesweiten Austausch fördern und damit die Basis für ein repräsentatives gemeinschaftliches Handeln bilden. Dabei steht die Qualität von Planen und Bauen im Vordergrund“, so Glawe. „Wir suchen weitere Partner, die sich über ihre berufliche Tätigkeit hinaus engagieren und sich für die Beförderung der Baukultur in Mecklenburg-Vorpommern einsetzen möchten. Bewerben Sie sich, unterstützen Sie Baukultur in Mecklenburg-Vorpommern.“ Über den Internetauftritt sind Bewerbungen als Mitstreiter in der Rubrik „Partner“ und Einstellung besonderer Bauvorhaben in der Rubrik „Projekte“ möglich. Detaillierte Informationen unter www.baukultur-mv.de.

Quelle: MVPO Schwerin red/sn / Quelle: WM-Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus M-V

Dienstag, November 26, 2013

Landwege im Naturpark Sternberger Seenland

Auf der Webseite des Landkreises Ludwigslust-Parchim findet sich folgende Information über eine interessante Bucbpublikation:

Der Leser dieses Buches ist eingeladen, die Landwege in der Naturparkregion Sternberger Seenland näher kennen zu lernen. Obwohl inzwischen mehrspurige Autobahnen, Bundes- und Landstraßen ein rasches Vorankommen für die Personen- und Kraftfahrzeuge ermöglichen, hat sich bis heute ein Wegenetz von unbefestigten Landwegen erhalten. Auf diesen fuhren bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Post- und Handelswagen über das Land. Jetzt ist es auf den alten Wegen, die durch Ackerlandschaften oder Wälder führen, ruhig geworden. In der offenen Landschaft säumen Baumreihen, Alleen oder Hecken die Wege. Auf den Wegrainen breiten sich zarte Gräser und bunte Stauden aus. Die vielfältigen Strukturen locken Kleintiere, Vögel und Insekten an. Für den ruhesuchenden Wanderer und Spaziergänger eröffnen sich am Landweg Einblicke in das Leben am Wegrand und Ausblicke in die Landschaft, die über Jahrhunderte durch das Wirken der Menschen in der Landwirtschaft, in der Forstwirtschaft und durch die Fischerei geprägt wurde. Die dadurch entstehende Kulturlandschaft verändert sich unter den mehr oder weniger starken Einflüssen menschlichen Wirkens und den Abläufen in der Natur. Die Landschaft, wie wir sie heute sehen, wird sich morgen anders zeigen.

Anliegen des Buches ist, die alten Landwege bekannter zu machen und ihre Bedeutung für die mecklenburgische Kulturlandschaft hervorzuheben. Am Ende des Buches findet der Leser zehn interessante Landwege, die zu Wanderungen und Entdeckungen im Sternberger Seenland einladen.

Das Buch ist in der Touristinfo Sternberg, Am Markt 3, 19406 Sternberg, Tel.: 03847 444535, erhältlich.

Zum Buchpreis, dem Seitenumfang, der Anzahl der (farbigen?) Abbildungen und die ISBN-Nummer (um es auch in einer Buchhandlung bestellen zu können) wird leider nicht berichtet.

 

Mittwoch, November 13, 2013

Hingehen - ins "hinterland 2"!

Im vergangenen Jahr gab es im Mestliner Kulturhaus den ersten Kunstmarkt "hinterland", organisiert von Birgit Hasse und Ute Dreist in enger Zusammenarbeit mit dem Verein Denkmal Kultur Mestlin e.V.

Das zweite "hinterland" findet in der zeit vom 15. bis zum 17. November statt. 25 Künstler aus fünf Bundesländern präsentieren Mode, Handwerk, Design und Kunst, darunter Handweberei, Kinderbuchillustrationen, Schatten-Installation dabei und Flechtwerke.

Die Eröffnung findet am Freitag, den 15. November um 18 Uhr statt, es spielt die Musikgruppe Fabula Luna. An diesem Tag ist das Kulturhaus bis zum 21:00 Uhr geöffnet.

Am Sonnabend und Sonntag ist dann der MarktplatzKunstmarkt von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Das kulturelle Begleitprogramm umfasst Filme (u.a. "Hase und Wolf", "Alarm im Kasperletheater", "Böttcher, baut Zuber"). Das Dorftheater Siemitz tritt mit dem Puppenspiel "Rotkäppchen" auf, es gibt den Mitmachzirkus mit Andreas Gottschalk und der "Borkower Jubiläumschor" singt

Für Essen und Trinken sorgen das Bistro Verdura und Feinkost Olivera mit ihren regionalen Produkten und frischen Speisen und aus Erfurt die Goldhelm-Manufaktur mit ihren handgemachten Schokoladen.

"Drei Novembertage Kunst und Kultur für Erwachsene und Kinder mitten in der mecklenburgischen Provinz, einem Hinterland par excellence verwandeln Mestlin in einen Ort des Schönen und Staunens und bringen so das Kulturhaus für ein Wochenende zum Strahlen", heißt es bei den Organisatoren.

Mehr zum Projekt "hinterland" unter www.hinterland-marktplatz.de/start/.

Quelle: SVZ 6.11.2013

Mittwoch, Oktober 23, 2013

Kunst heute - am 26.10.

Am 26.10.2013 findet landesweit der Tag der zeitgenössischen Kunst, KUNST HEUTE, statt. Mehr dazu auf http://www.kunstheute-mv.de/

Der Verein Goldbergkunst beteiligt sich an diesem Projekt mit einer Vorlesung und einem Konzert:

Vorlesung: VOM LEBEN DER BILDER - FOTOGRAFIE UND WIRKLICHKEIT mit GERHARD STROMBERG

am Samstag, dem 26.Oktober 2013 um 16:00 Uhr. Dauer ca. 60 Minuten. Der Eintritt ist frei.

