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Donnerstag, März 13, 2014
Das Geld des Dorfes dem Dorfe - Energiewende richtig machen!
Man muss nicht unbedingt nach Berlin fahren, um sich durch den nachstehenden Text motivieren zu lassen:
"das Geld des Dorfes dem Dorfe" - das 140 Jahre alte Motto von Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist auch heute brandaktuell. Eine zukunftsfähige Energieversorgung für Deutschland zu sichern, gehört zu den zentralen Anliegen der Bundesregierung. Erneuerbare Energien und unter ihnen insbesondere die Bioenergie, tragen dazu entscheidend bei. Dabei gilt es, nicht nur die technische Entwicklung voranzutreiben, sondern auch die Menschen insbesondere im ländlichen Raum mitzunehmen und zu motivieren.
Große Biomasse- und andere erneuerbare Energiepotenziale werden in raschen Schritten erschlossen und bringen erhebliche strukturelle und deutlich sichtbare Veränderungen mit sich. Damit einhergehend verändern sich Bewusstsein, Identifikation und Management im ländlichen Raum. Die Rolle der Bioenergiedörfer als ein Zentrum der Energiewende und als Innovationskern regionaler Strukturen ermöglicht Finanzierungs- und Teilhabemodelle, neue Technologien, Motivation und Verantwortung im ländlichen Raum. Mit der Förderung von Bioenergie-Regionen und Bioenergiedörfern treibt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sehr unterschiedliche Ansätze voran.
Aktuelle Projekte, Entwicklungen und Herausforderungen wollen wir mit Ihnen auf dem Kongress "Bioenergiedörfer" am 20. und 21. März 2014 in Berlin diskutieren. Dazu lade ich Sie herzlich ein und freue mich auf spannende Diskussionen mit Ihnen.
Bitte entnehmen Sie der Veranstaltungsseite die weiteren Details und melden Sie sich wie gewohnt über das Internet an: http://veranstaltungen.fnr.de/bioenergiedoerfer2014/
Ihr
Dr.-Ing. Andreas Schütte, Geschäftsführer"
Categories: 100-%-alternative-Energie, Biogas, Bürgerschaftliches Engagement, Fotovoltaik, nachwachsende Rohstoffe, Regionale Energien, Windenergie
Sonntag, Dezember 01, 2013
Das Gegenteil von Energiewende
Eine Energiewende hin zu regenerativen Energien ist gerade auch für die ländlichen Räume wichtig. Zum einen, weil hier zumeist nicht die Schönsten und Reichsten wohnen, denen es egal sein kann, wieviel Stom und Gas kosten. Zum anderen, weil Energiewende auch Klimaschutz bedeutet. Bleibt der zu gering, bedeutet das mittel- und langfristig Ernteeinbußen, von den Schäden durch vermehrte und heftigere Schlechtwetterereignisse ganz abgesehen.
Was bringt uns dazu der Koalitionsvertrag? Der Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. hat es analysiert. In der sfv-rundmail vom 30.11.2013 schreibt Joachim Wille folgendes:
Einmal tief Luft holen, bitte. "Die Energiewende ist ein richtiger und notwendiger Schritt auf dem Weg in eine Industriegesellschaft, die dem Gedanken der Nachhaltigkeit und der Bewahrung der Schöpfung verpflichtet ist."
So lautet der erste Satz im Energiekapitel des schwarz-roten Koalitionsvertrags. Das ist so wahr, dass man kaum glauben kann: Das haben nicht die Grünen geschrieben, sondern die Großkoalitionäre in spe. Die Energiewende ist Fortschrittsmotor, macht unabhängig von Energieimporten, sichert Arbeitsplätze, stärkt den Wohlstand, muss konsequent und planvoll fortgeführt werden. So lautet die Öko-Lyrik.
Nur leider: Sie passt nicht zum Rest des Kapitels. Schwarz-Rot steigt bei der Energiewende mit vollem Gewicht auf die Bremse.
Wer nur die Überschriften liest, merkt es nicht. Schwarz-Rot behauptet, am Klimaschutz-Oberziel für das aktuelle Jahrzehnt festzuhalten, das auch die früheren Bundesregierungen angepeilt hatten: Bis 2020 soll der CO2-Ausstoß um 40 Prozent gesenkt sein, gemessen am Basisjahr 1990. Doch das ist das Papier nicht wert, auf dem es steht. Es ist nur zu schaffen, wenn die künftige Regierung in drei Feldern mutig mit klaren, ambitionierten Zielen und entsprechender Förderung vorangeht -- beim Ausbau des Ökostrom-Anteils, bei der Energiewende im Wärmesektor und bei der Energieeffizienz generell. Doch die schwarz-rote Koalition, wenn sie nicht von den SPD-Mitgliedern noch gestoppt wird, kann das nicht tun.
Denn der jetzt vorliegende Vertrag schließt es aus.
