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Dienstag, April 01, 2014

BUND-Aktivitäten gegen Massentierhaltung und Gentechnik

Der BUND-Landesverband M-V lädt zu folgenden Aktionen in Rostock gegen Massentierhaltung ein,

Freitag, 4. 4., 15-17 Uhr Kundgebung gegen Massentierhaltung auf dem Uniplatz in Rostock mit Vertretern verschiedener BIs

Freitag, 4.4., 19-21 Uhr Abendveranstaltung gegen Massentierhaltung im Waldemarhof, Waldemarstr. 33

Bei beiden Veranstaltungen ist der Bundesvorsitzende des BUND dabei.

In Mecklenburg-Vorpommern entstehen die größten Tierfabriken der Bundesrepublik. Sie gefährden Biotope, Grundwasser, Luftqualität und Anwohner. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lädt zu einer Kundgebung gegen den weiteren Ausbau der Massentierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern. Der BUND-Bundesvorsitzende Prof. Hubert Weiger spricht über die Folgen der intensiven Fleischproduktion weltweit und über die Gründe des BUND dagegen zu kämpfen. Vertreter der Bürgerinitiativen aus Mecklenburg-Vorpommern sprechen über die Auswirkungen in den Dörfern. Vertreter der demokratischen Landtagsparteien sind für die Kundgebung um ein Statement gebeten.

Auf der Diskussionsveranstaltung zum Problem Massentierhaltung im Waldemarhof, Großer Saal, Waldemarstr. 33, 18057 Rostock sprechen

- Prof. Hubert Weiger, BUND-Bundesvorsitzender

- Eva-Maria Leonhardt, BI/BUND-Steinfeld-Fienstorf

- Jörg Kröger, Landesnetzwerk „Bauernhöfe statt Agrarfabriken Mecklenburg-Vorpommern“

- Corinna Cwielag, BUND-Landesgeschäftsführerin

anschließend Diskussion.

Weiterhin sei auf folgende Veranstaltung des BUND und Asta hinweisen:

Gegen Gentechnik

Veranstaltung mit Christiane Lüst, Aktion GEN-Klage

am Mi, 2. 4., 19.30 Uhr, Uni Ulmenstraße, Raum 323

Samstag, Februar 22, 2014

Gen-Mais auf dem Feld - aber weiter keine Kennzeichnung?

In der vergangenen Woche stimmten Regierungsvertreter der EU-Staaten in Brüssel über die Zulassung der Genmais-Sorte 1507 in Europa ab - und Deutschland? Hat sich enthalten! Auch deshalb gab es weder eine Mehrheit für noch gegen die Anbau-Zulassung. Die Entscheidung über den Gen-Mais trifft nun die Europäische Kommission - und es ist davon auszugehen, dass sie den Anbau genehmigen wird.

Aber gleich, ob es am Ende dazu kommt oder nicht: Wir fordern, dass Verbraucher in Zukunft selbst entscheiden können, ob sie Agrargentechnik unterstützen wollen oder nicht. Deshalb muss die entscheidende Kennzeichnungslücke bei Gentechnik geschlossen werden! Denn in der EU muss der Einsatz von Agrargentechnik bislang nur gekennzeichnet werden, wenn ein Lebensmittel direkt gentechnisch veränderte Zutaten enthält. Ob Tiere aber genverändertes Futter erhielten, können wir Verbraucher beim Kauf von Milch, Fleisch und Eiern nicht erkennen. Dabei werden schon jetzt 80 Prozent aller gentechnisch veränderten Pflanzen in der EU als Futtermittel verwendet. Wir fordern: Schluss mit Gentechnik wider Willen! Unterstützen Sie uns und leiten Sie diese E-Mail an Ihre Kontakte weiter. Sie haben sich unserer Forderung noch nicht angeschlossen? Dann unterzeichnen Sie diese jetzt wie 40.000 andere Verbraucher hier:

www.foodwatch.de/aktion-gentechnik

Text übernommen von foodwatch.de

Sonntag, Januar 05, 2014

Transatlantisches Freihandels- und Investitionsabkommen (TTIP) verhindern!

Liebe Freundinnen und Freunde,

hinter verschlossenen Türen verhandelt die Europäische Union seit Juli über das geplante Transatlantische Freihandels- und Investitionsabkommen (TTIP), um "Handelshemmnisse“ dies- und jenseits des Atlantiks abzubauen. Ein derartiges Abkommen gefährdet in hohem Maße unsere Landwirtschaft, unsere Verbraucherschutz – und Gesundheitsstandards, unsere Klima- und Umweltschutzauflagen sowie viele andere sensible Bereiche unseres Lebens.

Ich habe mich an der Unterschriftenaktion des Umweltinstitut München e.V. beteiligt und fordere einen sofortigen Verhandlungsstopp. Bitte helft uns, den Abschluss eines solchen Abkommens zu verhindern und beteiligt euch an der Aktion unter http://www.umweltinstitut.org/stop-ttip

Günter Hering

Mittwoch, Dezember 18, 2013

Windkraft - contra???

In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) ist vor kurzem ein Artikel unter der Überschrift "Wie Windräder die Umwelt zerstören" erschienen. Mit erstaunlichen Aussagen:

"Unter dem Vorwand, die Umwelt zu schützen, wird die Landschaft zerstört...

Der Anteil der Stromerzeugung aus Windenergie am primären Energieverbrauch in Deutschland wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit 1,3 Prozent für das Jahr 2012 angegeben. Und dafür sollen wir unsere Kulturlandschaft zerstören?..

Es mehren sich Stimmen, die darauf hinweisen, dass der Ökostromausbau heute zu einem erhöhten Kohlendioxidausstoß führt. Ursache dafür ist, dass Gaskraftwerke sich nicht mehr rechnen, weshalb wieder vermehrt Kohlekraftwerke eingesetzt werden. Das Fördersystem für erneuerbare Energien sorgt so dafür, dass mit jedem neuen Windrad mehr Kohle verfeuert und daher zusätzliches Kohlendioxid ausgestoßen wird...

Was unter dem Vorwand des Umweltschutzes angerichtet wird, hat der Schriftsteller Botho Strauß treffend beschrieben: „Eine brutalere Zerstörung der Landschaft, als sie mit Windkrafträdern zu spicken und zu verriegeln, hat zuvor keine Phase der Industrialisierung verursacht. Es ist die Auslöschung aller Dichter-Blicke der deutschen Literatur von Hölderlin bis Bobrowski. Eine schonungslosere Ausbeute der Natur lässt sich kaum denken, sie vernichtet nicht nur Lebens-, sondern auch tiefreichende Erinnerungsräume..."

Man könnte seine Zeit für besseres nutzen als mit dem Lesen dieser Texte, wäre der Autor nicht Oskar Lafontaine. Offenbar hat das mediale Dauerfeuer gegen eine Energiewende es geschafft, selbst kluge Köpfe hoffnungslos zu verdummen. Das sollten wir sehr aufmerksam zur Kenntnis und zum Anlass nehmen, unsere eigene Argumentation, unser eigenes Engagement für die Energiewende noch überzeugender voranzubringen.

Es lohnt sich auch, die vielen Diskussionsbeiträge zum Lafontaine'schen Artikel zu lesen (auf der gleichen Webseite). ES wird erschreckend deutlich, was die bisherigen Kampagnen gegen eine Energiewende in den Köpfen nicht ganz so kluger Köpfe schon bewirkt haben: Zum Nachplappern der allerdümmsten Texte kommt eine aggressive Intoleranz gegenüber denjenigen, die sich für die Energiewende einsetzen. Da hat die GroKo leichtes Spiel beim Kippen der Energiewende - wenn wir nicht viel mehr für die Zukunft tun als bisher!

Sonntag, Dezember 01, 2013

Das Gegenteil von Energiewende

Eine Energiewende hin zu regenerativen Energien ist gerade auch für die ländlichen Räume wichtig. Zum einen, weil hier zumeist nicht die Schönsten und Reichsten wohnen, denen es egal sein kann, wieviel Stom und Gas kosten. Zum anderen, weil Energiewende auch Klimaschutz bedeutet. Bleibt der zu gering, bedeutet das mittel- und langfristig Ernteeinbußen, von den Schäden durch vermehrte und heftigere Schlechtwetterereignisse ganz abgesehen.