Konzert: Die LARRIKINS spielen wieder in unserer Galerie. Einlass ist ab 20:00 Uhr, Konzertbeginn ca. 21:00 Uhr. Wir haben Platz für 120 Gäste und der Eintritt ist frei.

Für Voranmeldung wären wir Ihnen dankbar: Tel. 038736 40597 oder 0176 38822623, post@goldbergkunst.org

Die Ausstellung GERHARD STROMBERG - UNTERWEGS ist geöffnet vom 19 Oktober bis zum 24. November 2013, Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen, 14:00 Ihr bis 17:00 Uhr oder nach Vereinbarung.

Samstag, Oktober 12, 2013

Leider schon morgen: Idylle der Landwege

Der Naturpark Sternberger Seenland und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband MV laden morgen um 11 Uhr zu einer erlebnisreichen Herbstwanderung auf naturnahen ländlichen Wegen ein. Treffpunkt und Ausgangspunkt der etwa drei- bis vierstündigen Wanderung ist das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr in Qualitz. Dort kann man sein Auto parken.

"Im Mittelpunkt der Wanderung stehen die Geschichte der Region, die Landwege selbst mit ihrer unverwechselbaren Romantik, die durch die Herbststimmung noch verstärkt werden. Es geht aber auch um die Natur- und Artenvielfalt am Wegesrand. Die etwa zehn Kilometer lange Rundtour wird auf historisch gewachsenen Wegen von Qualitz über Laase - mit Besichtigung einer alten Feldsteinkirche - bis weiter ins Warnowtal führen", berichtet Ernst Schützler von den Organisatoren. Zurück beim alten Pfarrhaus in Qualitz gibt es als Abschluss ein gemütliches Beisammensein mit kräftiger Kartoffelsuppe.

Quelle: SVZ vom 12.10.2013

Mittwoch, Juli 03, 2013

Glückwunsch! 15 Jahre 1. Bücherhotel Deutschlands

Der Verein Warnowregion e.V. gratuliert Frau Conny Weiß ganz herzlich zum 15jährigen Bestehen des 1. Bücherhotels Deutschlands in Groß Breesen. Es war ihre Idee, es ist ihr Werk. Es war alles andere als einfach. Für die Zukunft wünschen wir vom Verein Warnowregion alles erdenklich Gute!

Falls es noch Mitmenschen geben sollte, die das 1. Bücherhotel nicht kennen, zitieren wir nachstehend einen Artikel aus der SVZ vom 29. Juni 2013:

Wo ist die Zeit geblieben? 15 Jahre Bücherhotel

"Wo ist die Zeit geblieben?" Hoteldirektorin Conny Weiß kann es gar nicht so recht glauben, dass das Bücherhotel Groß Breesen an diesem Wochenende sein 15-jähriges Bestehen feiert. Dazu gehört auch der Gedanke: "Wir haben es geschafft" - allerdings mit einigen Höhen und Tiefen.

Die Talsohle war dabei ganz sicher fast auf den Tag genau vor fünf Jahren die Zwangsversteigerung. Der folgte aber der Neuanfang mit Torsten Brock, Inhaber und Geschäftsführer des Hotels. An seiner Seite diejenige, die von Beginn an dabei war: Conny Weiß. Die war von dem Hotel in Groß Breesen, auch wenn es weit weg vom Schuss liegt, aber in einem malerischen Landschaft, immer überzeugt. Daher will sie auch nicht mehr von den Tiefen sprechen, auch wenn die Arbeit in der Branche keineswegs leichter geworden ist. Conny Weiß: "Wir haben uns mit unseren Angeboten etabliert, mit dem Bücherhotel, und den konsequent seit vier Jahren betriebenen Veranstaltungen." Das komme an, es gebe viele Stammgäste.

Den Ideen sind dabei bei Torsten Brock und Conny Weiß keine Grenzen gesetzt. Dazu gehörte z.B. gerade die erstmalige Teilnahme an der landesweiten Aktion "Offene Gärten" (wir berichteten). Aber solche Angebote wie eine Vollmondlesung auf dem Krakower See - die nächste ist am Sonntag -, Fahrten von Schloss zu Schloss, in Gärten, mit dem Kanu oder mit dem Fahrrad - vieles ist möglich. "Wir müssen uns jeden Tag etwas einfallen lassen, müssen kreativ sein. Das fordert uns ohne Pause zwölf Monate", so Conny Weiß.

Die ursprüngliche und beste Idee für das Konzept des Hotels wurde allerdings mit dem Bücherhotel geboren. Weiß: "Das Gutshotel Groß Breesen ist das 1. Bücherhotel Deutschlands mit über 300 000 Büchern. Zwei Bücher da lassen und eins mitnehmen. Das war die Idee." Weil es mittlerweile so viele sind, die auch über alle Etagen und in allen Ecken verteilt sind, betreiben wir den Tausch nicht mehr ganz so intensiv wie anfangs."

Das Hotel hat 30 Zimmer. Im Park bzw. Garten gibt es einen Kräutergarten, in dem Brahmi, ein Gedächtniskraut zur Teezubereitung, wächst. Das "Gewölbe", historisch aus 1833 erhalten, ist als Restaurant mit Bar und Weinkeller eingerichtet.

