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Freitag, April 18, 2014
Kulturlandschaftspflege in der Schweiz - ein Modell auch für M-V?
Die Schweizer Regierung hat ein neues Instrument zur Förderung der vielfältigen Kulturlandschaft geschaffen. Es stößt bei den Kantonen und in der Landwirtschaft auf großes Interesse. Erste Landschaftsqualitätsprojekte wurden bereits geprüft.
Der umweltruf.de berichtet am 14.4.2014 folgendes:
Das neue Instrument zur Förderung der vielfältigen Kulturlandschaft stösst bei den Kantonen und in der Landwirtschaft auf grosses Interesse. 25 Kantone haben bis Ende Januar beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) insgesamt 71 Landschaftsqualitätsprojekte eingereicht. In kurzer Zeit wurden unter Einbezug der Akteure in den Regionen qualitativ gute regionale Projekte erarbeitet und damit die zahlreichen bestehenden Grundlagen zur Landschaftsentwicklung in Wert gesetzt.
Die Landschaftsqualitätsprojekte sind für den Bund ein wichtiges, modellhaftes und auch erfolgreiches Instrument: In 71 Regionen wurden in den letzten Monaten Projekte erarbeitet. Die vorhandenen Landschaftsziele aus Inventaren, den regionalen Naturpärken, Landschaftsentwicklungskonzepten und der kantonalen Richtplanung wurden als Grundlagen verwendet. In einfachen aber gelungenen partizipativen Verfahren setzten sich die Akteure mit den Stärken und Schwächen der Kulturlandschaft auseinander und definierten Ziele zur Landschaftsentwicklung. Schliesslich schlagen die Projektträger interessante Massnahmen zur Erhaltung und Aufwertung der Landschaftsqualitäten vor: Beispielsweise die Erhaltung und Neupflanzung von markanten Einzelbäumen, gezielte Entbuschungen auf schwierig zugänglichen Parzellen, die Akzentuierung des Mosaiks aus verschiedenen Ackerkulturen, der einfache jährliche Unterhalt von Trockensteinmauern usw.
Rückmeldungen an die Kantone
Die eingereichten Projekte werden in einer Kommission mit Vertretern des BLW und des BAFU geprüft. Die Rückmeldungen an die Kantone erfolgen bis Ende April 2014. Die Kantone haben anschliessend Gelegenheit, die Projekte anzupassen und dem BLW bis Ende Mai die überarbeiteten Projektberichte einzureichen. Zur Umsetzung werden die Kantone anschliessend mit den Landwirten Bewirtschaftungsvereinbarungen über 8 Jahre abschliessen.
Anfang Juni publiziert das BLW die Berichte der bewilligten Landschaftsqualitätsprojekte auf der Webseite. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt auch eine detaillierte Berichterstattung über die bewilligten Projekte und Massnahmen.
Neues Instrument zur gezielten Kulturlandschaftsentwicklung
Mit der bisherigen Agrarpolitik wurde die Kulturlandschaftspflege besonders unter dem Blickwinkel der Offenhaltung von Flächen und der Vielfalt der Lebensräume mit Direktzahlungen gefördert. Regionale, nicht strikt ökologisch begründete landschaftliche Massnahmen, wie beispielsweise die Förderung des Bergackerbaus oder der Erhalt der traditionellen Bewirtschaftung von Waldweiden konnten dagegen nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Mit den Landschaftsqualitätsbeiträgen können in der Agrarpolitik erstmals regionalisierte Massnahmen zur Förderung der Kulturlandschaftsvielfalt mit Direktzahlungen unterstützt werden. Die Regionen haben damit ein Instrument erhalten, mit dem sie ihre traditionelle Kulturlandschaft erhalten und moderne Agrarlandschaften weiterentwickeln können. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Vielfalt der Schweizer Kulturlandschaften.
Zielgerichtete Förderung
Landschaftsqualitätsbeiträge werden projektbezogen ausgerichtet. Sie ermöglichen die Berücksichtigung regionaler Anliegen und gewährleisten eine zielgerichtete Förderung von Landschaftsleistungen der Land- und Alpwirtschaft. Die Kantone reichen dem Bund Projekte ein mit regionalen kulturlandschaftlichen Zielsetzungen sowie darauf ausgerichtete Massnahmenkonzepte und Beiträge. Die bewilligten Projekte werden vom Bund zu 90% finanziert. Je Projekt stehen dem Kanton maximal 360 Franken pro Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche oder 240 Franken pro Normalstoss der Betriebe mit Bewirtschaftungsvereinbarungen zur Verfügung.
Quelle: http://www.umweltruf.de/2014_Programm/news/news_druck.php3?nummer=2654
Categories: Kulturlandschaft, ländlicher Raum M-V, Regionalentwicklung