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Dienstag, April 09, 2013
Denkmalschutz für ein NS-Musterdorf - schlimmer geht's nimmer
In der "Ostsee-Zeitung" ist heute folgende Meldung zu lesen:
"dpa vom 09.04.2013 09:54
Streit um ehemaliges NS-Musterdorf als Gesamtdenkmal. Schweres Erbe: Der von Fachwerkbauten mit Reetdächern geprägte Ortskern von Alt Rehse soll unter strengen Schutz gestellt werden.
Alt Rehse/Schwerin (dpa/mv) - Der historische Kern des einstigen NS-Musterdorfes Alt Rehse (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) soll unter Denkmalschutz gestellt werden – aber nicht alle Einwohner sind damit einverstanden. Das wurde am Montagabend auf einer ersten Informationsveranstaltung in Alt Rehse deutlich. „Der Dorfkern mit seinen reetgedeckten Fachwerkhäusern, Freiflächen, Alleen und Straßen mit Granitpflaster ist in seiner Gesamtheit von überregionaler Bedeutung“, sagte Konservator Jörg Kirchner vom Landesamt für Denkmalpflege. Bewohner der bisher einzeln denkmalgeschützten Häuser befürchten mehr Bürokratie und höhere Kosten.
Alt Rehse wurde ab 1934 neu aufgebaut, zum Dorf gehört auch ein weitläufiger Gutspark. Er diente in der NS-Zeit als „Führerschule der deutschen Ärzteschaft“, wo Tausende Mediziner unter anderem in Rassenkunde und Euthanasie geschult worden waren."
Einen Kommentar gibt "Die Unabhängige im Norden" nicht - zumindest nicht in der allgemein zugängllichen Onlineseite. Dem kann abgeholfen werden:
Alt Rehse: Befremdliche Auswahl
Es gibt noch andere schützenswerte Dorfstrukturen, es muss nicht gerade Alt Rehse sein.
Vor rund 20 Jahren erschien das Buch "Mecklenburger Dörfer. Was kommt - was bleibt" von Stachowitz und Tschudi.
Zwanzig Jahre lang haben die Denkmalschützer offenbar (auch) diese Schrift ignoriert und jetzt stürzen sie sich gerade auf ein NS-Musterdorf? Schlimmer geht's nimmer!
(Leserbrief von G. Hering, in der OZ vom 9.4. veröffentlicht).
Edited on: Dienstag, April 09, 2013 12:30
Categories: Denkmale, Heimat, ländlicher Raum M-V, Pflasterstrassen