Am Jubiläums-Wochenende verwandelt sich der Gutspark in eine orientalische Kulisse. Gestern gab es eine Märchenlesung mit Grete Innig. Marlis Stiene, Claudia Kraemer, Dorit Lipinski und heute sind viele kleine und große Überraschungen für Besucher geplant. Sonntag geht es dann im Hier weiter.

 Conny Weiß sitzt vor dem Kräutergarten, der bei der Aktion "Offene Gärten" ein Hingucker war.hans-jürgen kowalzik

Wer mehr wissen will, findet auf http://www.gutshotel.de/ interesssante Informationen. Weiterlesen auf http://www.existenzielle.de/cms/Magazin/Feierabend/Gastgeberinnen/index-b-1-109-1491.html,

https://www.goethe.de/ges/mol/del/pan/de7965765.htm

http://www.t-online.de/regionales/id_42237728/conny-weiss-fuehrt-seit-zwoelf-jahren-das-buecherhotel-in-gross-breesen.html

http://www.neues-deutschland.de/artikel/147032.morgens-sevilla-abends-gross-breesen.html?sstr=

http://www.focus.de/reisen/service/tid-7438/mecklenburg-vorpommern_aid_133154.html

https://www.facebook.com/pages/1-B%C3%BCcherhotel-Deutschlands-Gutshotel-Gro%C3%9F-Breesen/232124383469936

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=21&ved=0CDcQFjAAOBQ&url=http%3A%2F%2Fwww.bauernzeitung.de%2Fmediaarchiv%2Fgrab_pic.php%3Fid%3D82100&ei=P2DUUYWuK8LWswbK0YDYDg&usg=AFQjCNG6-ggTODA-juwlbe5ZOABYThE8dw&cad=rja

http://www.ahgz.de/regional-und-lokal/leseratten-droht-schlaflose-nacht,200012154538.html

http://www.gt-worldwide.com/kategorie/thema/countries-cities0/meckpomm-geheimtipp/bcherhotel-mv-larf.html

usw. usf. ...

Posted by Dr. Günter Hering at 18:34
Edited on: Mittwoch, Juli 03, 2013 19:43
Categories: Erlebnisangebote, Guts- und Herrenhäuser, Kultur, Tourismus

Donnerstag, November 15, 2012

"Hinterland" im Kulturhaus Mestlin am 17. + 18.11.2012

Am 17. und 18.11.2010 jeweils von 10 bis 18 Uhr findet im Kulturhaus Mestlin ein "Marktplatz für Kultur, Kunst, Mode und mehr" statt. 25 Aussteller beteiligen sich an diesem Vorhaben. Die Spannweite ist weit gefasst:

  • Coco Radsack aus Schwerin und Anna Silberstein aus Rostock präsentieren Schmuck,
  • Monique Hansch aus Parmen Holzobjekte,
  • Asta Rutzke aus Ravenhorst Textiles,
  • Peter Heidhoff aus Bremen zeigt Design und Möbelbau,
  • Porzellan präsentieren Katja Witt und Thomas Hirschler aus Berlin…
  • Viele weitere Künstler zeigen ihre Ware
  • Ute Dreist stellt unter anderem einen ’Hinterland-Becher’ her, ein salzglasiertes Steinzeug in limitierter Auflage und nur in Mestlin zu den beiden Markttagen erhältlich

Neben traditionsreicher Handwerkskunst wird auch die Kultur nicht zu kurz kommen:

  • der Karower Modelleisenbahnclub ist mit von der Partie
  • das Figurentheater Ernst Heiter aus Neu Schlön
  • und der Mitmachzirkus von Tanja Streller und Andreas Gottschalk aus Rostock.

Für gute Verpflegung ist auch gesorgt.

Quelle: SVZ

Sonntag, Mai 20, 2012

Einladung zu einem besonderen Konzert in Woserin

Hier ist eine Einladung in Bildform:

Es ist ein Abschiedskonzert, eine Art Sterbemesse... Manche hätten es sich gewünscht, dass der Woseriner Verein weitergekämpft und nicht just in dem Moment widerstandslos aufgegeben hätte, in dem Chancen zum Erhalt der Straße bestanden (gemeint ist der Vor-Ort-Termin des Petitionsausschusses). So sind 12 Jahre ernsthaftes Engagement vertan worden. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Wer aufgibt, auch.

Mehr zum Thema "Woseriner Pflasterstraße" findet sich - auch - hier auf diesem Blog (wir empfehlen, die Beiträge in chronologischer Reihenfolge zu lesen):

Weiterhin beziehen sich auch die Beiträge "Datenautobahn statt Asphaltstraßen" auch auf das Woseriner Dilemma:

Posted by Dr. Günter Hering at 15:48
Edited on: Montag, Mai 21, 2012 16:17
Categories: Denkmale, Erlebnisangebote, Kulturlandschaft, Pflasterstrassen, Tourismus

Samstag, Mai 12, 2012

Heimat und Landesheimatverband - wer braucht das?!

Der Landesheimatverband will, wie man aus der Presse erfährt, Insolvenz anmelden. Weil er keine Fördermittel mehr bekommt.

dpa vom 11.05.2012 16:15

Landesheimatverband will Insolvenz anmelden

Schwerin (dpa/mv) - Der Landesheimatverband Mecklenburg-Vorpommern will in der kommenden Woche Insolvenz anmelden. Das sagte Verbandssprecherin Ingrid Kunicke am Freitag und bestätigte damit einen Bericht des Rundfunksenders NDR 1 Radio MV.