Was bringt uns dazu der Koalitionsvertrag? Der Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. hat es analysiert. In der sfv-rundmail vom 30.11.2013 schreibt Joachim Wille folgendes:

Einmal tief Luft holen, bitte. "Die Energiewende ist ein richtiger und notwendiger Schritt auf dem Weg in eine Industriegesellschaft, die dem Gedanken der Nachhaltigkeit und der Bewahrung der Schöpfung verpflichtet ist."

So lautet der erste Satz im Energiekapitel des schwarz-roten Koalitionsvertrags. Das ist so wahr, dass man kaum glauben kann: Das haben nicht die Grünen geschrieben, sondern die Großkoalitionäre in spe. Die Energiewende ist Fortschrittsmotor, macht unabhängig von Energieimporten, sichert Arbeitsplätze, stärkt den Wohlstand, muss konsequent und planvoll fortgeführt werden. So lautet die Öko-Lyrik.

Nur leider: Sie passt nicht zum Rest des Kapitels. Schwarz-Rot steigt bei der Energiewende mit vollem Gewicht auf die Bremse.

Wer nur die Überschriften liest, merkt es nicht. Schwarz-Rot behauptet, am Klimaschutz-Oberziel für das aktuelle Jahrzehnt festzuhalten, das auch die früheren Bundesregierungen angepeilt hatten: Bis 2020 soll der CO2-Ausstoß um 40 Prozent gesenkt sein, gemessen am Basisjahr 1990. Doch das ist das Papier nicht wert, auf dem es steht. Es ist nur zu schaffen, wenn die künftige Regierung in drei Feldern mutig mit klaren, ambitionierten Zielen und entsprechender Förderung vorangeht -- beim Ausbau des Ökostrom-Anteils, bei der Energiewende im Wärmesektor und bei der Energieeffizienz generell. Doch die schwarz-rote Koalition, wenn sie nicht von den SPD-Mitgliedern noch gestoppt wird, kann das nicht tun.

Denn der jetzt vorliegende Vertrag schließt es aus.

Skeptiker hatten Schlimmes befürchtet, wenn selbst ernannte "Strompreisbremser" à la Umweltminister Peter Altmaier (CDU) und Kohle-Fans wie NRW-Regierungschefin Hannelore Kraft (SPD) die Verhandlungen zur Energiewende leiten. Erste Zwischenergebnisse zum angeblich wichtigsten industriepolitischen Projekt der beiden Volksparteien sahen gar nicht so schlecht aus. Doch in der letzten Verhandlungsnacht setzten die Parteispitzen Spitzhacke, Hammer und Hobel an. Geblieben ist ein Energiewende-Torso.

Man kann das überall durchdeklinieren. So sind die neuen Ausbauziele beim Ökostrom sogar schlechter als diejenigen, die die noch amtierende schwarz-gelbe Bundesregierung vertrat. Der schwarz-rote Vertrag verschleiert das zwar, indem er die Zieljahre verschiebt. Statt für 2020 und 2030 nennt er Werte für 2025 und 2035. Doch die Analyse ergibt, dass das Ausbautempo für Wind-, Solar- und Biomasse-Energie um etwa ein Drittel gegenüber dem bisherigen Fahrplan gesenkt wird. Noch festzulegende "Korridore" sollen verhindern, dass der Ökostrom-Anteil zu schnell wächst.

Ähnlich brachial haben die Schlussredakteure des Vertrags um Merkel und Gabriel die überfällige "Wärmewende" gekappt. Die geplante steuerliche Förderung der Gebäudesanierung, von Experten dringend gefordert, wurde gestrichen, ebenso die Aufstockung des "Marktanreizprogramms", das etwa Solar- und Holzheizungen fördert.

Auch der "Nationale Aktionsplan Energieeffizienz" stürzte ins Unverbindliche ab. Er sollte helfen, die Voraussetzung jeder echten Energiewende endlich voranzubringen -- die sparsamere Energieverwendung. Die Experten von Union und SPD hatten dafür 500 Millionen Euro vorgesehen. Die wurden erst auf 300 Millionen rasiert, und nun gibt es nur noch "vorzusehende Mittel".

Konsequenterweise kippten Merkel und Co. dann auch noch das von der SPD gewünschte verbindliche "Klimaschutzgesetz".

Das Ergebnis dieser "Neujustierung" der Wende ist ihr Gegenteil: Es handelt sich um eine Bestandsgarantie für die fossile Energiewirtschaft und die bisher marktbeherrschenden Konzerne bis weit in die nächsten Jahrzehnte hinein. Deren Lobbyisten haben ganze Arbeit geleistet. Wenn das Ergebnis nicht so fatal wäre, man müsste sagten: Hut ab! Schwarz-Rot stellt ihnen nicht nur neue Subventionen für ihre alten Kohlekraftwerke in Aussicht. Ihnen kommt auch die geplante verbindliche Direktvermarktung des EEG-Stroms bei neuen Anlagen und die zukünftige Ausschreibung neuer regenerativer Erzeugungskapazitäten entgegen. Zudem wurde die lukrative Förderung für die extrem teure, nur von Großunternehmen zu stemmende Offshore-Windenergie noch einmal verlängert, während ausgerechnet der Ausbau der dezentralen, vergleichsweise preiswerten Windkraft an Land rasiert werden soll. Der "Billigmacher" unter den erneuerbaren Energien wird ausgebremst. Das soll Fortschritt sein?

Schwarz-Rot plant also die "Energiewende 2.0". Doch anders als bei Computerprogrammen ist die zweite Version keine Verbesserung gegenüber der ersten. Viele Ideen und Konzepte, wie die Wende wirklich billiger, effizienter und gerechter zu gestalten wäre, haben die Koalitionäre einfach ausgeblendet. Wenn alles so kommt, wie es nun aussieht, wird das dazu führen, dass das bisher immer noch gute Image des Großprojekts bei den Bürgern abstürzt. Das kann auch die schönste Ökolyrik nicht verhindern.

Samstag, März 23, 2013

THEMENHEFT FÜR ENTSCHEIDER: „NACHWACHSENDE ROHSTOFFE IN KOMMUNEN“

THEMENHEFT FÜR ENTSCHEIDER: „NACHWACHSENDE ROHSTOFFE IN KOMMUNEN“

Neue Broschüre für Kommunen informiert über Einbindung und Einsatz biogener Produkte beim öffentlichen Einkauf.

Handlungsleitfaden Nachwachsende Rohstoffe in Kommunen. Themenheft I: Entscheidungsträger (FNR 2013)

Im Themenheft I aus dem Handlungsleitfaden „Nachwachsende Rohstoffe in Kommunen“ sind alle wesentlichen Informationen zu finden, wie Produkte und/oder Energie aus nachwachsenden Rohstoffen in das Portfolio der Kommune und damit in die Verwaltungsarbeit eingebunden werden können. Ähnlich einem Magazin können die Inhalte ausgewählt werden, die besonders interessieren. Fachbeiträge von Autoren zur Neuausrichtung der Beschaffung, möglichen Hemmnissen, Marketing- und Wertschöpfungseffekten, rechtlichen Rahmenbedingungen und Beispiele aus der kommunalen Praxis wechseln sich ab.

Ein umfangreicher Serviceteil mit der Darstellung von innovativen Produkten aus Biokunststoff, relevanten Umweltzeichen, Mindestanforderungen und Musterformulierungen für Beschaffungsleitlinien und Leistungsverzeichnisse sowie weiterführenden Adressen macht dieses Heft zu einer lesenswerten Arbeitshilfe.

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) legt damit eine für kommunale Funktions- und Entscheidungsträger interessante Broschüre vor. Prominente Autoren zeigen notwendige Schritte für eine politische Grundsatzentscheidung zur Berücksichtigung von Umweltaspekten bei der öffentlichen Vergabe auf und stellen die Handlungsfelder dar, die im unmittelbaren Einflussbereich von Entscheidern in Kommunen und der kommunalen Selbstverwaltung liegen.

Ob und in welcher Intensität Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen bei der öffentlichen Beschaffung Berücksichtigung finden, bestimmen schließlich die Auftraggeber selbst. Damit kommt es auch auf sie an, wie schnell die Energie- und Rohstoffwende in Deutschland vorankommt.

