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Samstag, September 29, 2012

Landesheimatverband - macht er ehrenamtlich weiter?

Die Mitgliederversammlung des Landesheimatverbandes hat am 29.9.12 beschlossen, dass der Verband trotz Insolvenz seine Arbeit fortsetzt. Sie beauftragte das Präsidium, verschiedene Möglichkeiten zu prüfen,.

Der Landesheimatverband ist in Insolvenz, weil das Schweriner Kultusministerium wegen nicht ordnungsgemäßer Geschäftsführung die Rückzahlung von 185 000 Euro an Fördermitteln für 2011 verlangt. Das Geld ist nach Angaben des Verbandes aber längst für Veranstaltungen ausgegeben worden. Eine Fortführung des bestehenden Verbandes sei darum schwierig.

Möglicherweise solle künftig mit dem Kulturbund oder dem Volkskulturinstitut zusammengearbeitet werden. Dabei handelte es sich um Organisationen, die zu DDR-Zeiten gegründet wurden und derzeit in Auflösung stehen oder schon aufgelöst sind. Es gebe aber die feste Absicht, den Schwerpunkt Niederdeutsch weiterzuverfolgen und die Brauchtumspflege nicht den Neonazis zu überlassen.

Die Geschäftsstelle des Landesheimatverbandes ist bereits geschlossen, die Mitarbeiter sind entlassen. Es werde jedoch ehrenamtlich weitergearbeitet. Die Norddeutschen Tage in Dömitz und die Reuterfestspiele in Stavenhagen sollen im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder stattfinden.

Quelle: dpa vom 29.09.2012

Wir hatten uns schon in einem früheren Blogeintrag gewundert, wie sehr der Landesheimatverband auf bezahlte (geförderte) Arbeit setzte (Heimat und Landesheimatverband - wer braucht das?! ). Aber wenn schon, dann sollte man wenigstens korrekt abrechnen...

185.000 € pro Jahr waren eine großzügige Förderung, vor allem wenn man das recht schmale Haupt-Handlungsfeld gegenüber stellt: Niederdeutsch und Brauchtumspflege. Zur "Heimat" gehört unseres Erachtens viel mehr...

In diesem Zusammenhang sei vorab auf eine Veranstaltung des "Netzwerk lokale Lebenskultur e.V. - Verein zur Integrativen StadtLand-Entwicklung" hingewiesen: Die 18. Gesprächsrundes dieses Wissenschaftsnetzwerkes findet am 9.11.2012 von 13:30-16:30 Uhr an dere Fachhochschule für öffentliche Verwaltung... in Güstrow statt und hat zum Thema "Heimat und sich heimisch fühlen".

Und noch eins: In dem dpa-Text heißt es u.a.: "Möglicherweise solle künftig mit dem Kulturbund oder dem Volkskulturinstitut zusammengearbeitet werden. Dabei handelte es sich um Organisationen, die zu DDR-Zeiten gegründet wurden und derzeit in Auflösung stehen oder schon aufgelöst sind". Das ist aber sehr merkwürdig! Der Kulturbund wurde in M-V wurde am 26. Mai 1990 neu gegründet und ist bis heute gesund und munter. Wer es nicht glaubt, kann auf der KB-Webseite die aktuellen Veranstaltungen nachlesen: http://www.kulturbund-mv.de/html/termine.html

Auch vom Volkskulturinstitut ist anderes als von dpa behauptet bekannt: "1978 als Mecklenburgisches Folklorezentrum der drei Nordbezirke gegründet - 1990 umstrukturiert und umbenannt in Volkskulturinstitut Mecklenburg und Vorpommern) (http://www.volkskulturinstitut.de/). Auch hier von Auflösung keine erkennbare Spur. Allerdings ist die Webseite nicht sehr aktuell ...

Das alles ist wirklich sehr merkwürdig!

Wir haben einfach mal beim Kulturbund nachgefragt und erhielten eine klare und im Grundsatz beruhigende Antwort:

"Eine Auflösung des Kulturbundes ist nicht vorgesehen. Wir müssen vermutlich, da das Ministerium für Bildung, wissenschaft und Kultur die Förderung kultureller Projekte ändert, unsere Landesgeschäftsstelle in Schwerin und das Volkskulturinstitut auflösen. Eine Gespräch im Ministerium hierzu steht aber noch aus. Der Landesverband des Kulturbundes wird durch einen ehrenamtlichen Vorstand geführt, der weiter arbeiten kann.

Projektfördergelder werden auch in Zukunft beantragt werden können, aber sie werden vermutlich keine hauptamtliche Tätigkeit für den Kulturbund mehr ermöglichen. Sie sehen, es ist alles noch etwas vage, aber die Meldung der OZ nur teilweise richtig."

Dass es den Verbänden und Vereinen ähnlich schlechter ergehen wird wie den Theatern und anderen Kulturträgern, ist schlimm und auf die Dauer auch kaum hinnehmbar. Aber deshalb aufgeben? Das Ehrenamt kann uns keiner nehmen, wir sollten es konsequent und kämpferisch nutzen (im gesamtgesellschaftlichen Ansatz nach meinem Verständnis auch, um die Forderung zum UmFAIRteilen nachdrücklich zu unterstützen)!

Posted by Dr. Günter Hering at 18:01
Edited on: Dienstag, Oktober 02, 2012 19:11
Categories: Bürgerschaftliches Engagement, Termine, Vereine

Sonntag, September 23, 2012

Agrarindustrie oder Garten der Metropolen? Zwei wichtige Termine

Tagung zu den Perspektiven für den ländlichen Raum am 10.Oktober 2012

Angesichts von über 40 Anträgen für den Neubau industrieller Tierhaltungsanlagen mit hunderttausenden Tierplätzen in Mecklenburg-Vorpommern muß die Frage zu den Perspektiven für den ländlichen Raum gestellt werden. Der BUND lädt gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und dem Unternehmerverband MILAN (Mit Lust an Natur)

am Mittwoch, 10. Oktober 2012 von 09:30 – 16:30 Uhr in das Ludwig-Bölkow-Haus in Schwerin

zu einer öffentlichen Tagung ein: Die Tagung mit dem Titel "Agrarindustrie oder Garten der Metropolen" - Perspektiven für den ländlichen Raum in Mecklenburg-Vorpommern ist für alle Interessierten offen. Anmeldungen unter: bund.mv@bund.net.

Eine Einladung mit Anmeldebogen und Tagesordnung gibt es unter:

http://www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvmeckpomm/pdf/Landwirtschaft/2012-09-Agrarindustrie_oder_Garten_der_Metropolen_Tagungseinladung_Endfassung-1.pdf

Protestkundgebung gegen die weitere Ansiedlung von industriellen Tierhaltungsanlagen in Mecklenburg-Vorpommern am 24.Oktober 2012

Am 24.Oktober 2012 findet um 12:00 in Schwerin vor dem Landtag im Schweriner Schloss eine große Protestkundgebung des BUND mit dem Landesnetzwerk der Bürgerinitiativen gegen die fortgesetzte Landespolitik immer mehr industrielle Tierhaltungsanlagen mit quälenden Haltungsbedingungen für so billig wie möglich produzierte Schlachttiere anzusiedeln statt. Wer kann, sollte kommen und die Information auch weitergeben.

Rückfragen zu allen Veranstaltungen beantwortet die BUND-Landesgeschäftsstelle: T. 0385 521339-0.

Wir freuen uns auf viele Begegnungen im Herbst 2012!

Corinna Cwielag

BUND Landesverband Mecklenburg-Vorpommern
Wismarsche Straße 152
19053 Schwerin
Tel.: 03 85 / 52 13 39 0,Fax: 03 85 / 52 13 39 20
E-Mail: bund.mv@bund.net, Internet: www.bund-mv.de

Donnerstag, September 20, 2012

Denkmale: Das Kulturhaus Mestlin und die Ausstellung darin

Anlässlich der Vernissage zur neuesten Ausstellung im Kulturhaus Mestlin konnte die Vorsitzende des Vereins Denkmal Kultur Mestlin e.V. Claudia Stauß einen Fördervertrag zur weiteren Sanierung des Hauses entgegennehmen. Überreicht wurde er von der Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Dr. Rosemarie Wilcken. Dabei kündigte sie an: "Wir werden aber nicht nur fördern, wir werden auch begleiten", sagte sie. Vor allem die großen Fenster im Saal können Dank dieser Unterstützung saniert werden. Weitere Pläne, wie die Schaffung des Sanitärbereiches, sind bereits avisiert.

"Seht, welch kostbares Erbe". Unter diesem Motto steht die Ausstellung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die nun vom Verein Denkmal Kultur Mestlin e.V. im oberen Foyer präsentiert und damit zum dritten Mal in Mecklenburg-Vorpommern zu sehen ist. Gezeigt werden zum Teil großformatige Bilder von geretteten Baudenkmalen und Denkmalschutz-Projekten in der gesamten Bundesrepublik. Die Exposition spannt den Bogen von der Wismarer Georgenkirche, über die Windmühle in Stove, die Alte Kapelle in Regensburg bis zum Fachwerkhaus-Programm in Quedlinburg.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, so Bettina Gnekow vom Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege, hat seit 1990 rund 63 Millionen Euro in die Rettung von 458 Baudenkmalen gesteckt. Dabei handelt es sich nicht nur um Kirchen und Schlösser, sondern auch um Brücken, Rathäuser, Wassertürme und Mühlen sowie Kinos, Bürger- und Bauernhäuser...

"Das so eine Ausstellung in einem Baudenkmal stattfindet, ist selbstverständlich", betonte Gnekow und sprach vor allem das geschlossen erhalten gebliebene Ensemble am Platze mit Schule, Kindergarten, Landambulatorium und Wohnhäusern an - ein Zeitzeugnis aus den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts, als das "sozialistische Musterdorf" entstand. Sie verlieh ihrer Hoffnung Ausdruck, dass "dieses in Deutschland einzigartige Zeugnis der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Idee der 1950er Jahre lebendig erhalten werden kann".

Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 14. Oktober, mittwochs bis sonntags, jeweils von 11 bis 17 Uhr.

Quelle: http://www.svz.de/nachrichten/lokales/parchim/artikeldetails/artikel/ins-kulturhaus-soll-leben-einziehen.html

Sonntag, September 02, 2012

EINLADUNG zu einem gerade auch für die Warnowregion wichtigen PODIUMSGESPRÄCH

Die Warnowregion definiert sich als das Einzugsgebiet des Flußsystems Warnow. Über die Warnow und ihre Nebenflüsse und deren Zuflüsse gelangen neben dem Wasser auch viele Stoffe in die Ostsee. Eine Problem neben anderen sind die Nährstoffeinträge, ein erhebliches Gefahrenpotential für das Ökosystem der Ostsee.

Die in Vorbereitung befindliche Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie wird deshalb zwangsläufig auch die Landwirtschaft als Hauptquelle der Nährstoffeinträge ins Visier nehmen. Was das bedeuten kann, wird auf der nachstehend ausgewiesenen Veranstaltung am kommenden Donnerstag in Rostock deutlich werden. Hinkommen, zuhören, nachfragen!

EINLADUNG PODIUMSGESPRÄCH

„Ostseeschutz beginnt auf dem Acker“ – Einladung zu einem Podiumsgespräch zur Eutrophierung der Ostsee durch Intensivlandwirtschaft mit dem BUND-Bundesvorsitzenden Prof. Hubert Weiger

Datum: Donnerstag, 6.9.2012, Ort: Rostock, Heinrich Böll-Stiftung, Mühlenstraße 9, Zeit: 19:00 - 21:00

Todeszonen, Blaualgenteppiche von der Größe Deutschlands, Schaummatten am Strand - der enorme Eintrag von Nährstoffen wie Stickstoff oder Phosphor stellt eine große Gefahr für das Ökosystem der Ostsee dar.

Hauptquelle dieser Nährstoffe ist die Intensiv-Landwirtschaft. Überschüssiger Kunstdünger, Gülle und Luftschadstoffe aus der industriellen Tierhaltung gelangen von den Feldern über die Oberflächengewässer ins Meer.

Trotz gesetzlicher Auflagen ist eine Reduzierung des Nährstoffeintrags nicht in Sicht. Abhilfe soll die europäische Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) schaffen, die 2008 in Kraft gesetzt wurde. Ziel der MSRL ist bis 2020 die europäischen Meere in einen guten Umweltzustand zu versetzen und den Nährstoffeintrag zu verringern.

Der BUND möchte in einem Podiumsgespräch mit dem BUND-Bundesvorsitzenden Prof. Hubert Weiger den Zusammenhang von Überdüngung und Meeresschutz erläutern und mit Akteur/innen aus Politik und Landwirtschaft über die Chancen einer Veränderung ins Gespräch kommen.

Teilnehmer und Impulse des Podiumsgespräches:

  • Prof. Hubert Weiger, BUND-Bundesvorsitzender: Landwirtschaftspoliti
  • Dr. Ursula Karlowski, MdL, Stellvertretende Vorsitzende des Agrarausschusses im Landtag Mecklenburg-Vorpommer
  • Dr. Mignon Schwenke, MdL, Mitglied des Agrarausschusses im Landtag Mecklenburg-Vorpommer
  • Nadja Ziebarth, Meeresschutzexpertin: Chancen der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlini
  • Corinna Cwielag, BUND-Landesgeschäftsführerin MV: Industrielle Tierhaltungsanlagen in Mecklenburg-Vorpommer
  • Arne Bilau, Experte für EU-Strukturfonds BUND MV: Ostseeschutz und Reform der EU-Agrarpolitik

Für Rückfragen: Corinna Cwielag, BUND; T. 0385 521339-12 oder 0178 5654700