Grund für diesen Schritt ist dem Bericht zufolge, dass der Verband für dieses Jahr bisher keine Fördermittel aus dem Kultusministerium erhalten habe. Hintergrund sei Kritik des Landesrechnungshofs am Umgang des Verbands mit Fördergeldern. Moniert wurden demnach unter anderem fehlerhafte Spesenabrechnungen, aber auch angeblich zu hohe Gehälter für den Geschäftsführer und das Sekretariat.

Ein Sprecher des Bildungsministeriums in Schwerin bestätigte, dass der Verband in diesem Jahr noch keine Fördermittel bekommen hat. Das Geld werde erst dann ausgezahlt, wenn die Vorwürfe des Rechnungshofs ausgeräumt seien. Für Dienstag ist dazu ein Gespräch mit Vertretern des Landesheimatverbandes im Bildungsministerium anberaumt.

Im vorigen Jahr hatte der Verband Fördergelder in Höhe von 185 000 Euro vom Land erhalten. Der Landesheimatverband widmet sich vor allem der Brauchtumspflege. So ruft er jährlich gemeinsam mit dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen den Wettbewerb um das schönste plattdeutsche Wort aus (OZ vom 11.5.2012).

Der Webseite http://www.landesheimatverband-mv.de nach gehören zu den Themenfeldern, denen sich der Verband widmet, u.a.

  • Die Stärkung von Heimat- und Landesbewusstsein, des Natur- und Umweltschutz sowie die Kulturlandschaftspflege,
  • Zusammenarbeit mit landesweiten Verbänden, regionalen und überregionalen Vereinen und Einrichtungen wie Heimatmuseen, Heimatstuben und Gedenkstätten,

Belassen wir es bei diesen auszugsweise genannten Schwerpunkten:

  • Beim 40zigsten Geburtstag des Thünen-Museums Tellow beispielsweise war vom LHV nichts zu hören und zu sehen. Ein Versehen?
  • Wo war der LHV, als es um den Erhalt der historischen schwaaner Hubbrücke ging?
  • Wo war und ist der LHV beim Engagement für den Erhalt der 150 Jahre alten Kopfsteinpflasterstraße in Woserin? Das letzte Heimatheft trägt den Titel "Historische Wege in Mecklenburg-Vorpommern" - unter den beschriebenen Wegen taucht die Woseriner Straße nicht auf (dabei ist dieses historische Wegeelement nun wirklich nicht zu übersehen dank der häufigen Berichterstattung durch die SVZ und das Engagement von drei ernsthaft engagierten Vereinen - alle ganz ohne Fördermittel).
  • Positioniert(e) sich der LHV beim jüngsten Debakel, dem nun wohl definitiv beschlossenen Abriß der "Alten Börse" in Parchim? Wohl kaum, dabei war weit über ein Jahrzehnt Zeit dafür.

Hinsichtlich des Verlustes der parchimer "Alten Börse" (siehe auch die unten stehenden Bilder) ist einem Leser der SVZ zuzustimmen, wenn er schreibt:

Und das Grundgesetz ist Makulatur?

"Eigentum verpflichtet" - wer gegen diese Grundgesetzaussage verstößt, müsste eigentlich ernsthaft zur Rechenschaft gezogen werden. Auch dann, wenn historisch wertvolles Eigentum dem Verfall preisgegeben wird. Vor allem dann, wenn der Eigentümer dem Verfall hätte mühelos begegnen können. Aber nichts von alledem geschieht...

Wenn die alten und neuen Rechten dann den Heimatbegriff für sich reklamieren, wundern wir uns über den Zuspruch, den sie erfahren. Alles selbst verschuldet!

Die sich gegen die extremen Rechten engagieren, machen das ehrenamtlich. Der LHV hingegen ist offenbar in attraktiven Gehältern und großzügigen Reisekostenabrechnungen gefangen. Wer braucht einen solchen Landesheimatverband?

Beispiel "Alte Börse" Parchim:

Alles nur geklaut: Beide Bilder stammen aus der SVZ. Trotz der verschiedenen Standorte wird deutlich, dass das Stadtbild erheblich leiden wird - sofern überhaupt gebaut wird... Denn: "Dem Eigentümer der Alten Börse gehören bekanntlich seit Jahren zahlreiche Geschäftshäuser in der Parchimer Innenstadt, die in großer Zahl leer stehen. Da wird er wohl kaum in einen Neubau investieren" (Architekt Harm in der SVZ vom 9.5.2012),
Posted by Dr. Günter Hering at 15:51
Edited on: Sonntag, Mai 20, 2012 16:04
Categories: Denkmale, Erlebnisangebote, Kulturlandschaft, Museen, Pflasterstrassen, Regionalentwicklung, Vereine

Dienstag, Mai 01, 2012

Das Thünen-Museum in Tellow - 40 Jahre Erfolgsgeschichte auch in widrigen Zeiten

Was liegt nicht in der Warnowregion, strahlt aber intensiv in sie hinein und weit darüber hinaus? Das Tellower Thünen-Museum, einmalig nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern.

Es entstand durch das Engagement des Lehrers Rolf-Peter Bartz und seiner Schüler. Und es blieb bis heute erhalten trotz mancher Widrigkeiten dank des unermüdlichen Einsatzes von Rolf-Peter Bartz und seiner Mitstreiter. Die Kurzfassung der Museumsgeschichte liest sich in der SVZ vom 25.4.2011 wie folgt (die uns besonders bemerkenswerte Phase haben wir unterstrichen):

"Drei Jahre vor dem April 1972 hatte die Arbeitsgemeinschaft "Natur und Heimatforscher" mit dem Vorhaben einer Museumsgründung unter der Leitung des Biologie- und Chemielehrers Rolf-Peter Bartz in Tellow ihre Arbeit aufgenommen. Gemeinsam konnte der weitere Abriss von historischen Gebäuden an der ehemaligen Wirkungsstätte des Johann Heinrich von Thünen verhindert werden. Das marode Gutshaus war vom Hausschwamm befallen und der Keller stand seit Jahrzehnten unter Wasser. Mit seinen Schülern legte Bartz den Keller trocken und in einem Teil des Gutshauses gestalteten sie Ausstellungen über die einzigartige Geschichte dieses mecklenburgischen Gutsdorfes.