Durch die Marktmacht des öffentlichen Einkaufs mit einem Volumen von rd. 260 Milliarden Euro jährlich verfügen Kommunen über vielfältige Gestaltungsspielräume auch auf dem Weg von einer erdöl- in eine biobasierte Wirtschaft. Damit lässt sich eine enorme Nachfrage für biogene Produkte und ihre innovativen Branchen entfalten. Gleichzeitig könnte sich dies auch auf das Umweltverhalten der Bürgerinnen und Bürger auswirken. Auf diese Einflussmöglichkeiten der öffentlichen Hand für den Klima- und Ressourcenschutz wird auch im „Aktionsplan der Bundesregierung zur stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe“ hingewiesen.

Weitere Themenhefte für die Bereiche „Kommunale Grünflächen und Forst“ sowie „Kommunales Bauen und Sanieren“ sind in Arbeit und werden ebenfalls in Kürze veröffentlicht. Ein Themenheft für den „Bürobedarf“ ist für Herbst 2013 in Planung.

Das Themenheft I „Kommunale Entscheidungsträger“ kann über die Mediathek der FNR www.mediathek.fnr.de kostenfrei bestellt oder heruntergeladen werden.

Das Projekt „NawaRo-Kommunal“ wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert. Weitere Informationen unter www.nawaro-kommunal.de

Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

Samstag, Dezember 01, 2012

Hähnchenmast Wattmannshagen - Baubeginn trotz Widerspruchsverfahren

Am östlichen Rand der Warnowregion liegt Wattmannshagen. Dort soll eine Intensivanlage für 200.000 Masthähnchen pro Durchgang gebaut werden.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat mit einem gerichtlichen Eilverfahren beim Verwaltungsgericht Schwerin den Stopp für diese Anlage beantragt: Der BUND kann belegen, dass die kritischen Werte für Biotope in der Nähe teilweise um das Dreifache überschritten werde, so BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag. Trotz des laufenden Widerspruchsverfahrens wurde mit dem Bau bereits begonnen. "Dies ist möglich, weil die Behörde den sofortigen Baubeginn erlaubt hat. Der Investor baut dann auf eigenes Risiko und im Vertrauen auf die Behörde. Der BUND hat wegen drohender Schäden durch den Betrieb der Anlage eine Aufschiebung beantragt bis das Widerspruchsverfahren geklärt ist", erklärt Cwielag.

Zur Erinnerung: Der BUND hatte mit betroffenen Bürgern zu Beginn des Planungsverfahrens umfangreiche Einwände erhoben. "So wird die Intensivanlage in sehr geringen Abstand zu Wohnbauten, Naherholungsräumen, einem Sportplatz und einem Altenpflegeheim gebaut", heißt es in einer BUND-Mitteilung. Der BUND habe mehrfach vorgetragen, wird betont, dass die Abluft von Anlagen mit diesen industriellen Größenordnungen nachweislich für Menschen gesundheitsgefährdende Keime enthält. Dazu seien keinerlei Untersuchungen vorgenommen worden. Auch Vorbelastungen seien vernachlässigt worden. Vielmehr sei, so Corinna Cwielag, mit dem Genehmigungsbescheid vom 14. Mai 2012 bescheinigt worden: von der Anlage sowie ihren Nebeneinrichtungen gehen keine schädlichen Umwelteinwirkungen aus.

Quelle:SVZ 29.11.2012

PS. Genehmigungsbehörde dürfte das StALU Mittleres Mecklenburg sein, bekannt für seine sehr wirtschaftsfreundlichen und wenig umweltkritischen Genehmigungen - man denke nur an das Beispiel der Müllverbrennungsanlage in Rostock (www.rostock-mva.de). Auch dort wurde der "sofortige Baubeginn" erlaubt.

Samstag, November 24, 2012

Denkmalschutz ist Umweltschutz?!

Über viele Jahre hinweg stand Goldberg in der Kritik wegen der Vernachlässigung der historischen Altstadt. Aber auch andernorts ist es oft schwer, Verständnis für den Erhalt alter Gebäude zu finden.

Ganz unerwartet, aber einleuchtend begründent wird das Umweltbundesamt zum Fürsprecher für den Erhalt alter Häuser: "Neben Metallen ist es vor allem der große Bedarf an Baurohstoffen, wie Steinen, Erden und Hölzern, der den Deutschen eine positivere Rohstoffbilanz pro Kopf verhagelt: „Unter Rohstoff-Gesichtspunkten ist es viel günstiger, ein altes Haus zu sanieren als ein neues zu bauen. Wer ein altes Gebäude saniert, spart rund zwei Drittel an Baumaterialien. Deutschland sollte daher seinen Gebäudebestand intensiver nutzen, anstatt neu zu bauen. Das geht, indem wir davon absehen, immer weitere Neubaugebiete auf der grünen Wiese auszuweisen, sondern die alten Stadtkerne attraktiver machen“, sagte UBA-Präsident Flasbarth. Damit wäre auch dem viel zu hohen Verbrauch der Ressource „Fläche“ Einhalt geboten – hier ist Deutschland „Spitze“: Jeden Tag werden fast 87 Hektar, das entspricht 124 Fußballfeldern, neu versiegelt."

(Quelle: www.europaticker.de, 2012-11-13, 6813)

Ein Nachtrag: Mainz, die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt, muss dringend sein unter Denkmalschutz stehendes Rathauses sanieren - oder abreißen und neu bauen. Die SPD-Ratsfraktion will am liebsten mit der Sanierung rasch beginnen, da diese derzeit wegen der niedrigen Zinsen mit vergleichsweise geringen Kosten möglich sei. Die CDU im Stadtrat lässt erkennen, dass sie das Rathaus weitgehend abtragen würde. Kommentar des Architekten Ernst Eichler im Deutschen Architektenbaltt: »Im Vorschlag, das von Arne Jacobsen für Mainz entworfene Rathaus abzureißen, weil Neubau billiger sei als Sanierung, offenbart sich eine entsetzliche Verrohung im Umgang mit wertvollem Kulturgut.« Große Städte haben eben nicht zwingend bessere Kommunalpolitiker als kleine mecklenburgische Landstädte oder Dörfer.

Quelle: Neues Deutschland vom 24.11.2012

Posted by Dr. Günter Hering at 19:25
Edited on: Samstag, Dezember 01, 2012 16:16
Categories: Architektur, Denkmale, Kommunales, Regionalentwicklung, Umweltschutz

Dienstag, Oktober 30, 2012

Alleen-Fachtagung am 7. November 2012

Der BUND Mecklenburg-Vorpommern lädt zur 8. Baumschutz-Fachtagung „Alleen und ihre Bedeutung für die Biodiversität“ am 7. November in die Viehhalle nach Güstrow ein.

Die Tagung ist öffentlich. Sie wird in Kooperation mit der Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern ausgerichtet und beginnt um 9:30 in der Güstrower Viehhalle. Bis 17:00 referieren ausgewiesene Experten zu Baumschutz und geschützten Arten in Alleebäumen.

Ziel der Tagung ist neben den Fachbeiträgen der Erfahrungsaustausch zum Alleenschutz zwischen Behörden, Politikern und Umweltverbänden.

„Es stellt sich die Frage, ob und wie die politischen Entscheidungen des letzten Jahres dazu beigetragen haben, die Alleenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern zu erhalten“, sagt Katharina Brückmann, Expertin für Baum- und Alleenschutz beim BUND in Mecklenburg-Vorpommern, "Jüngstes Beispiel, wie gefährdet unsere alten Alleen trotz dem gesetzlich verankerten Schutz sind, ist die Genehmigung für die Fällung der Allee zwischen Ralswiek – Strüssendorf auf Rügen".

Den Auftakt für die Diskussion bilden die Grußworte des Ministers für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Dr. Till Backhaus und der Bundestagsabgeordneten Cornelia Behn, Sprecherin für ländliche Entwicklung und für Waldpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

Die Fachbeiträge der Alleentagung werden auf die Bedeutung insbesondere der alten Alleebestände verweisen und zeigen, wie man sie durch fachgerechte Pflege lange erhalten kann.

Udo Binner, Sachverständiger für Geofaunistik und Experte auf dem Gebiet des Fledermausschutzes, wird über das Erkennen von Quartierbäumen für Fledermäuse sowie deren Schutzmöglichkeiten berichten.

Um besonders geschützte Käfer geht es in einem Beitrag von Dr. Volker Meitzner, Experte für Landschaftsökologie.

