« "Mensch und Land" | Main | Bioenergie wird keinen quantitativ wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten »
Mittwoch, Juli 25, 2012
Warnowschiffahrt - Aktuelles von der "endlosen" Geschichte. Teil VI
Heute erschienen in der "Schweriner Volkszeitung" (SVZ), Lokalredaktion Bützow, gleich zwei Berichte über einen stattgehabten und weitere geplante Bootstouren auf der Warnow zwischen Bützow und Schwaan (http://www.svz.de/nachrichten/lokales/buetzow/artikeldetails/artikel/drei-partner-in-einem-boot.html; http://www.svz.de/nachrichten/lokales/buetzow/artikeldetails/artikel/im-kutter-die-warnow-entlang.html).
Diese Aktivitäten stehen in krassem Gegensatz zu einer Erklärung des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg/Rostock (StALU MM) vom April diesen Jahres, in der es unter der Überschrift " "Machbarkeit der Warnowschifffahrt noch offen – Untersuchungsprogramm wird erarbeitet. StALU- Amtsleiter unterstützt abgestimmte Untersuchungsvariante" im Text u.a. heißt:
"Gegenwärtig sind alle Beteiligten - und das sind die Städte Rostock, Schwaan und Bützow, der Landkreis Rostock, die EURAWASSER Nord GmbH, der Warnow-Wasser- und Abwasserverband sowie das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt MM - damit beschäftigt, eine Aufgabenstellung für ein Untersuchungsprogramm zu erarbeiten, welches Auskunft über die Möglichkeit des Befahrens des Warnowabschnittes Schwaan- Rostock geben soll.
Einbezogen werden natürlich die Umweltverbände, die bei der Erarbeitung einer Aufgabenstellung ihre Mitwirkung zugesagt haben.
Wenn diese Aufgabenstellung erarbeitet worden ist, und der StALU- Amtsleiter geht davon aus, dass dieses im Herbst 2012 der Fall sein kann, wird durch ein entsprechendes Fachgremium die Machbarkeit des gewünschten Befahrens der Warnow dargestellt. Erst dann kann man sagen, inwieweit durch Ausnahmeregelungen die einzelnen Schutzkategorien hier Möglichkeiten bieten. Im Moment ist das Ergebnis also noch offen.
Eine weitere Frage stellt sich natürlich auch bezüglich der Gesamtfinanzierung. Zum Ersten muss das Gutachten bezahlt werden, zum Zweiten muss das dann parallel laufende Moratorium finanziert werden und es sind auch gewisse Notwendigkeiten bei der Bereitstellung eines exponierten Schiffes zu berücksichtigen.
Amtsleiter Hans- Joachim Meier unterstützt die aufgezeichnete Variante..." (http://www.stalu-mv.de)Nun könnte man einwenden, dass sich die vorgenannte PM auf die Teilstrecke Rostock-Schwaan bezieht und die aktuellen Bootsfahrten auf die vorgelagerte Stecke Schwaan-Bützow stattfinden, die laut StALU "nicht mit Schutzstaten belegt ist. Die Warnow ist in diesem Bereich weder Naturschutzgebiet noch FFH- , noch Vogelschutzgebiet und schon gar nicht der Entnahmebereich für das Trinkwasser aus der Warnow."
Ersteres (die fehlenden Schutzstaten) konnten wir hier in diesem Blog schon früher widerlegen (Warnow-Schiffahrt (III) - Ein notwendiger Nachtrag), das zweite ist hydrobiologischer Unsinn. Denn auch zwischen Bützow und Schwaan aktivierte Nährstoffe (insbesondere Phosphor) wirken sich auf die Rohwasserqualität an der Entnahmestelle des Wasserwerkes Rostock aus.
Es ist zu befürchten, dass der Verfasser eines Leserkommentars zu den o.g. SVZ-Artikeln recht behält, wenn er u.a. schreibt: "Es ist schon eigenartig, was zum Thema Warnowschiffahrt so alles diskutiert und praktiziert wird. Der eine oder andere bewertet insbesondere das Verhalten des Amtsleiters vom StALU MM als 'undurchsichtig' (um es hier etwas vorsichtig auszudrücken). Aber ausbaden müssen es letztendlich Wirtschaft und Bürger des Stadt Rostock. Egal wie die Angelegenheit ausgeht, saftige Preissteigerungen fürs Rostocker Trinkwasser scheinen unvermeinlich - außer, der neue Besitzer der Eurawasser legt sich quer. Das ist aber eher unwahrscheinlich..."
Alle Beiträge dieses Blogs zum Thema "Warnowschiffahrt" finden sich unter der Kategorie "warnow".
Edited on: Mittwoch, Juli 25, 2012 16:20
Categories: Regionalentwicklung, Tourismus, warnow, Wasser, Abwasser, Regenwasser, Wasserrahmenrichtlinie