Auslöser für die vorzeitige Eröffnung des Museums im Frühjahr 1972 war die Einberufung des Arbeitsgemeinschaftsleiters zur Armee. Mehr als zwei Jahre arbeiteten die Schüler selbstständig in dem neu gegründeten Museum. Sie waren hier die "Chefs", gestalteten Ausstellungen, machten Museumsführungen, hielten Vorträge, führten den Schriftverkehr und betreuten die kläglichen Einnahmen. "Ohne diese engagierte Arbeit von Kindern und Jugendlichen zu Beginn der 1970er-Jahre würde es heute einige der prägenden historischen Bauten auf dem Tellower Gutshof und auch das in ihren Räumen gestaltete Museum nicht geben", sagt Bartz.

Die ausdauernde Arbeit von Schülern hielt in einem Zeitraum von zwei Jahrzehnten an und bildete die Grundlage für das heutige Thünen-Museum Tellow. Von 1988 bis 1993 befand sich das Museum in der Trägerschaft des Altkreises Teterow. Nach der Auflösung der kommunalen "Kulturstiftung Teterower Kreis" wurde 1999 die Thünengut Tellow gemeinnützige GmbH gegründet, die das Freiland- und Personalmuseum mit seinen neun Gebäuden und 20 Hektar Land nun schon im 13. Jahr betreibt. "Sie muss Wirtschaftlichkeit an die erste Stelle setzen, da der Status des Museums als "freiwillige Leistung" im Haushalt des Landkreises Rostock nicht den geringsten Handlungsspielraum zulässt, von dem man allerdings bei einer international anerkannten Thünengedenkstätte ausgehen würde", so Bartz.

Der Gründer lobt das große Engagement der Beschäftigten und freut sich über die nach wie vor große Ausstrahlungskraft des Thünen-Museums Tellow."

Eine sehr kritische, existenzbedrohende Phase ist in der Zeitungsdarstellung ausgespart worden. Mitnichten löste sich die kommunale Kulturstiftung Teterower Kreis nur auf, sie ging unter Hinterlassung erheblicher Schulden in Konkurs. Die Immobilien des Thünen-Museums waren die einzigen größeren werthaltigen Besitztümer der Kulturstiftung und sollten zur Schuldendeckung verkauft werden. Das hätte das Ende des Museums bedeutet. Ein landes-, bundes- und fast weltweiter Protest verhinderte diese Kulturschande (als ein bescheidenes Element der Unterstützung entstand durch Akteure der LEADER-Aktionsgruppe im Landkreis Güstrow eine Machbarkeitsstudie "Museen im ländlilchen Raum als Wirtschaftsfaktor", auf die wir zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen werden). Auf Anhieb ist nicht einmal im Web etwas darüber zu finden, man müsste wohl in Zeitungsarchiven stöbern...

Am 28. April fand in Tellow das 40-jährige Gründungsjubiläum statt. Dabei wurde auch eine ganz besondere Ausstellung eröffnet, die den Titel trägt: "Museum im Museum: Die Tellower Region seit Beginn der Besiedlung". Es handelt sich um diejenigen Exponate, die als Grundstein des Museums gesammelt und ausgestellt wurden, mitsamt den akribischen Hintergrund-Dokumentationen (Rolf-Peter Bartz: "Mit thünen'scher Gründlichkeit!") und in den Originalvitrinen der Anfangszeit.

Im Rahmen dieses Blogs sind leider nur kurze Informationen möglich und die Webseite des Museums (http://www.thuenen-museum-tellow.m-vp.de/) ist leider viel zu nüchtern und knapp. Viel, sehr viel Wissens- und Erlebenswertes zu diesem Museum kann man erst bei einem Besuch erfahren, vor allem aber durch eine Führung mit Rolf-Peter Bartz. Einfach mal hinfahren - einmal ist ohnehin keinmal, denn so viel Spannendes braucht viele Besuche!

Lust auf einen Besuch bekommt man auch durch die Webseite http://www.horizonte-magazin.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=156:tellow-th%C3%BCnen-museum-tellow.

Es konnte keine bessere Eröffnung des Empfanges zum 40. Jahrestag geben als durch Kinder - hier der Chor der Lalendorfer Schule
Rolf-Peter Bartz. Ohne ihn und seine Schüler würde es in Thellow kein Museum geben.
Frau Angela Ziegler (Direktorin seit April 2011; Bildmitte), Rolf-Peter-Bartz (rechts) und Besucher vor dem "Museum im Museum"
Das Haupthaus heute.
 