Rechtsanwalt Thomas Rieche beleuchtet den Gehölzschnitt unter Berücksichtigung des Bundesnaturschutzgesetzes und in drei Kurzvorträgen, gehalten von Prof. Dr. Dirk Dujesiefken, Institut für Baumpflege Hamburg, werden die häufigsten Irrtümer bei der Baumpflege besprochen.

Hintergrund zur genehmigten Fällung für 112 Alleebäume auf Rügen: Zwischen Ralswiek und Strüssendorf soll die derzeit 6,25 m breite Straße für Tempo 100 ausgebaut werden. Sie ist in gutem Zustand, dennoch sollen 112 vitale Bäume gefällt werden. Der Alleebaumbestand, überwiegend Spitz-Ahorn, ist hier noch geschlossen vorhanden. In der Allee leben Brutvögel und Fledermäuse. Mit der Fällung würde die B 96 den letzten Abschnitt ihrer Allee auf Rügen verlieren. Über 5000 Protestunterschriften sind bei den Umweltverbänden BUND und NABU gegen die geplante Fällung der Allee an der B96 auf Rügen im Abschnitt Ralswiek – Strüssendorf eingegangen.

Rückfragen unter: Katharina Brückmann, Leiterin Alleenprojekt BUND M-V, 0385 5213390 oder 0172 3848542

BUND Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, Wismarsche Straße 152, 19053 Schwerin

Tel.: 03 85 / 52 13 39 0; Fax: 03 85 / 52 13 39 20, E-Mail: bund.mv@bund.net,; Internet: www.bund-mv.de

Diese Tagung sollte auch für die Akteure der Warnowregion von Bedeutung sein, zumal sie mitten in unserer Region stattfindet!

Mehr zur Tagung unter http://www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvmeckpomm/pdf/Alleen/Flyer_Alleen-Tagung_2012.pdf

Posted by Dr. Günter Hering at 18:42
Edited on: Dienstag, Oktober 30, 2012 18:54
Categories: Regionalentwicklung, Straßenbau, Termine, Tourismus, Umweltschutz

Ein Naturdenkmal wird gefällt - die Wariner Wallenstein-Eiche

Einer der ältesten Bäume Warins, die so genannte Wallenstein-Eiche am Sportplatz, wird voraussichtlich bereits in dieser Woche gefällt.

Der Baum ist eingegangen. sagt Ankermann. Nach Untersuchungen durch eine Baumschutzgutachterin und Genehmigung durch die Naturschutzbehörde wird der stattliche Baum jetzt von einer Fachfirma abgenommen.

Der Baum trägt den Namen einer Legende: Hier soll der berühmte Feldherr Wallenstein (1583 bis 1634) gelagert haben. Doch es sein, dass sie erst nach Wallensteins Tod gepflanzt wurde. Jan Lippke, stellvertretender Leiter der Naturparkverwaltung Warin, schätzte das Alter der Eiche auf 250 bis 300 Jahre. Genauer ermitteln kann man das erst, wenn man nach dem Fällen die Baumscheibe näher untersucht.

Es sei "Schwachsinn", den Baum ganz zu fällen, meint Lippke. Man könnte nicht nur den Stubben, sondern auch den Stamm bis auf eine Höhe von zwei bis drei Metern stehen lassen. Stubben bzw. Stamm würden einen Lebensraum für viele Holzbewohner bieten, beispielsweise für Käfer. Bürgermeister Michael Ankermann hingegen sieht es offenbar nicht gern, wenn ein kahler Stamm zwei bis drei Meter in die Höhe ragt: "Ich frage mich, ob das ein schöner Anblick ist", so Ankermann. Wenn solche Bäume im Wald vor sich hinrotten, sei das etwas anderes, Aber am Rande eines Sportplatzes? Der Bürgermeister gibt zudem zu bedenken: "Wir leben mitten in der Natur." Wenn das kein Argument ist...

Quelle: SVZ

Posted by Dr. Günter Hering at 14:10
Categories: Denkmale, Umweltschutz

Mittwoch, Oktober 17, 2012

Zwei wichtige Termin schon am 24.10.: Gegen Massentierhaltung; Für Energiedörfer

Demonstration gegen Tierfabriken am 24.10.2012

Am 24.10.2012 wird der Tierschutz Thema im Landtag in Schwerin sein.

Dutzende Bürgerinitiativen und BUND-Gruppen in unserem Land wehren sich gegen mehr als 40 neu geplante Tierfabriken in ihren Dörfern. In den Intensivanlagen für bis zu 400.000 Masthähnchen und bis zu 64.628 Schweinen werden die Tiere in quälerischer Enge gehalten. Weil u.a. im Brandfall eine Rettung von Tierbeständen in diesen Größenordnungen unmöglich ist, werden die Tiere kurzerhand zur "Brandlast" erklärt.

Das sind Verstöße gegen die Landesbauordnung - ohne ein Tierschutzklagerecht kann das niemand einklagen.

Die Großanlagen haben auch bedenkliche Umweltwirkungen auf die menschliche Gesundheit, Wasser, Wälder und Naherholungsgebiete.

Dennoch wird eine Ansiedlung unter anderem durch Landvergabe gefördert. Die Industrialisierung der Landwirtschaft schreitet fort. Die Folgen sind Antibiotikamissbrauch, multiresistente Keime, ausufernder Pestizid und Herbizideinsatz - Tierquälerei, Nitrate im Grundwasser, Blaualgen in der Ostsee, Badeverbot an der Küste - Arbeitslosigkeit für Viele und hohe Gewinne für Wenige.

Gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund (Landesverband MV), der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und dem Unternehmerverband MiLaN - Mit Lust an Natur e.V. rufen wir deshalb auf zur

Kundgebung am 24.10.2012 um 12.00 vor dem Landtag in Schwerin

Wir fordern eine neue Agrarpolitik! Steuergeld nur für bäuerliche Landwirtschaft und unter Berücksichtigung der Interessen von Menschen, Tieren und Umwelt. Noch in staatlicher Hand verfügbarer Boden ist für bäuerliche Betriebe, Neueinsteiger und Bio-Landbau zu reservieren. Und wir brauchen endlich ein Tierschutz-Verbandsklagerecht auch in Mecklenburg-Vorpommern. Sonst sind die schönen Tierschutzgesetze oft nicht mal das Papier wert, auf dem sie gedruckt wurden.

Wer es für den 24.10.2012 irgendwie einrichten kann, sollte unbedingt kommen.

Für Rückfragen zur Demonstration in Schwerin steht die BUND-Landesgeschäftsstelle gerne zur Verfügung. Ansprechpartner: Corinna Cwielag, T. 0385 521339-12 oder corinna.cwielag@bund.net.

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Einladung zum Gesprächskreis Ländlicher Raum am 24.10.2012

Sehr geehrte Mitstreiterinnnen, Mitstreiter und Interessierte des ländlichen Raums,

hiermit möchten wir Sie herzlich zum dritten Gesprächskreis dieses Jahres einladen. Das Thema des Gesprächskreis lautet weiterhin: Energiewende in den Dörfern. Dazu konnten wir wieder zwei spannende Referenten gewinnen: Frau Andrea Spangenberg (Bioenergiedorfcoaching Brandenburg) sowie Herrn Prof. Dr. Peter Schmuck (Interdisziplinäres Zentrum für nachhaltige Entwicklung der Uni Göttingen). Einen kleinen Vorgeschmack finden Sie unter folgenden links:

http://www.bioenergie.uni-goettingen.de/ und http://www.bioenergiedorf-coaching.de/

Im Anschluss des Gesprächskreises berichtet Kurt Krambach außerdem von dem Parlament der Dörfer in Schweden.

Der Gesprächskreis findet am Mittwoch, dem 24.10.2012 von 10.00 bis 14.30 Uhr

in der Rosa Luxemburg Stiftung (Franz Mehring Platz 1, 10243 Berlin) im Seminarraum 2, 1. Obergeschoss statt.

Um Anmeldung bis zum 15. 10. 2012 unter gk.laendlicherraum@rosalux .de bitten wir Sie.