Skeptiker hatten Schlimmes befürchtet, wenn selbst ernannte "Strompreisbremser" à la Umweltminister Peter Altmaier (CDU) und Kohle-Fans wie NRW-Regierungschefin Hannelore Kraft (SPD) die Verhandlungen zur Energiewende leiten. Erste Zwischenergebnisse zum angeblich wichtigsten industriepolitischen Projekt der beiden Volksparteien sahen gar nicht so schlecht aus. Doch in der letzten Verhandlungsnacht setzten die Parteispitzen Spitzhacke, Hammer und Hobel an. Geblieben ist ein Energiewende-Torso.
Man kann das überall durchdeklinieren. So sind die neuen Ausbauziele beim Ökostrom sogar schlechter als diejenigen, die die noch amtierende schwarz-gelbe Bundesregierung vertrat. Der schwarz-rote Vertrag verschleiert das zwar, indem er die Zieljahre verschiebt. Statt für 2020 und 2030 nennt er Werte für 2025 und 2035. Doch die Analyse ergibt, dass das Ausbautempo für Wind-, Solar- und Biomasse-Energie um etwa ein Drittel gegenüber dem bisherigen Fahrplan gesenkt wird. Noch festzulegende "Korridore" sollen verhindern, dass der Ökostrom-Anteil zu schnell wächst.
Ähnlich brachial haben die Schlussredakteure des Vertrags um Merkel und Gabriel die überfällige "Wärmewende" gekappt. Die geplante steuerliche Förderung der Gebäudesanierung, von Experten dringend gefordert, wurde gestrichen, ebenso die Aufstockung des "Marktanreizprogramms", das etwa Solar- und Holzheizungen fördert.
Auch der "Nationale Aktionsplan Energieeffizienz" stürzte ins Unverbindliche ab. Er sollte helfen, die Voraussetzung jeder echten Energiewende endlich voranzubringen -- die sparsamere Energieverwendung. Die Experten von Union und SPD hatten dafür 500 Millionen Euro vorgesehen. Die wurden erst auf 300 Millionen rasiert, und nun gibt es nur noch "vorzusehende Mittel".
Konsequenterweise kippten Merkel und Co. dann auch noch das von der SPD gewünschte verbindliche "Klimaschutzgesetz".
Das Ergebnis dieser "Neujustierung" der Wende ist ihr Gegenteil: Es handelt sich um eine Bestandsgarantie für die fossile Energiewirtschaft und die bisher marktbeherrschenden Konzerne bis weit in die nächsten Jahrzehnte hinein. Deren Lobbyisten haben ganze Arbeit geleistet. Wenn das Ergebnis nicht so fatal wäre, man müsste sagten: Hut ab! Schwarz-Rot stellt ihnen nicht nur neue Subventionen für ihre alten Kohlekraftwerke in Aussicht. Ihnen kommt auch die geplante verbindliche Direktvermarktung des EEG-Stroms bei neuen Anlagen und die zukünftige Ausschreibung neuer regenerativer Erzeugungskapazitäten entgegen. Zudem wurde die lukrative Förderung für die extrem teure, nur von Großunternehmen zu stemmende Offshore-Windenergie noch einmal verlängert, während ausgerechnet der Ausbau der dezentralen, vergleichsweise preiswerten Windkraft an Land rasiert werden soll. Der "Billigmacher" unter den erneuerbaren Energien wird ausgebremst. Das soll Fortschritt sein?
Schwarz-Rot plant also die "Energiewende 2.0". Doch anders als bei Computerprogrammen ist die zweite Version keine Verbesserung gegenüber der ersten. Viele Ideen und Konzepte, wie die Wende wirklich billiger, effizienter und gerechter zu gestalten wäre, haben die Koalitionäre einfach ausgeblendet. Wenn alles so kommt, wie es nun aussieht, wird das dazu führen, dass das bisher immer noch gute Image des Großprojekts bei den Bürgern abstürzt. Das kann auch die schönste Ökolyrik nicht verhindern.
Categories: 100-%-alternative-Energie, Biogas, Energiesparen, Heizkosten, Klima, nachwachsende Rohstoffe, Umweltschutz, Windenergie
Mittwoch, Mai 22, 2013
Agrarholz: Kurzumtriebsplantagen und Agroforstsysteme
im Februar dieses Jahres veranstaltete die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gemeinsam mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. (DLG) den 2. Internationalen Kongress Agrarholz, der mit 230 teils internationalen Gästen großes Interesse in der Fachwelt hervorrief.
An den zwei Veranstaltungstagen wurden Fragen zu Anbau und Ernte von Kurzumtriebsplantagen (KUP) sowie Agroforstsystemen intensiv diskutiert und neue Ergebnisse aus dem Bereich der Züchtung und Sortenprüfung vorgestellt. Beiträge aus der Praxis zur Ökonomie von KUP und rechtliche Rahmenbedingungen fanden ebenfalls großen Anklang. Abgerundet wurde das Programm durch einen Themenblock, der sich mit der Ökologie von KUP und Agroforstsystemen befasste.