Am Rande des 40. Jahrestages: Brot backen in Tellow.
Weitertragen, Kinder, auch das Engagement für das Museum!
Posted by Dr. Günter Hering at 17:12
Edited on: Dienstag, Mai 01, 2012 18:37
Categories: Erlebnisangebote, Guts- und Herrenhäuser, Kulturlandschaft, Landwirtschaft, Museen, Tourismus

Samstag, April 28, 2012

Warnowschiffahrt (II): Bis auf weiteres nicht zwischen Schwaan und Rostock

Die Bedenken gegen eine Schiffahrt auf der Warnow insbesondere zwischen Schwaan und Rostock, die auch hier auf dem Warnow-Blog zu lesen waren (Warnowschiffahrt - Irrweg für Wirtschaft und Bürger), zeigten zwischenzeitlich offenbar Wirkung. Der Leiter des StALU Mittleres Mecklenburg, Herr Hans-Joachim Meier, erklärte der Bützower Zeitung:

"So sehr der Wunsch vieler Schwaaner, Bützower und Rostocker auch verständlich sei, den Warnowabschnitt zwischen Schwaan und der Hansestadt wieder befahrbar zu machen, so sei in dieser Sache noch nichts entschieden, sagte er.

Am 21. April gab es eine Motorbootfahrt auf dem Flussabschnitt zwischen Schwaan und Bützow (wir berichteten). In einem Bereich der Warnow also, der weder Naturschutz- noch Vogelschutzgebiet ist und schon gar nicht der Entnahmebereich von Trinkwasser für Rostock und Umgebung. Dieser Abschnitt dürfe mit Sondererlaubnis schon seit Jahren befahren werden, so Meier. Zur Zeit seien aber die Städte Rostock, Schwaan und Bützow, der Landkreis Rostock sowie die Eurawasser Nord GmbH, der Warnow-Wasser- und Abwasserverband sowie das StALU MM damit beschäftigt, ein Untersuchungsprogramm zu erarbeiten, das Auskunft über die Möglichkeit zum Befahren des Warnowabschnittes Schwaan - Rostock geben soll. Im Herbst 2012 soll das Gutachten fertig sein. Aber bis jetzt sind weder die Finanzierung des Gutachtens noch die Bereitstellung eines für diese Fahrten erforderlichen Schiffes geklärt."

So der Zeitungstext, der nur in der Bützower Zeitung und (bislang) nicht einmal in den Rostocker Norddeutschen Neuesten Nachrichten erschien. Alles leicht blamabel, aber was solls - vor Tische las man es noch ganz anders. Schön, dass sich jetzt die Vernunft - wenigstens bis auf weiteres - durchgesetzt hat!

Montag, April 23, 2012

Warnowschiffahrt - Irrweg für Wirtschaft und Bürger

Die Schweriner Zeitung meldet heute, am 23. April 2012, "Wieder Fahrgastschiffe auf der Warnow"

"Für die Fahrgastschifffahrt auf der Warnow kann es rund 30 Jahre nach deren Aus noch in diesem Sommer einen Neustart geben. Darauf verständigten sich am Wochenende Vertreter zuständiger Stellen bei einer Testfahrt auf dem Fluss. Um die Qualität des Oberflächenwassers nicht zu gefährden, war in den 1970er Jahren erst die Fracht- und wenig später auch die Fahrgastschifffahrt eingestellt worden.

Die Warnow gilt als eine der romantischsten Wasserstraßen in Nordostdeutschland und dient zugleich als Trinkwasserreservoir für Rostock und umliegende Gemeinden. Ermöglicht werden soll der Neustart durch den Einsatz eines Kutters mit Elektromotor. Der Betreiber plant den Einsatz des Schiffes zwischen Bützow und Rostock.

Für die etwa 35 Kilometer lange Strecke werden etwa fünf Stunden benötigt. Fahrgäste könnten vor allem Touristen sein. Aber auch Einheimische hatten zuletzt immer wieder einen Neustart angeregt.

Bislang hatte vor allem der Warnow-Wasser- und Abwasserverband, der mit dem Unternehmen Eurawasser für die Trinkwasserqualität aus der Warnow verantwortlich zeichnet, Bedenken angeführt. Doch sowohl Eurawassergeschäftsführerin Gesine Strohmeyer als auch Verbandschefin Katja Gödke gaben jetzt grünes Licht für einen Neustart.

Zuvor hatten sich bereits der Leiter des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt, Hans-Joachim Meier, als auch BUND- Landessprecher Burkhard Roloff für eine Wiederaufnahme des Schiffsverkehrs mit umweltfreundlicher Antriebstechnik ausgesprochen. Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) sicherte den Beteiligten Unterstützung zu, um eine Konzeption für die Warnow-Schifffahrt zu erstellen."

"Ermöglicht werden soll der Neustart durch den Einsatz eines Kutters mit Elektromotor." Aber nicht der Antrieb ist das Hauptproblem, sondern die Phosphatfreisetzung aus dem Bodensediment! Jede Bewegung eines größeren Schiffskörpers erzeugt Stauwellen vor dem Schiff und nachfolgende Wirbelschleppen - selbst wenn es gar keinen eigenen Antrieb hätte, sondern getreidelt würde! Dadurch wird Sediment aufgewirbelt. Der Kontakt mit dem freien Wasser und dem darin enthaltenen Sauerstoff mobilisiert die im sauerstofffreien Sediment unlöslich gebundenen Phosphatverbindungen, sie stehen damit wieder als Pflanzennährstoff zur Verfügung. Die Menge der Phosphate bestimmt den Umfang von Algen-Massenentwicklungen (Wasserblüten), denn alle anderen Nährstoffe sind im Überschuss vorhanden.