Programm des Gesprächskreises ländlicher Raum am 24.10.2012:

  • 10.00 Uhr Vorstellungsrunde der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gesprächskreises Dr. Michael Luthardt (Moderation)
  • 10:10 Uhr Bioenergiedorfcoaching Brandenburg, Frau Andrea-Liane Spangenberg
  • 11:10 Uhr Erfolgsfaktoren von erneuerbaren Energieprojekten auf kommunaler Ebene, Herr Prof. Dr. Peter Schmuck
  • 12:10 Uhr Pause mit einem kleinen Imbiss
  • 12:45 Uhr Diskussion der Ergebnisse des Gesprächskreises Ländlicher Raum 2012 und Erarbeitung von Thesen für politische Entscheidungsträger, Moderation Dr. Michael Luthardt
  • 14:00 Uhr Bericht vom Parlament der Dörfer in Schweden, Dr. Kurt Krambach
  • 14:30 Uhr Ende (anschließend tagt die AG Dorf)

Sonntag, September 23, 2012

Agrarindustrie oder Garten der Metropolen? Zwei wichtige Termine

Tagung zu den Perspektiven für den ländlichen Raum am 10.Oktober 2012

Angesichts von über 40 Anträgen für den Neubau industrieller Tierhaltungsanlagen mit hunderttausenden Tierplätzen in Mecklenburg-Vorpommern muß die Frage zu den Perspektiven für den ländlichen Raum gestellt werden. Der BUND lädt gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und dem Unternehmerverband MILAN (Mit Lust an Natur)

am Mittwoch, 10. Oktober 2012 von 09:30 – 16:30 Uhr in das Ludwig-Bölkow-Haus in Schwerin

zu einer öffentlichen Tagung ein: Die Tagung mit dem Titel "Agrarindustrie oder Garten der Metropolen" - Perspektiven für den ländlichen Raum in Mecklenburg-Vorpommern ist für alle Interessierten offen. Anmeldungen unter: bund.mv@bund.net.

Eine Einladung mit Anmeldebogen und Tagesordnung gibt es unter:

http://www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvmeckpomm/pdf/Landwirtschaft/2012-09-Agrarindustrie_oder_Garten_der_Metropolen_Tagungseinladung_Endfassung-1.pdf

Protestkundgebung gegen die weitere Ansiedlung von industriellen Tierhaltungsanlagen in Mecklenburg-Vorpommern am 24.Oktober 2012

Am 24.Oktober 2012 findet um 12:00 in Schwerin vor dem Landtag im Schweriner Schloss eine große Protestkundgebung des BUND mit dem Landesnetzwerk der Bürgerinitiativen gegen die fortgesetzte Landespolitik immer mehr industrielle Tierhaltungsanlagen mit quälenden Haltungsbedingungen für so billig wie möglich produzierte Schlachttiere anzusiedeln statt. Wer kann, sollte kommen und die Information auch weitergeben.

Rückfragen zu allen Veranstaltungen beantwortet die BUND-Landesgeschäftsstelle: T. 0385 521339-0.

Wir freuen uns auf viele Begegnungen im Herbst 2012!

Corinna Cwielag

BUND Landesverband Mecklenburg-Vorpommern
Wismarsche Straße 152
19053 Schwerin
Tel.: 03 85 / 52 13 39 0,Fax: 03 85 / 52 13 39 20
E-Mail: bund.mv@bund.net, Internet: www.bund-mv.de

Sonntag, September 02, 2012

EINLADUNG zu einem gerade auch für die Warnowregion wichtigen PODIUMSGESPRÄCH

Die Warnowregion definiert sich als das Einzugsgebiet des Flußsystems Warnow. Über die Warnow und ihre Nebenflüsse und deren Zuflüsse gelangen neben dem Wasser auch viele Stoffe in die Ostsee. Eine Problem neben anderen sind die Nährstoffeinträge, ein erhebliches Gefahrenpotential für das Ökosystem der Ostsee.

Die in Vorbereitung befindliche Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie wird deshalb zwangsläufig auch die Landwirtschaft als Hauptquelle der Nährstoffeinträge ins Visier nehmen. Was das bedeuten kann, wird auf der nachstehend ausgewiesenen Veranstaltung am kommenden Donnerstag in Rostock deutlich werden. Hinkommen, zuhören, nachfragen!

EINLADUNG PODIUMSGESPRÄCH

„Ostseeschutz beginnt auf dem Acker“ – Einladung zu einem Podiumsgespräch zur Eutrophierung der Ostsee durch Intensivlandwirtschaft mit dem BUND-Bundesvorsitzenden Prof. Hubert Weiger

Datum: Donnerstag, 6.9.2012, Ort: Rostock, Heinrich Böll-Stiftung, Mühlenstraße 9, Zeit: 19:00 - 21:00

Todeszonen, Blaualgenteppiche von der Größe Deutschlands, Schaummatten am Strand - der enorme Eintrag von Nährstoffen wie Stickstoff oder Phosphor stellt eine große Gefahr für das Ökosystem der Ostsee dar.

Hauptquelle dieser Nährstoffe ist die Intensiv-Landwirtschaft. Überschüssiger Kunstdünger, Gülle und Luftschadstoffe aus der industriellen Tierhaltung gelangen von den Feldern über die Oberflächengewässer ins Meer.

Trotz gesetzlicher Auflagen ist eine Reduzierung des Nährstoffeintrags nicht in Sicht. Abhilfe soll die europäische Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) schaffen, die 2008 in Kraft gesetzt wurde. Ziel der MSRL ist bis 2020 die europäischen Meere in einen guten Umweltzustand zu versetzen und den Nährstoffeintrag zu verringern.

Der BUND möchte in einem Podiumsgespräch mit dem BUND-Bundesvorsitzenden Prof. Hubert Weiger den Zusammenhang von Überdüngung und Meeresschutz erläutern und mit Akteur/innen aus Politik und Landwirtschaft über die Chancen einer Veränderung ins Gespräch kommen.

Teilnehmer und Impulse des Podiumsgespräches:

  • Prof. Hubert Weiger, BUND-Bundesvorsitzender: Landwirtschaftspoliti
  • Dr. Ursula Karlowski, MdL, Stellvertretende Vorsitzende des Agrarausschusses im Landtag Mecklenburg-Vorpommer
  • Dr. Mignon Schwenke, MdL, Mitglied des Agrarausschusses im Landtag Mecklenburg-Vorpommer
  • Nadja Ziebarth, Meeresschutzexpertin: Chancen der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlini
  • Corinna Cwielag, BUND-Landesgeschäftsführerin MV: Industrielle Tierhaltungsanlagen in Mecklenburg-Vorpommer
  • Arne Bilau, Experte für EU-Strukturfonds BUND MV: Ostseeschutz und Reform der EU-Agrarpolitik

Für Rückfragen: Corinna Cwielag, BUND; T. 0385 521339-12 oder 0178 5654700

Montag, August 13, 2012

Genehmigungsverfahren von Tiermastanlagen

Tiermastanlagen werden in Mecklenburg-Vorpommern sehr schnell und oft auch ohne Örfentlichkeitsbeteiligung genehmigt (siehe auch hier im Blog: Demokratie ist, wenn die Behörde im Alleingang entscheidet!? 

Die gerichtliche Entscheidung in Bayern kann daher auch hier in M-V von Wert sein. Wir zitieren nachstehend aus dem europaticker.de:

"Hähnchenmast im Ampertal gestoppt - BUND gewinnt Klage vor Bayerischem VWG

Seit 19.06. ist es endgültig: Das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts München (VG München) vom 27.03.2012 in der Klage des BN gegen den Freistaat Bayern wegen der Genehmigung eines Hähnchenmaststalles mit fast 40.000 Masthähnchen in Zolling, Lkr. Freising, ist rechtskräftig.

„Das Gericht ist ganz klar unserer Argumentation gefolgt, dass die Auswirkungen der Anlage auf das angrenzende FFH-Gebiet Ampertal nicht ausreichend bzw. falsch geprüft worden sind und der Genehmigungsbescheid des Landratsamtes daher aufzuheben ist.“ freuen sich Manfred Drobny, Geschäftsführer des BN Freising, und Dr. Christine Margraf, Artenschutzreferentin des BN für Südbayern. Sie hatten den BN zusammen mit ihrem Rechtsanwalt Ulrich Werner in der Verhandlung vertreten.

„Das VG hat für künftige Verfahren unter Bezugnahme auf die Rechtssprechung des BVerwG klare Kriterien für die Erforderlichkeit einer FFH-Verträglichkeitsprüfung formuliert.“ freut sich Rechtsanwalt Werner. Damit hat das Urteil auch grundsätzliche Bedeutung für sämtliche Genehmigungsverfahren von Mastanlagen in der Nähe von europaweit geschützten Gebieten (Natura 2000).