Die vorgestellten Beiträge hat die FNR in einem Tagungsband zusammengefasst, der in der Reihe Gülzower Fachgespräche erschienen ist. Er kann in elektronischer Form in der FNR-Mediathek abgerufen werden.
Categories: 100-%-alternative-Energie, nachwachsende Rohstoffe, Regionale Energien
Freitag, April 19, 2013
Sozial-ökologischer Umbau - eine interessante Tagung
Das kommunalpolitische Forum, die Rosa-Luxemburg-Stiftung und die Landtagsfraktion Die Linke führen am 27. April in Güstrow eine ganztägige Veranstaltung zum Thema Sozialökologischer Umbau - Konzepte und Projekte für Mecklenburg-Vorpommern" durch. Neben interessanten Plenarvorträgen wird es vier Foren geben:
- Klimaschutz und Energie
- Nachhaltige Regionalentwicklung
- Ressourcenverbrauch und Recycling
- Nachhaltige Mobilität.
Das Tagungsprogramm und die Modalitäten zur Anmeldung finden sich unter http://www.warnow-bote.de/dokumente/regional/Sozial-%C3%B6kologischer%20Umbau.pdf
Samstag, März 23, 2013
THEMENHEFT FÜR ENTSCHEIDER: „NACHWACHSENDE ROHSTOFFE IN KOMMUNEN“
THEMENHEFT FÜR ENTSCHEIDER: „NACHWACHSENDE ROHSTOFFE IN KOMMUNEN“
Neue Broschüre für Kommunen informiert über Einbindung und Einsatz biogener Produkte beim öffentlichen Einkauf.
Handlungsleitfaden Nachwachsende Rohstoffe in Kommunen. Themenheft I: Entscheidungsträger (FNR 2013)
Im Themenheft I aus dem Handlungsleitfaden „Nachwachsende Rohstoffe in Kommunen“ sind alle wesentlichen Informationen zu finden, wie Produkte und/oder Energie aus nachwachsenden Rohstoffen in das Portfolio der Kommune und damit in die Verwaltungsarbeit eingebunden werden können. Ähnlich einem Magazin können die Inhalte ausgewählt werden, die besonders interessieren. Fachbeiträge von Autoren zur Neuausrichtung der Beschaffung, möglichen Hemmnissen, Marketing- und Wertschöpfungseffekten, rechtlichen Rahmenbedingungen und Beispiele aus der kommunalen Praxis wechseln sich ab.
Ein umfangreicher Serviceteil mit der Darstellung von innovativen Produkten aus Biokunststoff, relevanten Umweltzeichen, Mindestanforderungen und Musterformulierungen für Beschaffungsleitlinien und Leistungsverzeichnisse sowie weiterführenden Adressen macht dieses Heft zu einer lesenswerten Arbeitshilfe.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) legt damit eine für kommunale Funktions- und Entscheidungsträger interessante Broschüre vor. Prominente Autoren zeigen notwendige Schritte für eine politische Grundsatzentscheidung zur Berücksichtigung von Umweltaspekten bei der öffentlichen Vergabe auf und stellen die Handlungsfelder dar, die im unmittelbaren Einflussbereich von Entscheidern in Kommunen und der kommunalen Selbstverwaltung liegen.
Ob und in welcher Intensität Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen bei der öffentlichen Beschaffung Berücksichtigung finden, bestimmen schließlich die Auftraggeber selbst. Damit kommt es auch auf sie an, wie schnell die Energie- und Rohstoffwende in Deutschland vorankommt.
Durch die Marktmacht des öffentlichen Einkaufs mit einem Volumen von rd. 260 Milliarden Euro jährlich verfügen Kommunen über vielfältige Gestaltungsspielräume auch auf dem Weg von einer erdöl- in eine biobasierte Wirtschaft. Damit lässt sich eine enorme Nachfrage für biogene Produkte und ihre innovativen Branchen entfalten. Gleichzeitig könnte sich dies auch auf das Umweltverhalten der Bürgerinnen und Bürger auswirken. Auf diese Einflussmöglichkeiten der öffentlichen Hand für den Klima- und Ressourcenschutz wird auch im „Aktionsplan der Bundesregierung zur stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe“ hingewiesen.
Weitere Themenhefte für die Bereiche „Kommunale Grünflächen und Forst“ sowie „Kommunales Bauen und Sanieren“ sind in Arbeit und werden ebenfalls in Kürze veröffentlicht. Ein Themenheft für den „Bürobedarf“ ist für Herbst 2013 in Planung.
Das Themenheft I „Kommunale Entscheidungsträger“ kann über die Mediathek der FNR www.mediathek.fnr.de kostenfrei bestellt oder heruntergeladen werden.
Das Projekt „NawaRo-Kommunal“ wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert. Weitere Informationen unter www.nawaro-kommunal.de
Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Categories: 100-%-alternative-Energie, Fotovoltaik, Kommunales, nachwachsende Rohstoffe, Regionale Energien, Umweltschutz