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Freitag, September 06, 2013
Aktuelle Termine für den 7. / 8. September in der Warnowregion
Zwei Termine dürften viele WarnoweranerInnen interessieren:
1. Am Sonnabend und Sonntag findet in Goldberg der diesjährige "Amtsrock" statt. Details siehe http://www.svz.de/nachrichten/lokales/luebz/artikeldetails/artikel/nachwuchs-bands-rocken-in-goldberg.html
2. Am "Tag des offenen Denkmals" sind auch in der Warnowregion interessante Denkmale zu besichtigen. Informationen hierzu bietet die Webseite www.tag-des-offenen-denkmals.de, die dortige (deutschlandweite) Kartenübersicht verlinkt auf die Detailbeschreibung des jeweiligen Denkmals.
Categories: Architektur, Denkmale, Kirchen, Kultur, Kulturlandschaft, Museen, Termine
Samstag, Mai 12, 2012
Heimat und Landesheimatverband - wer braucht das?!
Der Landesheimatverband will, wie man aus der Presse erfährt, Insolvenz anmelden. Weil er keine Fördermittel mehr bekommt.
dpa vom 11.05.2012 16:15
Landesheimatverband will Insolvenz anmelden
Schwerin (dpa/mv) - Der Landesheimatverband Mecklenburg-Vorpommern will in der kommenden Woche Insolvenz anmelden. Das sagte Verbandssprecherin Ingrid Kunicke am Freitag und bestätigte damit einen Bericht des Rundfunksenders NDR 1 Radio MV.
Grund für diesen Schritt ist dem Bericht zufolge, dass der Verband für dieses Jahr bisher keine Fördermittel aus dem Kultusministerium erhalten habe. Hintergrund sei Kritik des Landesrechnungshofs am Umgang des Verbands mit Fördergeldern. Moniert wurden demnach unter anderem fehlerhafte Spesenabrechnungen, aber auch angeblich zu hohe Gehälter für den Geschäftsführer und das Sekretariat.
Ein Sprecher des Bildungsministeriums in Schwerin bestätigte, dass der Verband in diesem Jahr noch keine Fördermittel bekommen hat. Das Geld werde erst dann ausgezahlt, wenn die Vorwürfe des Rechnungshofs ausgeräumt seien. Für Dienstag ist dazu ein Gespräch mit Vertretern des Landesheimatverbandes im Bildungsministerium anberaumt.
Im vorigen Jahr hatte der Verband Fördergelder in Höhe von 185 000 Euro vom Land erhalten. Der Landesheimatverband widmet sich vor allem der Brauchtumspflege. So ruft er jährlich gemeinsam mit dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen den Wettbewerb um das schönste plattdeutsche Wort aus (OZ vom 11.5.2012).
Der Webseite http://www.landesheimatverband-mv.de nach gehören zu den Themenfeldern, denen sich der Verband widmet, u.a.
- Die Stärkung von Heimat- und Landesbewusstsein, des Natur- und Umweltschutz sowie die Kulturlandschaftspflege,
- Zusammenarbeit mit landesweiten Verbänden, regionalen und überregionalen Vereinen und Einrichtungen wie Heimatmuseen, Heimatstuben und Gedenkstätten,
Belassen wir es bei diesen auszugsweise genannten Schwerpunkten:
- Beim 40zigsten Geburtstag des Thünen-Museums Tellow beispielsweise war vom LHV nichts zu hören und zu sehen. Ein Versehen?
- Wo war der LHV, als es um den Erhalt der historischen schwaaner Hubbrücke ging?
- Wo war und ist der LHV beim Engagement für den Erhalt der 150 Jahre alten Kopfsteinpflasterstraße in Woserin? Das letzte Heimatheft trägt den Titel "Historische Wege in Mecklenburg-Vorpommern" - unter den beschriebenen Wegen taucht die Woseriner Straße nicht auf (dabei ist dieses historische Wegeelement nun wirklich nicht zu übersehen dank der häufigen Berichterstattung durch die SVZ und das Engagement von drei ernsthaft engagierten Vereinen - alle ganz ohne Fördermittel).
- Positioniert(e) sich der LHV beim jüngsten Debakel, dem nun wohl definitiv beschlossenen Abriß der "Alten Börse" in Parchim? Wohl kaum, dabei war weit über ein Jahrzehnt Zeit dafür.
Hinsichtlich des Verlustes der parchimer "Alten Börse" (siehe auch die unten stehenden Bilder) ist einem Leser der SVZ zuzustimmen, wenn er schreibt:
Und das Grundgesetz ist Makulatur?