Der BN lehnt derartige Mastanlagen und Massentierhaltung generell ab. In der Klage hatte der BN vor allem Formfehler in der Planung, insbesondere das Fehlen einer Prüfung der Auswirkungen auf das angrenzende FFH-Gebiet Ampertal mit seinen Auwäldern, Gewässern und Wiesen gerügt. Ebenso fehlte eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Über die Abluft und das Grundwasser können hier verbotene erhebliche Beeinträchtigungen insbesondere durch zu hohe Stickstoffmengen erfolgen. Die Anlage liegt zudem im Landschaftsschutzgebiet und konnte nur durch eine fragwürdige Privilegierung ausnahmsweise erlaubt werden.

Das Gericht hat sich im wesentlichen auf den weitreichendsten Punkt konzentriert und klargestellt, dass die vorgelegten Unterlagen den Anforderungen an eine korrekte FFH-Verträglichkeitsprüfung bei weitem nicht entsprechen. Zu den weiteren Kritikpunkten des BN an der fachlich fehlerhaften Einschätzung der Stickstoffempfindlichkeit von Lebensräumen, der Berechnungsmethode und dem Fehlen einer Umweltverträglichkeitsprüfung enthält das Urteil daher keine Aussagen.

Massentierhaltung ist in den meisten Fällen eine sehr umweltbelastende Form der Landwirtschaft, die den Kriterien einer nachhaltigen Produktion nur selten genügen. Fäkalien werden in großen Mengen auf die Felder gebracht, das Grundwasser damit belastet und die Abluft besteht aus aggressiven und stark düngenden Stickstoffverbindungen. Darüber hinaus ist der Tierschutz oft sehr bescheiden. Unser Bundesverband BUND deckte erst kürzlich die damit verbundenen Gefahren auf: Das Fleisch ist in hohem Maße mit Antibiotika belastet – eine Gefahr nicht nur für die Umwelt sondern auch für den Menschen, weil so resistente Keime gezüchtet werde."

erschienen am: 2012-06-27 im europaticker (http://www.umweltruf.de/news/111/news3.php3?nummer=3767)

Am Rande erscheint pikant, dass der Antragsteller für die 40.000er Anlage hauptberuflich bei der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) arbeitet. Er wollte den Hähnchenmast-Betrieb als Nebenerwerb führen.

Montag, August 06, 2012

Demokratie ist, wenn die Behörde im Alleingang entscheidet!?

Die Mecklenburg-Vorpommern News (www.mvpo.de) berichten heute unter anderem über eine Wesentliche Änderung einer bestehenden Milchviehanlage in Horst bei Bützow

Bützow/MVPO Bekanntmachung nach § 3 a Satz 2 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG).

Die Meiners-Hobel GbR in 18246 Bützow, Ortsteil Horst, beabsichtigt, die in der Gemeinde Bützow, Gemarkung Bützow, Flur 2, Flurstücke 44 - 48, gelegene Milchviehanlage wesentlich zu ändern.

Die Änderung besteht im Wesentlichen aus der

  • Errichtung eines Milchviehstalles (302 TP),
  • eines Abkalbe-/Krankenstalles (24 TP),
  • eines Melkhauses mit Verbinder,
  • eines Güllebehälters mit 3 694 m³ Fassungsvermögen
  • sowie einer abflusslosen Grube,
  • einer Vorgrube für Gülle,
  • einer Versickerungsmulde einschließlich Tierplatzverschiebungen.

Das Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg als Genehmigungsbehörde hat eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls gemäß § 3 c Satz 5 in Verbindung mit der Nummer 7.5.1 der Anlage 1 des UVPG durchgeführt.

Die Prüfung hat zu dem Ergebnis geführt, dass von dem Vorhaben keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen zu erwarten sind. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist daher nicht erforderlich.

Diese Feststellung ist gemäß § 3 a Satz 3 UVPG nicht selbstständig anfechtbar.

Die Genehmigungsbehörde wird über den Antrag nach den Vorschriften des Bundes-Immissionsschutzgesetzes entscheiden.

Quelle: MVPO Landesdienst red/sn, 06.08.2012 07:59 Uhr

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So weit die MVPO-Informationen.

Es läuft wie immer:

  1. Eine vorgesehene Erweiterung (um immerhin 326 Tierplätze) wird zur "Änderung" verniedlicht.
  2. Die "Vorprügung des Einzelfalls" (!) führt zu dem routinemäßigen Ergebnis, "dass von dem Vorhaben keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen zu erwarten sind. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist daher nicht erforderlich.
  3. "Diese Feststellung ist gemäß § 3 a Satz 3 UVPG nicht selbstständig anfechtbar."

Mitsprache (oder auch nur Nachfrage) der Kommune(n) und Bürger sind also wie immer auf Null gesetzt. Investor und Behörde klären alles unter sich. Und wie immer ist es die Regel, nicht der behauptete "Einzelfall".

Gründe für Nachfragen gäbe es genug. Allein die geplante Versickerungsmulde wird zu unvermeidbaren Grundwasserbelastungen führen, selbst wenn sie nur für Regenwasser geplant ist - denn in und neben einer Tierhaltungsanlage gibt es kein unbelastetes Regenwasser!

Was nutzt uns da die Backhaus-Webseite (Unsere Landesregierung wird basisdemokratisch)?

Montag, Juli 16, 2012

"Mensch und Land"

Im letzten Beitrag berichteten wir über zwei interessante Aktivitäten der Landesregierung zur Beförderung der Diskussion mit interessierten Einwohner. Eine davon die vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz herausgegebene Webseite www.mensch-und land.de

Für denjenigen, der aktiv mit diskutieren will, ist es allerdings nicht ganz einfach, eine Zugangsberechtigung zu erlangen. Zunächst scheitert er leicht an dem sogenannten "Bestätigungscode" . Die Zeichen sind so stark verfälscht, dass sie auch von phantasiebegabten Menschen schwer gedeutet werden können. Hier einige relativ gut lesbaren Beispiele:

Nach einigen erfolglosen Versuche fliegt man aus der Registrierung, darf aber von vorne anfangen...

Hat man diese Hürde genommen, soll eine Bestätigungsmail zugestellt werden. Muss aber nicht. "Es kann sein, dass Ihre IP-Adresse oder der Benutzername, mit dem Sie sich anmelden möchten, von der Board-Administration gesperrt wurde. Die Registrierung könnte außerdem komplett ausgeschaltet sein, damit sich keine neuen Benutzer mehr anmelden können." In meinem Fall erhielt ich die Bestätigungsmail erst nach ausdrücklicher Aufforderung.

Wem es gelingt, alle diese Hürden zu überwinden, darf teilnehmen. Bis auf weiteres, denn: "Außerdem löschen viele Boards regelmäßig Benutzer, die für längere Zeit keine Beiträge geschrieben haben, um die Datenbankgröße zu verringern". Na prima! Wer also nicht die Foren mit vielen (und dadurch nicht immer hilfreichen) Beiträgen zumüllt, wird ausgeschlossen? In der Wissenschaft gilt - hoffentlich noch immer - die Grundregel "sammeln, sichten, Schluss ziehen". Das bedeutet Sachkunde und Sorgfalt bei der Einreichung eines Diskussionsbeitrages. Das kann durchaus dazu führen, dass man über längere Zeit keinen Beitrag schreibt. Wird das wirklich ein Grund sein, die Zugangsberechtigung zu löschen?

Und noch etwas sollte man wissen: "Einräumung von Nutzungsrechten. Mit dem Erstellen eines Beitrags erteilen Sie dem Betreiber ein einfaches, zeitlich und räumlich unbeschränktes und unentgeltliches Recht, Ihren Beitrag im Rahmen des Boards zu nutzen. Das Nutzungsrecht ... bleibt auch nach Kündigung des Nutzungsvertrages bestehen." Das ist ja im Sinne der Diskutanten und des Ministeriums, wenn es bei diesen Formulierungen bleibt und die Beiträge letztendlich nicht doch in das Eigentum des Boardbetreibers übergehen. Denn das würde bedeuten, dass man seine Gedanken nicht mehr an anderer Stelle veröffentlichen dürfte...