Die Algenentwicklung wird zusätzlich dadurch begünstigt, dass die Warnow zwischen Bützow und Rostock kaum Gefälle hat. Würde vom Oberlauf kein Wasser zufließen, liefe der Fluß zwischen Bützow und Rostock nicht leer, sondern würde zum langgestreckten Teich. Bei bisher üblichen Niederschlagsmengen verweilt das Wasser immerhin noch drei Tage, bis es vom nachströmenden Wasser in die Unterwarnow gedrückt wird. Drei Tage Aufenthaltszeit sind ideal für die Ausbildung von Wasserblüten!

Algenblüten würden die Filter im Wasserwerk hoffnungslos verstopfen und zugleich eine Menge unguter Stoffe ins Wasser entlassen. Geruchs- und auch Gesundheitsbeeinträchtigungen sind vorprogrammiert, denn so viel Aktivkohle kann Eurawasser gar nicht einsetzen, um die jetzige Trinkwasserqualität zu halten. Die Folgen sind zwangsläufig höhere Wasserpreise und zugleich für die vom Rostocker Wasserwerk versorgten Touristiker erhebliche Imageverluste. Und das Rostocker Bier könnte nach "Bio" schmecken...

Ganz nebenbei sind auch Fischsterben vorprogrammiert, denn durch Wasserblüten verschiebt sich der pH-Wert des Wassers ins stark alkalische. Es kommt zur Verätzung der Kiemen, die Fische können keinen Sauerstoff mehr aufnehmen (obwohl der vorhanden ist) und ersticken.

Das alles ist gesichertes Wissen, auch speziell für die Warnow in vielen Untersuchungsberichten dokumentiert. Allerdings wurden die beteiligten Institutionen und Universitäts-Institute nach der Wende "abgewickelt", es steht zu befürchten, dass man dabei auch die wissenschaftlichen Unterlagen zur Warnow vernichtete. Das für Wasserkörper allgemein gültige Wissen hingegen ist schlecht zu leugnen...

Vor rund fünf Jahren erschien folgender Leserbrief in der Schweriner Volkszeitung:

Personenschiffahrt auf der Warnow?

Die Bützower Zeitung berichtete unlängst, dass das Staatliche Amt für Umwelt und Natur (StAUN) Rostock Gelder aus der Agenda-21-Förderung über die Stadt Schwaan an die Universität Rostock ausreicht. Diese soll eine Studie über Möglichkeiten einer Personenschiffahrt auf der unteren Warnow erarbeiten.

Das macht fassungslos. Bekanntlich trinkt Rostock aus der Warnow. Der Fluss hat zwischen Bützow und Rostock kein Gefälle. Er verhält sich hier wie ein langgestreckter See und bietet dadurch den Algen optimale Entwicklungsbedingungen bis hin zu intensiven Wasserblüten. Die verstopfen im Wasserwerk nicht nur die Filter, sondern beeinträchtigen auch den Geschmack des Rohwassers und verursachen kostenintensive Maßnahmen, die wir in Rostock - Bevölkerung und Wirtschaft – über die Wasserpreise bezahlen müssen.

Würde der im Flussbett lagernde Schlamm aufgewirbelt und dadurch das im ruhenden Schlamm gebundene Phosphat wieder in Lösung gebracht, wären Wasserblüten in schwer vorstellbarem Ausmaß die Folge. Deshalb ist mit Ausnahme von kleinen Booten jeder Schiffsverkehr auf der Warnow verboten. Deshalb und völlig zu Recht legte auch der Warnow-Wasser- und Abwasserverband Beschwerde ein gegen die vom StAUN 2005 erteilte Ausnahmegenehmigung, anlässlich des Schwaaner Stadtjubiläums für nur zwei Tage eine Personenschiffahrt zwischen Rostock und Schwaan zu gestatten.

Nun soll es um Personenschiffahrt zwischen Bützow und Schwaan gehen. Als wenn das dort durch größere Schiffe freigesetzte Phosphat nicht auch in Form von Algenblüten an der Brauchwasserentnahmestelle des Rostocker Wasserwerkes ankäme! Bezeichnender Weise sollen in die Uni-Studie zwar die Unteren Naturschutzbehörden und die Abteilung Naturschutz des StAUN eingebunden werden, aber nicht die Wasserfachleute.

Der beauftragte Professor Riedel von der Universität muss das alles nicht wissen, denn zum einen kam er erst nach der Abwicklung diesbezüglicher Uni-Institute (und der Vernichtung wertvoller Forschungsergebnisse) nach Rostock und zum anderen ist er Landschaftsarchitekt.

Aber noch gibt es hierzulande genügend Fachleute, die dieses Wissen besitzen – unter anderem bei der Eurawasser und auch im StAUN Rostock selbst. Die sitzen allerdings nicht in dem von der Bützower Zeitung genannten Abteilung Naturschutz.

Anzumerken bleibt auch, dass die Finanzierung dieser Studie im Widerspruch zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie steht. Durch sie soll ein guter ökologischer Zustand der Warnow erreicht werden. Die Kriterien für einen guten ökologischen Zustand sind hart und auf keinen Fall durch vermeidbare Nährstoffbelastungen zu erreichen.

Vor allem aber ist Zukunftssicherung gemeint, wenn von Agenda-21-Zielen und deren Umsetzung die Rede ist. Es erscheint mir daher verantwortungslos, Agenda-21-Fördermittel für eine Studie zur Ermöglichung von Passagierschiffahrt auf der Warnow einzusetzen.

Friedrich Heidemann, Rostock

auch im „Rostocker Blitz“ vom 11.3.07

Wenn jetzt auch der Wasserversorger einer Personenschiffahrt auf der unteren Warnow zustimmt, dann ist schlimmes zu befürchten. Wohl zu lange sind die Wasserpreise in Rostock hinreichend stabil geblieben. Die durch eine intensivierte Befahrung der unteren Warnow zu erwartenden Wasserbeeinträchtigungen werden ein "willkommener" Anlass sein, um intensive Investitionen zu tätigen (bis hin zum Umbau des Ortsnetzes zwecks Bezug von Grundwasser aus der Kühlung) und in deren Gefolge die Wasserpreise ins Unzumutbare zu steigern. Wir werden hören und lesen, dass es zu den umfangreichen Investitionen "keine Alternative" gebe, denn man konnte ja nicht ahnen, dass die Niederschläge geringer würden (längere Verweildauer des Wassers) und die Temperaturen höher (noch intensivere Algenblüten, früher einsetzend und erst im Spätherbst abklingend).

Letztendlich stellt sich nur eine Frage: Wo bleibt die Verantwortung der zuständigen Fachbehörde und wie verträgt sich das Vorhaben mit der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die doch eine Verbesserung des ökologischen Zustandes der Wasserkörper bis hin zum Erreichen eins guten ökologischen Zustandes zum Ziel hat?

Ein kleiner Anhang: "Die Warnow gilt als eine der romantischsten Wasserstraßen in Nordostdeutschland" - das trifft ganz sicher auf andere Abschnitte zu, aber wohl kaum für die untere Warnow. Aber über Geschmack lässt sich streiten - urteilen Sie selbst. Die Fotos entstanden auf der "Jubiläumsfahrt" 2005. Das romantische Highlight, die alte Schwaaner Hubbrücke, gibt es nicht mehr (auch so eine Geschichte mit Beigeschmack...).

 
Posted by Dr. Günter Hering at 16:10
Edited on: Montag, Juni 04, 2012 17:49
Categories: Erlebnisangebote, Kulturlandschaft, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie

Dienstag, April 03, 2012

Behördenwillkür auch in Witzenhausen

Aus Witzenhausen erreichte uns die Nachricht, dass auch dort ein Denkmal geschliffen werden soll. Ist es in Woserin die historische Pflasterstraße, so geht es in Witzenhausen um die noch verbliebenen Reste einer Stadmauer. Mehr dazu ist auf der Webseite www.stadtmauer-witzenhausen.de zu finden.

Einer der Akteure (Prof. Dr. Bokermann, ECOVAST) schrieb uns zum Witzenhausener Engagement: "Leider erweist es sich nach unserem deutschen Baurecht als schwierig, ohne sofortige Klage etwas als normaler Bürger gegen die Front mehrerer Behörden zu erreichen. Wir versuchen es trotzdem..."

Man darf sich einfach nicht entmutigen lassen.

Andere Länder sind offenbar klüger. In Österreich arbeitet man an der Entwicklung eines "Erinnerungstourismus". Die Zielsetzungen und Inhalte: Ein gesamtheitlicher kultur- und wirtschaftsgeographischer Ansatz mit den Schwergewichten

  • Erweiterung des Tourismusangebotes durch neue, bislang noch unzureichend erschlossene Themenbereiche,
  • Bewahrung des kulturellen Erbes durch Sichtbarmachen historischer Ereignisse und/oder museale Aufbereitungen sowie
  • nachhaltige Stärkung des ländlichen Raumes durch Schaffung entsprechender Tourismus- und Museumsinfrastruktur.

Mehr dazu auf der o.g. Webseite. Vielleicht kommt man ja in Mecklenburg nach 50 Jahren auf eine ähnliche Idee, aber dann wird es kaum noch historische Sachzeugen geben... Oder wir stemmen uns JETZT gegen sinnlose Zerstörungen!

Samstag, März 10, 2012

Töpfer öffnen Werkstätten am 10. und 11. März

Beinahe übersehen: Am 10. und 11. März öffnen in M-V 89 TöpferInnen ihre Werkstätten, jeweils von 10:00 bis 18:00 Uhr. Auch in der Warnowregion. Alle Details finden sich auf der Webseite http://www.tag-der-offenen-toepferei.de/

Einfach mal hingehen!

Posted by Dr. Günter Hering at 15:51
Categories: Erlebnisangebote, Termine

Mittwoch, Februar 22, 2012

Kobrower Kutschenmuseum mit Neuzugängen

Es gibt eine rundum erfreuliche Nachricht aus der Warnowregion: Das Kobrower Kutschenmuseum kann zwei Neuerwerbungen vermelden:

  1. Ein Char-à-Côté, Wagen für die Küste, der um 1830 gebaut wurde. Das Besondere dieses Spezialgefährts für Herrschaften: Die Fahrgäste saßen zu einer Seite und konnten bei ihrer Spazierfahrt entlang der Küste ständig auf das Wasser blicken, ohne die Köpfe verdrehen zu müssen. Das Modell imKobrower Museum ist ein geschlossener Zweisitzer mit Fensterscheiben und Rollos. Wagen dieses Typs fanden auch als "Tour de Lac (Wagen für den See)" im Binnenland Anwendung.
  2. Die zeite Neuerwerbung ist ein "Jaunting Car" (um 1920), ein für die grüne Insel typischer, nur einspännig gefahrener Karren mit zwei hohen Rädern. Auch hier sitzen die Passagiere auf in Längsrichtung stehenden Bänken, aber Rücken an Rücken und damit zu entgegengesetzten Seiten.

Insgesamt verfügt das Kutschenmuseum damit über 142 Kutschen und viele Detailstücke. Geöffnet hat es derzeit wochentags von 10 bis 16.30 Uhr.

Posted by Dr. Günter Hering at 18:40
Categories: Erlebnisangebote, Museen