"Eigentum verpflichtet" - wer gegen diese Grundgesetzaussage verstößt, müsste eigentlich ernsthaft zur Rechenschaft gezogen werden. Auch dann, wenn historisch wertvolles Eigentum dem Verfall preisgegeben wird. Vor allem dann, wenn der Eigentümer dem Verfall hätte mühelos begegnen können. Aber nichts von alledem geschieht...
Wenn die alten und neuen Rechten dann den Heimatbegriff für sich reklamieren, wundern wir uns über den Zuspruch, den sie erfahren. Alles selbst verschuldet!
Die sich gegen die extremen Rechten engagieren, machen das ehrenamtlich. Der LHV hingegen ist offenbar in attraktiven Gehältern und großzügigen Reisekostenabrechnungen gefangen. Wer braucht einen solchen Landesheimatverband?
Beispiel "Alte Börse" Parchim:
Alles nur geklaut: Beide Bilder stammen aus der SVZ. Trotz der verschiedenen Standorte wird deutlich, dass das Stadtbild erheblich leiden wird - sofern überhaupt gebaut wird... | Denn: "Dem Eigentümer der Alten Börse gehören bekanntlich seit Jahren zahlreiche Geschäftshäuser in der Parchimer Innenstadt, die in großer Zahl leer stehen. Da wird er wohl kaum in einen Neubau investieren" (Architekt Harm in der SVZ vom 9.5.2012), |
Edited on: Sonntag, Mai 20, 2012 16:04
Categories: Denkmale, Erlebnisangebote, Kulturlandschaft, Museen, Pflasterstrassen, Regionalentwicklung, Vereine
Dienstag, Mai 01, 2012
Das Thünen-Museum in Tellow - 40 Jahre Erfolgsgeschichte auch in widrigen Zeiten
Was liegt nicht in der Warnowregion, strahlt aber intensiv in sie hinein und weit darüber hinaus? Das Tellower Thünen-Museum, einmalig nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern.
Es entstand durch das Engagement des Lehrers Rolf-Peter Bartz und seiner Schüler. Und es blieb bis heute erhalten trotz mancher Widrigkeiten dank des unermüdlichen Einsatzes von Rolf-Peter Bartz und seiner Mitstreiter. Die Kurzfassung der Museumsgeschichte liest sich in der SVZ vom 25.4.2011 wie folgt (die uns besonders bemerkenswerte Phase haben wir unterstrichen):
"Drei Jahre vor dem April 1972 hatte die Arbeitsgemeinschaft "Natur und Heimatforscher" mit dem Vorhaben einer Museumsgründung unter der Leitung des Biologie- und Chemielehrers Rolf-Peter Bartz in Tellow ihre Arbeit aufgenommen. Gemeinsam konnte der weitere Abriss von historischen Gebäuden an der ehemaligen Wirkungsstätte des Johann Heinrich von Thünen verhindert werden. Das marode Gutshaus war vom Hausschwamm befallen und der Keller stand seit Jahrzehnten unter Wasser. Mit seinen Schülern legte Bartz den Keller trocken und in einem Teil des Gutshauses gestalteten sie Ausstellungen über die einzigartige Geschichte dieses mecklenburgischen Gutsdorfes.
Auslöser für die vorzeitige Eröffnung des Museums im Frühjahr 1972 war die Einberufung des Arbeitsgemeinschaftsleiters zur Armee. Mehr als zwei Jahre arbeiteten die Schüler selbstständig in dem neu gegründeten Museum. Sie waren hier die "Chefs", gestalteten Ausstellungen, machten Museumsführungen, hielten Vorträge, führten den Schriftverkehr und betreuten die kläglichen Einnahmen. "Ohne diese engagierte Arbeit von Kindern und Jugendlichen zu Beginn der 1970er-Jahre würde es heute einige der prägenden historischen Bauten auf dem Tellower Gutshof und auch das in ihren Räumen gestaltete Museum nicht geben", sagt Bartz.
Die ausdauernde Arbeit von Schülern hielt in einem Zeitraum von zwei Jahrzehnten an und bildete die Grundlage für das heutige Thünen-Museum Tellow. Von 1988 bis 1993 befand sich das Museum in der Trägerschaft des Altkreises Teterow. Nach der Auflösung der kommunalen "Kulturstiftung Teterower Kreis" wurde 1999 die Thünengut Tellow gemeinnützige GmbH gegründet, die das Freiland- und Personalmuseum mit seinen neun Gebäuden und 20 Hektar Land nun schon im 13. Jahr betreibt. "Sie muss Wirtschaftlichkeit an die erste Stelle setzen, da der Status des Museums als "freiwillige Leistung" im Haushalt des Landkreises Rostock nicht den geringsten Handlungsspielraum zulässt, von dem man allerdings bei einer international anerkannten Thünengedenkstätte ausgehen würde", so Bartz.
Der Gründer lobt das große Engagement der Beschäftigten und freut sich über die nach wie vor große Ausstrahlungskraft des Thünen-Museums Tellow."
Eine sehr kritische, existenzbedrohende Phase ist in der Zeitungsdarstellung ausgespart worden. Mitnichten löste sich die kommunale Kulturstiftung Teterower Kreis nur auf, sie ging unter Hinterlassung erheblicher Schulden in Konkurs. Die Immobilien des Thünen-Museums waren die einzigen größeren werthaltigen Besitztümer der Kulturstiftung und sollten zur Schuldendeckung verkauft werden. Das hätte das Ende des Museums bedeutet. Ein landes-, bundes- und fast weltweiter Protest verhinderte diese Kulturschande (als ein bescheidenes Element der Unterstützung entstand durch Akteure der LEADER-Aktionsgruppe im Landkreis Güstrow eine Machbarkeitsstudie "Museen im ländlilchen Raum als Wirtschaftsfaktor", auf die wir zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen werden). Auf Anhieb ist nicht einmal im Web etwas darüber zu finden, man müsste wohl in Zeitungsarchiven stöbern...
Am 28. April fand in Tellow das 40-jährige Gründungsjubiläum statt. Dabei wurde auch eine ganz besondere Ausstellung eröffnet, die den Titel trägt: "Museum im Museum: Die Tellower Region seit Beginn der Besiedlung". Es handelt sich um diejenigen Exponate, die als Grundstein des Museums gesammelt und ausgestellt wurden, mitsamt den akribischen Hintergrund-Dokumentationen (Rolf-Peter Bartz: "Mit thünen'scher Gründlichkeit!") und in den Originalvitrinen der Anfangszeit.
Im Rahmen dieses Blogs sind leider nur kurze Informationen möglich und die Webseite des Museums (http://www.thuenen-museum-tellow.m-vp.de/) ist leider viel zu nüchtern und knapp. Viel, sehr viel Wissens- und Erlebenswertes zu diesem Museum kann man erst bei einem Besuch erfahren, vor allem aber durch eine Führung mit Rolf-Peter Bartz. Einfach mal hinfahren - einmal ist ohnehin keinmal, denn so viel Spannendes braucht viele Besuche!
Lust auf einen Besuch bekommt man auch durch die Webseite http://www.horizonte-magazin.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=156:tellow-th%C3%BCnen-museum-tellow.
Es konnte keine bessere Eröffnung des Empfanges zum 40. Jahrestag
geben als durch Kinder - hier der Chor der Lalendorfer Schule
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Rolf-Peter Bartz. Ohne ihn und seine Schüler würde es in Thellow
kein Museum geben.
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Frau Angela Ziegler (Direktorin seit April 2011; Bildmitte),
Rolf-Peter-Bartz (rechts) und Besucher vor dem "Museum im Museum"
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Das Haupthaus heute.
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Am Rande des 40. Jahrestages: Brot backen in Tellow.
Weitertragen, Kinder, auch das Engagement für das Museum!
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Edited on: Dienstag, Mai 01, 2012 18:37
Categories: Erlebnisangebote, Guts- und Herrenhäuser, Kulturlandschaft, Landwirtschaft, Museen, Tourismus
Mittwoch, Februar 22, 2012
Kobrower Kutschenmuseum mit Neuzugängen
Es gibt eine rundum erfreuliche Nachricht aus der Warnowregion: Das Kobrower Kutschenmuseum kann zwei Neuerwerbungen vermelden:
- Ein Char-à-Côté, Wagen für die Küste, der um 1830 gebaut wurde. Das Besondere dieses Spezialgefährts für Herrschaften: Die Fahrgäste saßen zu einer Seite und konnten bei ihrer Spazierfahrt entlang der Küste ständig auf das Wasser blicken, ohne die Köpfe verdrehen zu müssen. Das Modell imKobrower Museum ist ein geschlossener Zweisitzer mit Fensterscheiben und Rollos. Wagen dieses Typs fanden auch als "Tour de Lac (Wagen für den See)" im Binnenland Anwendung.
- Die zeite Neuerwerbung ist ein "Jaunting Car" (um 1920), ein für die grüne Insel typischer, nur einspännig gefahrener Karren mit zwei hohen Rädern. Auch hier sitzen die Passagiere auf in Längsrichtung stehenden Bänken, aber Rücken an Rücken und damit zu entgegengesetzten Seiten.
Insgesamt verfügt das Kutschenmuseum damit über 142 Kutschen und viele Detailstücke. Geöffnet hat es derzeit wochentags von 10 bis 16.30 Uhr.