Mit den vorstehenden Zeilen möchte ich keineswegs abschrecken, bei mensch-und-land.de teilzunehmen, sondern im Gegenteil dafür werben, die für die Registrierung eventuell notwendige Ausdauer aufzubringen und auch nach Ausschluss sich einfach erneut anzumelden. Die Chance, mitreden zu können und (hoffentlich!) auch gehört zu werden, ist einfach zu groß!

Posted by Dr. Günter Hering at 18:27
Edited on: Montag, Juli 16, 2012 19:09
Categories: Bürgerschaftliches Engagement, Kulturlandschaft, Landwirtschaft, Umweltschutz

Montag, Juni 11, 2012

Regionalkonferenz zum Energiekonzept M-V

Schon wieder ein wichtiger Termin!

Das Landesministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung sowie der Regionale Planungsverband Mittleres Mecklenburg-Rostock laden herzlich ein zur

Regionalkonferenz zum Energiekonzept Mecklenburg-Vorpommern in der Planungsregion Mittleres Mecklenburg/Rostock

am Mittwoch, dem 27.06.2012

im Bürgerhaus Güstrow, Sonnenplatz 1, 18273 Güstrow,
von 16:30 bis 19:00 Uhr

Dort ist die Gelegenheit gegeben, Ideen, Vorstellungen oder auch Bedenken zu äußern.

Die Notwendigkeit der Energiewende mit dem weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energien und der Steigerung der Energieeffizienz sind unstrittig, über den Weg dorthin in Mecklenburg-Vorpommern gilt es zu diskutieren. Dabei sind uns insbesondere die Themen „Akzeptanz für Energieanlagen auf Basis Erneuerbarer Energien und damit verbundener Netzausbau“ sowie „Bürgerbeteiligung vor und während der Genehmigungsverfahren“ und „Finanzielle Beteiligung von Bürgern und Kommunen an Energieanlagen auf Basis Erneuerbarer Energien“ wichtig.

Den vollständigen Einladungstext gibt es u.a. hier.

Posted by Dr. Günter Hering at 12:26
Edited on: Samstag, Juni 16, 2012 18:34
Categories: 100-%-alternative-Energie, Biogas, Fotovoltaik, Klima, Umweltschutz, Windenergie

Samstag, Juni 09, 2012

Warnowschifffahrt - offenbar doch eine endlose Geschichte. Teil V

Ungeachtet unseres letzten Statements (4.6. als Leserbrief in der OZ, 6.6. hier im Blog) wiederholte der OZ-Leser Matthias Kross seine Argumente vom 3.5. nochmals am 6.6., was uns zu der nachstehenden Replik veranlasste. Die blau gekennzeichneten Textstellen wurden von der OZ gestrichen. Vermutlich soll das Thema auch weiterhin in der Zeitung "kommuniziert" werden - zugunsten der Warnowschiffahrt und zu Lasten der Trinkwasserversorgung in Rostock.

Hier ist unser letzter OZ-Leserbrief vom 7.6.2012:

"Schiffsverkehr auf der Warnow – bitte keine Endlosschleife!

Wenn nicht sein kann, was nicht sein darf, dann vermengulieren Politiker gerne den ungeliebten Aspekt mit anderen, randlichen Themen und hoffen auf hinreichende Verwirrung bei den Adressaten ihrer Botschaften. Gute fachliche Praxis sieht anders aus. Ich habe auf die Gefahr einer Freisetzung des im Sediment anaerob gebundenen Phosphates durch Aufwirbelung (und damit Belüftung) hingewiesen, wie sie sie durch Schiffsverkehr entstehen kann. Dabei ist die Antriebsart völlig unerheblich, nur Schiffsgröße oder/und Geschwindigkeit sind relevant. Die Phosphatfreisetzung ist deshalb so gefährlich, weil Phosphate in der Warnow die am geringsten verfügbaren Pflanzennährstoffe sind und damit die Algenentwicklung („Wasserblüten“) nur von ihrer Verfügbarkeit abhängt. Das ist gesichertes Wissen und von keinem anderen Aspekt in Frage zu stellen. Die von Herrn Kross als wünschenswert genannten „Belüfter“ wären extrem kontraproduktiv!

In seinem beiden Leserbriefen vom 3.6. und 6.6. zeigt sich Herr Kross sehr um den Zustand der unteren Warnow besorgt (Verstopfungen, starker Pflanzenwuchs, Hochwasser, umgefallene Bäume, Treibgut usw.), als wäre der Fluß ein ungepflegtes Waisenkind. Aber die Warnow ist ein Gewässer 1. Ordnung, wird also direkt vom Land betreut, im unteren Bereich vom StALU Mittleres Mecklenburg. Die dortigen Fachleute kommen zu jedem Zeitpunkt und in jedem Gewässerabschnitt ihrer Verantwortung nach und pflegen das Gewässer behutsam, schonend und konsequent. Die Datenlage ist ausgezeichnet. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie bewirkt ein übriges. Die von Herrn Kross so heftig befürworteten Untersuchungen sind daher überflüssig (zumal sie vermutlich nicht von dem Schiffsbetreiber, sondern vom Steuerzahler finanziert würden), außer für den potentiellen Auftragnehmer. ;-)

Wenn Herr Kross die „Endlosschleife“ noch weiterführen will, dann empfehle ich unseren Warnow-Blog, der für Manuskripte stets offen ist. Den Lesern und Leserbriefschreibern der OZ sollten wir hingegen keine weiteren Runden mit gleichem Inhalt zumuten."

Bisher erschienen zum Thema "Warnowschiffahrt" hier in diesem Blog folgende Einträge:

Warnowschiffahrt - Irrweg für Wirtschaft und Bürger 
Warnowschiffahrt (II): Bis auf weiteres nicht zwischen Schwaan und Rostock 
Warnow-Schiffahrt (III) - Ein notwendiger Nachtrag 
Warnowschiffahrt - eine unendliche Geschichte? Teil IV 
Posted by Dr. Günter Hering at 12:04
Edited on: Samstag, Juni 09, 2012 12:33
Categories: Umweltschutz, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie

Donnerstag, Juni 07, 2012

Termin, Termine, Termine, Wettbewerbe...

Podium Rothener Hof „Was uns unter den Nägeln brennt“, 9.-14. Juni

Der Rothener Hof e.V. möchte sich mit einer Ausstellung, Diskussionen und Filmen zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen einmischen und in der Region wirksam werden, Eintritt: 3 EUR/Abend, Kontakt: info(at)rothenerhof.de, Programm: www.rothenerhof.de/index_htm_files/Flyer_Politische_Woche_small.pdf.

  1. Sa., 9.6. ab 19:00: Vergessener Widerstand – Vergessenes Leid Erinnerungen im Maßstab 1:35 ∙ Dioramen von Mathias Schmeier; Belgrad Backspi
  2. So., 10.6. ab 21:00: Wadans Welt - Von der Würde der Arbei
  3. Dienstag 12. Juni ∙ 20 Uhr: Bedingungsloses Grundeinkommen. Schweiz 2008, Film
  4. Mittwoch 13. Juni ∙ 20 Uhr:Braune Kameradin - Frauen in der Neonaziszene. Deutschland 2010/11, Film
  5. Donnerstag 14. Juni ∙ 19 Uhr:In welcher Welt wollen wir eigentlich leben? Diskussion mit Dr. Peter Adolphi, Rene Bühring, Rene Zeitz, Heiko Lietz

Heute was tun und für die Zukunft was lernen: 100 x 100 im Jahr 2012, Bewerbungen laufend bis 2.9.

Gesucht werden Projekte und Aktionen von Schülern, Studenten oder Auszubildende, in denen die ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit zum Ausdruck kommen. Die Auszeichnung erfolgt am 4. Oktober im Rahmen der Konferenz für Nachhaltige Regionalentwicklung durch Nutzung erneuerbarer Energien im Solarzentrum Wietow, Anfragen: Tel. 03841 33300, Kriterien/Anmeldeformular: www.solarzentrum-mv.de/100x100_2011/downloads/flyer100x100.pdf.

Klimadetektive starten in Mecklenburg-Vorpommern – noch vor den Sommerferien melden

Zum Schuljahr 2012/2013 beginnt ein Projekt des Umweltbüro Nord e.V. in Kooperation mit der BUNDjugend und der ANU M-V e.V. Es werden 12 Pilotschulen gesucht, die im Klimaschutz aktiv werden und dafür die Unterstützung durch das Projekt in Anspruch nehmen wollen, weitere Infos bei Herrn Langner, Tel. 038320 50598 oder tilman.langner(at)umweltschulen.de, www.umweltschulen.de/klimadetektive-mv/index.html.

"Sicherheitsrisiko Gentechnik" am 9. Juni im Audimax der Universität Rostock, Ulmenstr. 69

Vortrag von Frau Prof. Bardócz, Trägerin des Stuttgarter Friedenspreises 2009, über die Risiken der Gen-Technik, der Eintritt ist frei, www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/themen_und_projekte/terminuebersicht/

Rostocker Bioenergieforum am 14. und 15. Juni / Jahresbericht zur Biomasseforschung

Im Fokus stehen regionale Bioenergiekonzepte, aktuelle Forschungsthemen und technologische Entwicklungen, Kontakt: Frau Herz, Tel. 0381 4983401, Einladung/ Anmeldung/ Kosten: www.auf-aw.uni-rostock.de/veranstaltungen/6-rostocker-bioenergieforum.

Quelle: Neuigkeitenbrief 12 - 2012 der Transferstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung / Lokale Agenda 21 in Mecklenburg-Vorpommern vom Mittwoch, 06. Juni 2012

Posted by Dr. Günter Hering at 15:51
Edited on: Donnerstag, Juni 07, 2012 16:10
Categories: Bürgerschaftliches Engagement, Klima, Umweltschutz, Vereine

Mittwoch, Juni 06, 2012

Warnowschiffahrt - eine unendliche Geschichte? Teil IV

Am 30.5.2012 berichtete die „Lokalausgabe Güstrow“ (/OZ/LOKAL/GUE vom 30.05.2012 18:55) der Ostsee-Zeitung (OZ) unter dem Titel „Bald wieder Schiffsverkehr auf der Oberwarnow?“ folgendes:

Schwaan. Der Schiffsverkehr zwischen Schwaan und Bützow soll offenbar noch in diesem Sommer wieder aufgenommen werden. Entsprechende Vorbereitungen laufen zwischen beiden Warnow-Städten und dem Staatlichen Amt für Umwelt und Landwirtschaft in Rostock. Auch der Betreiber eines elektrisch betriebenen Kutters steht bereit. Nach Auskunft der Beteiligten soll demnächst ein Probebetrieb starten, bei dem die tatsächlichen Auswirkungen des Schiffsbetriebes auf die Qualität des Warnowwassers und eventuelle Gefahren für das Rostocker Trinkwasser beurteilt werden sollen. [1]

Daraufhin meldete sich am 3.6. ein OZ-Leser mit einem längeren Leserbrief, der zu suggerieren versucht, die wasserwirtschaftlichen Bedenken auf das Rohwasser zur Trinkwasseraufbereitung in Rostock seien heutzutage nicht mehr gegeben und „möglicherweise führt das Befahren der Warnow mit elektrisch betriebenen Booten sogar zu positiven Effekten“ (den Leserbrief haben wir hier gespiegelt).

Dem ist nach wie vor nachdrücklich zu widersprechen, was wir in der OZ (Leserbrief vom 4.6.2012) auch getan haben und hier noch einmal bleibend dokumentieren:

"Schiffsverkkehr auf der unteren Warnow

Es ist manches ein wenig anderes als es Herr Kross in seinem Leserbrief vom 3.6. darstellt:

  1. Ich bin kein Projektingenieur, sondern promovierter Naturwissenschaftler und in dem Bereich der Hydrobiologie nicht ganz unbewandert.
  2. Die Warnow wurde auch zu DDR-Zeiten nicht von „vielen Booten mit Verbrennungsmotor“ befahren, das war eben wegen der Rohwassergewinnung aus der fließenden Welle schon damals nicht gestattet.
  3. Es ging (und geht) auch nicht darum, „die massiven Einleitungen von Nähr- und Schadstoffen herauszurechnen“, sondern um naturwissenschaftliche Befunde, die damals wie heute gültig sind.
  4. „Wieviel der Verbindungen ist noch in der Warnow wirksam und nicht längst in der Ostsee?“ Ich weiß nicht, was die OZ berichtet hat, aber in meinem originalen Beitrag vom 23.4.2012 (http://www.warnow-bote.de/warnow-blog/archives/2012/04/entry_69.html) schrieb ich von den im anoxischen Sediment festgelegten Phosphatmengen, die durch Belüftung infolge von Aufwirbelungen wieder löslich werden. Mit Blick auf die Trinkwasserversorgung von Rostock geht es eben nicht um diejenigen Nährstoffe, die in die Ostsee ausgetragen werden!
  5. Unabhängig davon, wieviel Stickstoffverbindungen in die Warnow eingetragen wurden und werden, die Massenentwicklung von Algen wird vom knappsten Nährstoff bestimmt und das sind in den Gewässern die Phosphate.

In wikipedia.de findet sich dazu unter dem Stichwort „Minimumgesetz“ folgende kurze und treffende Aussage:

>Das Minimumgesetz (von lateinisch minimum, „das Geringste“, von Carl Sprengel 1828 veröffentlicht, von Justus von Liebig in erweiterter Form popularisiert) besagt, dass das Wachstum von Pflanzen durch die im Verhältnis knappste Ressource (Nährstoffe, Wasser, Licht etc.) eingeschränkt wird. Diese Ressource wird auch als Minimumfaktor bezeichnet. Bei Vorliegen eines solchen Mangelfaktors hat es keinen Einfluss auf das Wachstum, wenn eine Ressource hinzugegeben wird, die bereits im benötigten Umfang vorhanden ist. Das Minimumgesetz ist u.a. eine wichtige Grundlage bei der Düngung.<

Landwirte, Gärtner, Hydrobiologen, Gewässerwirtschaftler usw. kennen dieses nun schon fast 200 Jahre alte Wissen und berücksichtigen es in ihren Entscheidungen. Es ist auch nicht durch andere Aspekte ungültig zu machen. So bleibt die Erwartung von Herrn Kross, „möglicherweise führt das Befahren der Warnow mit elektrisch betriebenen Booten sogar zu positiven Effekten, da der Fluß mit nur geringem Eingriff beständig freigehalten und kontrolliert wird“ in bezug auf eine Kompensation der verheerenden Wirkungen einer Phosphatfreisetzung ein frommer Wunsch, fernab jedweder Realität."

Soweit der Leserbrief und unsere Erwiderung. Zu widersprechen ist auch aus einem anderen Grund: Der Leiter des StALU Mittleres Mecklenburg, Herr Meier, hatte gegenüber den Medien erklärt, zwischen Bützow und Schwaan gäbe es an und auf der Warnow keine sensiblen Gebiete oder gar Schutzzonen, was aber überhaupt nicht stimmt (siehe Warnow-Schiffahrt (III) - Ein notwendiger Nachtrag) !

Des weiteren kann es kein Zufall mehr sein, dass ständig die Flussabschnitte zwischen Bützow und Schwaan einerseit und zwischen Schwaan und Rostock andererseits miteinander vermenguliert werden. Während jetzt wieder von Versuchsfahrten im Abschnitt Bützow-Schwaan die Rede ist, um die Auswirkungen auf die Rohwasserqualität für das Rostocker Trinkwasser überprüfen zu können, war in früheren Aussagen des StALU MM die Rede davon, dass ein Gutachten "über die Möglichkeit zum Befahren des Warnowabschnittes Schwaan - Rostock" bis zum Herbst 2012 vorliegen soll. Es wird Zeit, mit solchen Roßtäuschertricks aufzuhören!

Anmerkungen:

1. Merkwürdig: Auf der Internetseite der OZ gibt es Lokalausgaben für Rostock, Greifswald, Wismar usw., aber keine für Güstrow...
Bisher erschienen zum Thema "Warnowschiffahrt" hier in diesem Blog folgende Einträge:
Warnowschiffahrt - Irrweg für Wirtschaft und Bürger 
Warnowschiffahrt (II): Bis auf weiteres nicht zwischen Schwaan und Rostock 
Warnow-Schiffahrt (III) - Ein notwendiger Nachtrag 
Posted by Dr. Günter Hering at 18:24
Edited on: Mittwoch, Juni 06, 2012 18:54
Categories: Kulturlandschaft, Tourismus, Umweltschutz, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie