Alternative Energienutzung und
Energiesparen
Die Heizkosten
steigen und steigen...
… wenn man die „klassischen“
Energieträger einsetzt.
Jeder Bundesbürger hat 2008
durchschnittlich 17 Prozent mehr für das Heizen ausgegeben als
im Jahr davor. Das geht aus dem neuen Heizspiegel hervor. Der
bundesweite Heizspiegel liefert Vergleichswerte zu
Heizenergieverbrauch, Heizkosten und CO2-Emissionen für das
Abrechnungsjahr 2008, getrennt nach den Energieträgern Erdgas,
Heizöl und Fernwärme. Dafür wertete co2online bundesweit
52.000 Gebäudedaten aus. Das Bundesumweltministerium fördert
die Heizspiegelkampagne im Rahmen der Klimaschutzinitiative. Die
aktuelle Heizspiegel-Broschüre und ein Gutschein für ein
kostenloses Heizgutachten sind auf www.heizspiegel.de
und www.mieterbund.de
verfügbar.
Der aktuelle Bundesweite
Heizspiegel zeigt: Durchschnittlich 880 Euro kostete das Heizen
einer 70-Quadratmeter-Wohnung mit Heizöl im vergangenen Jahr.
Das sind 140 Euro mehr als im Jahr zuvor. Mieter mit
Erdgasheizung zahlten 800 Euro (+ 65 Euro), die Heizkosten für
Fernwärme betrugen 740 Euro (+ 40 Euro). Damit stiegen die
Heizkosten gegenüber 2007 bei Heizöl um 28 Prozent, bei Erdgas
um 8 Prozent und bei Fernwärme um 15 Prozent. Das liegt vor
allem an den gestiegenen Energiepreisen. Zudem musste mehr
geheizt werden, weil der vergangene Winter kälter war als 2007.
Der Heizenergieverbrauch stieg im Durchschnitt um drei Prozent.
Auch 2009 bleibt das Heizen teuer.
Zwar lagen die Kosten für Heizöl im ersten Halbjahr bis zu 40
Prozent unter dem Vorjahresniveau, die Kosten für Gas und
Fernwärme sind dagegen im ersten Quartal 2009 weiter gestiegen.
Aktuell angekündigte Preissenkungen der Gasversorger wirken sich
kaum auf den Verbraucher aus.
Die Heizkosten bleiben hoch, auf
dauerhaft sinkende Energiepreise dürfen Mieter nicht hoffen.
Deshalb bleibt die energetische Modernisierung so wichtig.
Und der Einsatz alternativer
Energien, sei von der Redaktion des Warnow-Boten hinzugefügt.
Deshalb beginnt ja auch jede unserer Ausgaben mit dem Abschnitt
„Alternative Energienutzung und Energiesparen“.
Quelle: Bundesweiten
Heizspiegel 2009, veröffentlicht von der
gemeinnützigen co2online GmbH gemeinsam mit dem Deutschen
Mieterbund (DMB) / europaticker
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Effiziente
Heizsysteme mit Geld vom Staat
Die aktuellen Fördermöglichkeiten
für den Einsatz von energieeffizienten Heizungssystemen und
Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien sind günstig wie
nie.
Die Bundesregierung hat die Anreize
zum Einbau von modernen Heizungssystemen weiter verbessert. So
wurde das Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien (MAP) in
diesem Jahr von 350 Mio. Euro auf 500 Mio. Euro aufgestockt.
Solarthermische Anlagen werden mit bis zu 105 Euro je
Quadratmeter Kollektorfläche bezuschusst. Wenn bei der
Installation einer Solarwärmeanlage auch ein neuer
Brennwertkessel eingebaut wird, wird zusätzlich ein Bonus
in Höhe von 750 Euro gezahlt.
Attraktiv gefördert werden
außerdem Biomassekessel, wie beispielsweise
Holzpelletkessel sowie effiziente Wärmepumpen.
Die KfW Förderbank hat ebenfalls
ihre Förderangebote novelliert. Seit Januar 2009 werden auch
Einzelmaßnahmen gefördert. So wird der Einbau einer
Lüftungsanlage oder eines Brennwertkessels mit 5%
der Investitionssumme, maximal 2.500 Euro bezuschusst. In vielen
Fällen kann die KfW-Förderung mit dem MAP kombiniert werden.
Von besonderer Bedeutung ist zudem
das Klimaschutz-Impulsprogramm. Hierüber werden für Mini
KWK-Anlagen bis 50 kWel Investitionszuschüsse in Höhe von
bis zu 1.550 Euro pro kW elektrischer Leistung gezahlt.
Die öffentlichen Förderangebote
treffen auf einen immensen Sanierungsstau in Deutschland: Mehr
als 85 Prozent der Heizkessel in Deutschland entsprechen nicht
dem Stand der Technik und müssten ausgetauscht werden. Denn:
Durch den Einsatz von effizienten Heizsystemen könnten 30 bis 50
Prozent Energie und Heizkosten eingespart werden. Das belegen
jüngste Berechnungen des Instituts für Technische
Gebäudeausrüstung Dresden. Auf dieser Grundlage hat die
Bundesregierung die Förderangebote für die
Heizungsmodernisierung massiv erweitert und aufgestockt.
Quelle: www.haustechnikdialog.de
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Energieeinsparung
bei Gebäuden: EU-Webportal gestartet
Das neue, englischsprachige
Webportal "BUILD UP" für den europaweiten Austausch
von Informationen über Energieeinsparung von Gebäuden ist
jetzt online. Die Themen reichen von Best-Practice-Beispielen
zur Energieverbrauchssenkung bis zu Informationen über
Rechtsvorschriften. Das Webportal ermöglicht es Baufachleuten,
lokalen Behörden und Gebäudenutzern, Erfahrungen zur
Energieeinsparung auszutauschen. Die Inhalte werden regelmäßig
von den Nutzern selbst aktualisiert und erweitert. BUILD UP ist
ein Projekt der Europäischen Kommission.
Die komplette News lesen Sie unter
http://www.bine.info/
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Förderung
für Heizungspumpen
Ein zum 1. April 2009 gestartetes Förderprogramm der
Bundesregierung belohnt jetzt den vorfristigen Austausch von
alten ungeregelten Heizungspumpen gegen Hocheffizienzpumpen der
Energieeffizienzklasse A mit einer staatlichen Pumpenprämie. Die
Investition in eine neue Pumpe wird mit 25 Prozent bezuschusst,
mindestens aber mit 100 Euro. Die Förderung wird über die KfW
abgewickelt und ist zunächst auf 200 Mio. Euro Zuschussbudget
beschränkt.
Antragsberechtigt sind Eigentümer
von selbst genutzten und vermieteten Wohngebäuden (z. B.
Privatpersonen, Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften,
Gemeinden, Kreise, Gemeindeverbände sowie sonstige
Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts). Durch
das Stromsparpotenzial der neuesten Pumpengeneration von rund 80
Prozent bringt ein flächendeckender vorfristiger Austausch
ungeregelter Pumpen gegen Hocheffizienzpumpen den Verbrauchern
ein Einsparpotenzial von rund 1,6 Milliarden Euro und dem Klima
eine Entlastung um fünf Millionen Tonnen CO2 im Jahr.
Quelle: www.haustechnikdialog.de
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Wärmepumpen
Die Umstellung auf ein modernes
Heizsystem wie die Wärmepumpe ist ein Schritt, der sich für die
Umwelt sofort und jeden Bauherrn und jeden Hausbesitzer
langfristig rechnet. Die CO2‐Emissionen liegen ebenso wie
Betriebs‐ und Verbrauchkosten weit unter den Werten anderer
Heizsysteme. So amortisiert sich die Investition in
Wärmepumpentechnik vergleichsweise schnell.
Eine Wärmepumpe nutzt je nach
Effizienz bis zu ¾ Umweltenergie und benötigt dafür nur rund ¼
Antriebsenergie, in der Regel Strom.
Zusätzlich gibt es staatliche
Zuschüsse für den Einsatz von erneuerbaren Energien zur
Wärmegewinnung – d.h. wer sich für die Wärmpumpe
entscheidet, kann seine Investitionskosten mit Fördermitteln vom
Staat reduzieren, denn spätestens seit Dezember ist es amtlich:
Die Wärmepumpentechnik nutzt erneuerbare Energie.
Quelle: www.haustechnikdialog.de
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Wärmepumpenförderung
Die elektrisch angetriebene
Wärmepumpe wird seit 2008 vom Bund gefördert.
Die Förderrichtlinie des
Marktanreizprogramms können Sie hier
herunterladen. Die Höhe der Förderung bemisst sich nach der
beheizten Fläche:
Für Sole/Wasser- und
Wasser/Wasser-Wärmepumpen im Neubau 10 Euro/m² (maximal
2.000 Euro)Bei mehr als zwei Wohneinheiten 10% der
nachgewiesenen Nettoinvestition
Für
Luft/Wasser-Wärmepumpen im Neubau5 Euro/m² (maximal 850
Euro)Bei mehr als zwei Wohneinheiten 8% der nachgewiesenen
Nettoinvestition
Für Sole/Wasser- und
Wasser/Wasser-Wärmepumpen im Bestand 20 Euro/m² (maximal
3.000 Euro)Bei mehr als zwei Wohneinheiten 15% der
nachgewiesenen Nettoinvestition
Für
Luft/Wasser-Wärmepumpen im Bestand10 Euro/m² (maximal
1.500 Euro)Bei mehr als zwei Wohneinheiten 10% der
nachgewiesenen Nettoinvestition
Allerdings hat sich mit der
Neufassung der Richtlinie seit dem 1. März 2009 die
Basisförderung für erneuerbare Energietechnologien um 25
Prozent verringert. Dies gilt für alle Neubauten, für die erst
ab 2009 der Bauantrag bzw. die Bauanzeige gestellt wurde. Der
Grund ist, dass diese Gebäude laut dem EEWärmeG einer
Nutzungspflicht für erneuerbare Energien unterliegen. Die
Fördersummen für Wärmepumpen betragen dann:
Für Sole/Wasser- und
Wasser/Wasser-Wärmepumpen im Neubau7,50 Euro/m² (maximal
1.500 Euro)
Für
Luft/Wasser-Wärmepumpen im Neubau 3,75 Euro/m² (maximal
637,50 Euro)
Allerdings bietet die neue
Förderrichtlinie auch einige zusätzliche Fördermöglichkeiten,
wie einen Effizienzbonus, der die Basisförderung je nach Stufe
um 50% oder 100% erhöht, sowie einen Bonus für effiziente
Umwälzpumpen von 200 Euro. Alternativ kann bei höheren
Jahresarbeitszahlen (siehe Förderrichtlinie)
eine Innovationsförderung die Basisförderung um 50% erhöhen.
Diese zusätzlichen Fördermöglichkeiten gelten auch für
Förderanträge, die ab dem 1. März 2009 gestellt werden, aber
sich auf Gebäude beziehen, die vor 2009 gebaut wurden und die
daher noch die vollen Basis-Fördersätze erhalten.
Förderfähig sind effiziente
Wärmepumpen für die Warmwasserbereitung und die Bereitstellung
des Heizwärmebedarfs eines Gebäudes.Voraussetzungen für die
Förderfähigkeit sind:
Weiterhin fördern Bundesländer,
Kommunen und Energieversorger den Einbau von Wärmepumpen.
Quelle: www.waermepumpe.de
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Auf die Fachkunde
achten!
Die Bauherren erwarten qualitativ
hochwertige Wärmepumpenanlagen.
Deshalb bietet der Bundesverband
Wärmepumpe (BWP) e.V. eine spezielle Ausbildung zum
»EU-Zertifizierten Wärmepumpeninstallateur« an. Die
Lehrinhalte dieses unter dem Dach des europäischen
Wärmepumpen-Verbands EHPA (European Heat Pump Association)
entwickelten 40-stündigen Weiterbildungsangebots reichen von der
Wärmepumpentechnik und der Anlagenplanung über
heizungstechnisches, bauphysikalisches und geologisches Know-how
bis hin zur Einführung in die Thematik der erneuerbaren
Energien.
Auf der Webseite www.waermepumpe.de
gibt es eine Übersicht, welche Fachkräfte sich bereits
zertifizieren ließen. Man kann filtern nach Postleitzahlen
(mindestens die erste Stelle, z.B. 15517) oder Firmenname
(durch Eingabe des Namens oder Anklicken der Buchstabenreihe).
In der Warnowregion ist z.Z. noch
kein Wärmepumpeninstallateur entsprechend zertifiziert. (Nur)
Drei Firmen werden als Fachhandwerker genannt (in Plaaz, Schwaan
und Rostock).
Quelle: www.warmepumpe.de
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Hotels verlieren
bares Geld – auch in der Warnowregion
Im Hotel- und Tourismusgewerbe sind
bis zu 20 % mehr Energieeinsparungen möglich. Vor allem das
fehlende Know-how und kurzsichtiges Sparen hindern die
Unternehmen daran, in neue, energiesparende Anlagen zu
investieren. Dabei sind 80 Prozent der vorhandenen Anlagen
ineffizient und überdimensioniert. Das kostet die Unternehmen
bares Geld und geht zu Lasten der für den Tourismus wichtigen
Umwelt.
Quelle: IHK Rostock, SVZ 22.4.09
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EnEff:Stadt
- Forschung für die energieeffiziente Stadt
45% aller Menschen wohnen weltweit
in Städten. In 12 Jahren werden es bereits 62% sein. Daher sind
Städte und Gemeinden jetzt und in Zukunft Dreh- und Angelpunkt
für den nationalen und weltweiten Klimaschutz. Sie geben in
ihrem Bereich wichtige Rahmenbedingungen für die Umsetzung von
Energieeffizienzmaßnahmen vor. Beispielhaft dafür sind
Bebauungspläne und die Vorgabe für Versorgungsstrukturen.
Darüber hinaus sind sie oft Anteilseigner der kommunalen und
regionalen Gesellschaften (Stadtwerke, Wohnungsgesellschaften
etc.) und haben somit indirekten Einfluss auf die Realisierung
solcher Maßnahmen; beispielsweise den Ausbau der Fernwärme oder
die Nutzung erneuerbarer Energien. Und natürlich haben sie die
Möglichkeit, bei der Errichtung oder Sanierung ihrer eigenen
Liegenschaften vorbildliche Energieeffizienzmaßnahmen
vorzusehen. In der Praxis der Kommunen bestehen hier oft große
Unterschiede, die sich auf lange Sicht erheblich auf das örtliche
Energieversorgungssystem, die Effizienz der Energienutzung und
damit auf die Energiekosten und den lokalen Beitrag zum
Klimaschutz auswirken.
Anhand von beispielhaften Projekten
soll gezeigt werden, wie die Energieeffizienz in Kommunen durch
den intelligenten Einsatz und die Vernetzung innovativer
Technologien, Planungs- und Managementmethoden verbessert werden
kann. Die Modellprojekte konzentrieren sich auf die wichtigen
städtebaulichen Aufgaben der Zukunft. Die Initiative greift dazu
eine Vielzahl vorhandener Instrumente auf: So können
beispielsweise Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und Fernwärme,
innovative Dämmung und Abwärmenutzung, intelligente
Regeltechnik und moderne Informationstechnik so vernetzt werden,
dass energieoptimiertes Bauen und energetische Sanierung in
kompletten Quartieren und Stadtvierteln erleichtert und
verbessert wird. Hierzu gehören auch kommunale Planungsprozesse,
Energiemanagement und Beteiligungsverfahren bei der Umsetzung von
Maßnahmen.
Mit EnEff:Stadt sollen bisherige
Forschungsaktivitäten aus den Bereichen energetische
Gebäudesanierung, energieeffiziente Versorgungskonzepte und neue
Energietechnologien integriert und Synergien genutzt werden. Kern
der Aktivitäten sind Demonstrationsprojekte, mit denen die
Energieeffizienz ganzer Siedlungsgebiete bzw. Stadtteile
modellhaft verbessert werden soll.
Auch wenn die Projekte in großen
(vorzugsweise westdeutschen) Städten realisiert werden, lässt
sich für kleine Städte und Dörfer viel abgucken.
Quelle: www.eneff-stadt.info
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Pflasterstrassen und mehr
Gezerre
um die Woseriner Pflasterstrasse?
Vom „Gezerre um die
Pflasterstrasse“ war unlängst in der SVZ (11.9.) zu lesen. Die
Woseriner Bewohner möchten mehrheitlich ihre Pflasterstrasse
behalten. Das macht auch denkmalpflegerischen Sinn. Die alte
Borkower Gemeindevertretung (Woserin ist ein Ortsteil von Borkow)
hingegen hatte beschlossen, die Pflasterstrasse durch Asphalt zu
ersetzen (und die Pflasterstrasse sogar schreddern zu lassen!).
Die neue Gemeindevertretung hat diese Vorhaben nicht aufgehoben,
sondern bislang nur in den Bauausschuss zurück verwiesen. Die
Bürgermeisterin will offenbar an dem Ersatz der Pflasterstrasse
durch Asphalt festhalten, obwohl die Co-Finanzierung für die
Gemeinde sehr schwierig wird. „Bei Straßenbauten … seien die
Anteile für die Bürger immer bezahlbar gewesen...“. Das ist
aber gar nicht der Grund für den Widerstand gegen die
Asphaltstraße...
Ein Leserbrief merkte
zusätzlich an: Die anteilige Finanzierung durch die Gemeinde
wird schwierig, zwei Drittel der Woseriner sind für den Erhalt
der Pflasterstrasse, ein von den Bürgern (!) finanziertes
Verkehrsgutachten macht deutlich, dass man mit der
Pflasterstrasse leben könnte - warum dann um alles in der Welt
Asphalt statt Pflaster?
Hat die Gemeinde
Borkow keine bessere Verwendung für das bisschen Geld, das ihr
noch bleibt? Fühlt sie sich nicht auch verantwortlich für den
sinnvollen Einsatz der Fördermittel, die ja nichts anderes sind
als Steuergelder, nur dass sie nicht auf dem direkten Weg in der
Gemeindekasse landen. Hand aufs Herz, liebe Gemeindevertreter:
Wenn die Fördermittel der Gemeinde zur freien Verfügung
ständen, würden Sie dann auch noch gegen den Erhalt der
Pflasterstrasse votieren?
Andere Orte, auch viel
größere mit viel mehr Verkehr, können sehr gut mit
Pflasterstrassen leben...
Seitdem ich unlängst
Woserin besuchte, kann ich die Diskussion um die Pflasterstrasse
überhaupt nicht mehr verstehen. Denn beim Abbiegen von der
Landstraße in die nach Woserin führende Asphaltstraße geriet
ich erst einmal in ein kleines, aber tiefes Schlagloch. Danach
wurde es auch nicht viel besser: Die Asphaltdecke ist von
unzähligen Rissen durchzogen, die Ackerauffahrten sind
zerbrochen. DIESE Straße überlebt die nächste Frostperiode mit
Sicherheit nicht. Wenn die Gemeinde Borkow Geld für
Straßenbaumaßnahmen in die Hand nehmen will, dann sollte sie
den Abschnitt zwischen Borkow und Pflasterstrasse instand setzen
lassen. Das ist dringendst nötig und kostet Geld genug.
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Kostengünstig
Pflasterstrassen sanieren
Im Ortsteil Behrenshagen der
Gemeinde Ahrenshagen-Daskow soll die Pflasterstrasse zwischen
Gutshaus und Bahnübergang in einem Walzverfahren
wiederhergestellt werden soll. Dieses — noch relativ unbekannte
Verfahren — ist für die Gemeinde am preiswertesten. Rund 16
000 Euro müssen aufgewendet werden. Hätte sich die
Kommunalpolitiker für eine Asphaltierung entschieden, wären 56
000 Euro fällig geworden. Und die teuerste Lösung wäre
gewesen, die Pflastersteine aufnehmen und sie anschließend neu
verlegen zu lassen.
Mit dem Walzverfahren können gute
Ergebnisse erzielt werden. Es kommt dabei darauf an, dass der
Boden feucht ist, damit sich die Steine auch bewegen und wieder
hoch gedrückt werden. In einer Straße in Daskow hat das
Verfahren bereits Anwendung gefunden.
Angesichts des historischen
Umfeldes der Straße soll das Natursteinpflaster erhalten
bleiben.
Quelle: OZ, 1.10.2009
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Bürgerwiderstand
gegen Strassenausbau auch in Dabel
In Dabel wollte die
Gemeindevertretung den Fritz-Reuter-Weg, der durch den Wald bis
an den Holzendorfer See führt und deshalb auch von vielen
Wanderern und Radfahrern benutzt wird, asphaltiert werden. Nach
zwei Einwohnerversammlungen und einer Unterschriftensammlung
gegen den Straßenbau gibt es einen Kompromiss: Auf der
Teilstrecke durch Wald und Wiesen wird der bisherige Sandweg zur
wassergebundenen Schotterstraße.
Trotz dieser den Anliegen der
Anwohner besser Rechnung tragenden Variante kostet das Vorhaben
rund eine halbe Million EURO. Die Gemeinde rechnet mit einer
Förderung von 95 Prozent. Und da stellt sich die immer
wiederkehrende Gretchenfrage: Würde die Gemeinde auch dann den
Straßenausbau so favorisieren, wenn sie keinerlei Fördergelder
bekäme, dafür aber das Geld in der eigenen Kasse hätte?
Quelle: SVZ 18.6., 12.8., 17.9.,
5.10.2009
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Konjunkturmittel
schlecht eingesetzt
So titelte die SVZ über ihren
Bericht zur Verwendung der Konjunkturmittel. Auch wenn man dem
Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) als Autor der
Studie und der INSM (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft)
sehr kritisch gegenüberstehen mag – die Aussagen decken sich
weitgehend mit dem, was für aufmerksame Beobachter festzustellen
war: M-V gab die Mittel des Konjunkturpaketes II vorwiegend zur
Bestandswahrung aus (z.B. Schulsanierungen, Stadtsanierungen)
oder für touristisch eingefärbte Infrastrukturmaßnahmen (wie
z.B. den Straßenbau im Dabeler Fritz-Reuter-Weg, siehe oben).
Solche Investitionen sind in der Tat wenig geeignet,
wirtschaftliches Wachstum anzukurbeln – oder die Kommunen und
Bürger von laufenden Kosten zu entlasten. Beispielsweise durch
den Wärmebezug aus einer ortsnahen Biogasanlage oder auch nur
durch den Ersatz der vorhandenen Straßenbeleuchtung mit
dimmbaren Energiesparlampen.
Ein Leserbrief merkte
zum SVZ-Artikel an: Die Studie trifft den Nagel auf den Kopf...
Gäbe es eine vergleichbare Bewertung z.B. der ELER- (und
darunter insbesondere der LEADER-) Mittel, fiele das Ergebnis
noch viel schlechter aus. Auch die Straßenbauförderung treibt
skurrile Blüten. Auf der einen Seite läßt das zuständige
Straßenbauamt ein technisches Denkmal (Hubbrücke in Schwaan)
jahrzehntelang ungepflegt verrosten (die Wartungskosten wären
viel geringer gewesen als der jetzt notwendige Ersatzbau), auf
der anderen Seite will man Straßenbaumaßnahmen (und die kosten
bekanntlich richtig Geld!) selbst da durchsetzen, wo die
Einwohner sie ablehnen (Dabel, dort ist erfreulicherweise eine
akzeptable Lösung gefunden; Woserin u.a.).Auf die
Interessenverflechtungen im politischen und im Wirtschaftsraum
ist noch immer Verlaß...
Quelle: SVZ 8.9.2009
Der WWF kommt in einer Studie, die
vom „Berliner „Forum für Ökologisch-Soziale
Marktwirtschaft“ durchführt wurde, zu einem sehr ähnlichen
Ergebnis: Den Konjunkturprogrammen der Bundesregierung fehlt fast
jede nachhaltige und ökologische Ausrichtung. Anders als von der
Bundesregierung mit Begriffen wie Umweltprämie suggeriert,
liefern die Maßnahmen der beiden milliardenschweren Programme
nur kurzfristige wirtschaftliche Einzelimpulse. Nur 6 von 32
Maßnahmen haben positive ökologische Effekte. Bestenfalls 13
Prozent der Maßnahmen können als nachhaltig eingestuft werden.
Einziger „grüner“ Schwerpunkt sind die Investitionen in
energetische Sanierungen, die mit bis zu 9 Mrd. Euro einen zu
geringen Anteil am Gesamtvolumen von 107 Mrd. Euro haben.
Auch bei der Kreditvergabe hat es
die Regierung verpasst, eine ökologische Neuausrichtung
einzuleiten, so die Studie. Mit einem Anteil von 46 Prozent
nehmen Kredite den größten Anteil der Konjunkturpakete ein.
Allerdings erfolgt die Vergabe ausschließlich nach
betriebswirtschaftlichen Kriterien. Sinnvoll wäre es,
Kreditvergaben auch an ökologische Kriterien zu koppeln, wie
etwa die Förderung Ressourcen schonender Produktionsmethoden
oder energieeffizienter Produkte.
„Die beiden deutschen
Konjunkturprogramme bieten ein inkonsistentes Maßnahmenbündel
und versäumen es, wichtige Impulse für einen ökologischen
Strukturwandel zu geben“, so der Verfasser der Studie, Florian
Prange vom FÖS. „Innovative Ansätze zur Verkehrsvermeidung,
zur Förderung ökoeffizienter Produkte oder ressourcenschonender
Produktionsverfahren fehlen. Ökologische Förderungskriterien
gibt es kaum.“ Ein nachhaltiges Konjunkturprogramm, so die
Studie, müsste als Minimalforderung 50 Prozent der Maßnahmen an
nachhaltigen und vor allem klimarelevanten Investitionen
ausrichten. Das entspricht rund 25 Mrd. Euro pro Jahr. Damit
müsste – nur! - 1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
aufgebracht werden.
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Apropos
Biogasanlagen
In Jürgenshagen hatte sich
ein Investor für eine Biogasanlage beworben, der die Abwärme
zur Wärmeversorgung des Ortes bereitstellen wollte. Die
Gemeindevertreter aber entschieden sich für eine
Investorengruppe, der auch der stellvertretende Bürgermeister
angehört. Diese Anlage wird weit außerhalb des Dorfes
errichtet, eine kostengünstige Wärmeversorgung des Ortes ist
daher nicht möglich.
Kommentar eines Lesers: In
Mecklenburg kommt eben noch immer alles 50 Jahre später -
vorausgesetzt, dass es dann wegen solcher und anderer Dummheiten
der Entscheidungsträger nicht schon (fast) völlig entsiedelt
ist.
Ein anderer Leser: Konservativ wie
immer? Zeitgemäß wäre eine Biogasanlage in Ortsnähe, damit
die entstehende Wärme als Heizwärme für den Ort abgegeben
werden kann (und bei besonders pfiffiger Lösung sogar an heißen
Sommertagen zur Kühlung dient). - Aber doch nicht in
Jürgenshagen!!!
In Kuppentin gab es auf einer
Gemeindevertretung Wutausbrüche von Anwohnern. Anlass war die
Absicht eines Biogasbetreibers, bei gleichem Rohstoffeinsatz
die Leistung von 2 x 500 KW auf 1,5 MW zu erhöhen. Die
Einwohner hingegen beklagten Risse in den Wänden ihrer Häuser
wegen des starken Lkw-Verkehrs, enorme Geruchs- und
Lärmbelästigung, Werteverfall ihres Eigentums schon durch das
Bestehen der Anlagen an sich.
SVZ 31.8., 5.9.2006
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Ortsbilder / Altstädte
Altstadt als Pfund
- für Arbeit, Wohnen, Gäste
Die SVZ berichtete über einen
SVZ-Stammtisch in Güstrow u.a. folgendes:
Torsten Renz (CDU) „sei für
Sanierung, man solle aber vorsichtig beim Umgang mit
Steuergeldern sein, wenn die Stadt als Sanierer auftritt. Lieber
seien ihm private Investoren, die könnten das viel
kostengünstiger. Ein Punkt, bei dem Hartmut Reimann (SPD)
einhakt: Manches Gebäude fiele ja wieder an die Stadt zurück,
eben weil sich der private Investor überfordert sieht - Beispiel
altes Gericht in der Domstraße. Für Am Berge sei das Geld jetzt
aus Fördermitteln - 2,8 Millionen Euro - da. "Also sollte
man es auch tun." "Unbedingt erhalten! Aber Nutzung
muss hinein", stellte Burkhard Bauer (Die Linke) heraus.
Generell gelte es schon aus touristischen Gründen, schöne
Fassaden zu erhalten. Und innen müsse modernes Wohnen möglich
sein. Die Freie Wählergemeinschaft werde für die Sanierung von
Am Berge stimmen, erklärte Lothar Fila, nicht ohne ebenfalls die
Nutzung hervorzuheben. Eine Wunde, in die Sascha Zimmermann (FDP)
den Finger legt: die Domschule. Vor sieben Jahren saniert, stehe
sie immer noch konzeptlos leer. Es kämen aber viele Touristen,
um den Güstrower Altstadtkern zu sehen... "Die Stadt hat
sich Am Berge rettend eingeschaltet. Das werden wir auch woanders
machen", stellte Gerhard Jacob (Güstrower Wählerbund/GWB)
klar. Es bleibe ja nichts weiter übrig, als einzelne Objekte
herauszugreifen, wenn Investoren es nicht könnten. Die
Altstadtsanierung sei schließlich ein Grundanliegen des GWB.
Dieter Kölpien griff aus dem Auditorium noch konsequenter ein:
Die Altstadt solle als Flächendenkmal deklariert werden, fordert
der Hobbyhistoriker. Stadtvertretung und -verwaltung wird das
wohl künftig beschäftigen. Mittwochabend sahen sich mögliche
Stadtvertreter in spe damit noch überfordert, müssten sich in
die Thematik erst einarbeiten, bevor es deutliche Signale gibt.“
Allein schon die Bereitschaft, sich
mit der Thematik auseinander zusetzen, hält die Redaktion des
Warnow-Boten für mitteilenswert, weil es leider - auch - in der
Warnowregion noch viel zu viel Desinteresse am Erhalt der
Ortsbilder gibt, in den Städten wie auf den Dörfern.
Quelle: SVZ 28.5.2009
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Gesprächskreis
Ländlicher Raum
In der Rosa-Luxemburg-Stiftung gibt
es einen Gesprächskreis ländlicher Raum, der sich mit den
Aspekten des heutigen und künftigen Rolle des Dorfes
beschäftigt. Leider finden die Zusammenkünfte zumeist in Berlin
oder im Land Brandenburg statt, wo es viel Engagement zu diesem
Thema gibt (siehe z.B. www.lebendige-doerfer.de).
Ein interessante Veröffentlichung
zum Thema „„Möglichkeiten der Selbstorganisation von Dörfern
in den ostdeutschen Bundesländern“ findet sich (ziemlich
versteckt) hier:
http://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seitengenerator/selbstorganisation.doerfer.pdf
Quelle: Prof. Krambach
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Wasser und Abwasser
Wasser als neue
Kraft in der Kommunalpolitik
Die für die Einwohner des
Landkreises Parchim bis heute nicht befriedigend gelöste Frage
der Altanschließerbeiträge für Wasser und Abwasser erregte in
den vergangenen Monaten die Gemüter. Die Bürger in Karow
machten den Anfang und lösten geradezu eine Flutwelle aus, als
sie im Februar einen renommierten Schweriner Anwalt als
rechtliche Unterstützung in ihrem Kampf engagierten.
Informationsveranstaltungen in Gallin-Kuppentin, Goldberg,
Neu-Poserin und Plau folgten und machten den betroffenen Bürgern
klar: So unabänderlich, wie der WAZV diese seine
Beitragsforderungen gerne sehen möchte, sind sie nicht.
Zahlreiche Bürger machten angesichts der anstehenden
Kommunalwahlen von ihren demokratischen Rechten Gebrauch und
schlossen sich zu Bürgerinitiativen und Wählervereinigungen
zusammen mit dem Ziel, die in Mecklenburg-Vorpommern wohl
einmalig hohen Beitrags-Forderungen des WAZV Parchim-Lübz vom
Tisch zu fegen.
Ihre Vertreter haben sich nun in
die Stadtparlamente und Gemeindevertretungen wählen lassen.
Allein in Karow schafften drei Vertreter der Bürgerinitiative
Karow/Leisten den Sprung in die neue achtköpfige
Gemeindevertretung. In Goldberg entsenden die Freien Wähler
Goldberg zwei Vertreter ins Stadtparlament und auch in den
Dörfern und Gemeinden rund um Goldberg sind in die
Gemeindevertretungen nun aktive Gegner der Beitragsforderungen
des WAZV eingezogen: Neu-Poserin, Wendisch-Waren,
Gallin-Kuppentin, um nur drei Gemeinden zu nennen, mit zusammen
sechs erklärten Verfechtern eines neuen Gebührenmodells.
Sie alle nehmen den Auftrag der
Wähler ernst, ihren Interessen in den Gemeindevertretungen Gehör
zu verleihen und vor allem dafür zu sorgen, dass die hohen
Beitragsforderungen des WAZV jetzt auch auf politischem Wege,
durch den Willen einer Mehrheit der Bürgermeister, gekippt
werden. Nicht die Größe der Grundstücke, sondern die Menge des
verbrauchten Wassers muss die Preise bestimmen. Was in den
allermeisten Landkreises des Landes Mecklenburg-Vorpommern
reibungslos eingeführt wurde, muss doch auch im Landkreis
Parchim umzusetzen sein.
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Kommunales
Personalien
Durch die letzten Kommunalwahlen
und danach ergaben sich Änderungen bei der Besetzung von
Bürgermeisterämtern und bei den Amtsvorstehern:
Bürgermeister von Mühl Rosin
ist jetzt Ulrich Blau.
Als Bürgermeister von
Neukloster wurde Frank Meier gewählt, sein Vorgänger Klaus
Becker stand aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl.
Zum Amtsvorsteher des Amtes
Sternberger Seenland wurde Frau Bitta Täufer, Bürgermeisterin
von Hohen Pritz, gewählt. Der langjährige Amtsvorsteher Peter
Davids kandidierte aus Altersgründen nicht mehr.
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Verschiedenes
Kirchenkunst-Route
in Brandenburg
Schon zum dritten mal fand im
Nachbarland eine Kirchen/Kunst-Route statt („Junge Kunst in
alten Kirchen“), diesmal im Westhavelland in der Zeit vom 25.7.
- 13.9.2009 in den Orten Buschow, Möthlow und Liepe. Weitere
Informationen unter www.kirchenkunstroute-hvl.de
Der Initiator dieser
nachahmenswerten Idee, PeterMichael Metzler, ist bereit,
Vergleichbares auch in M-V mit zu organisieren. Bisher sind
entsprechende Anfragen des Vereins Warnowregion e.V. an
verschiedene Vertreter der Kirche nicht auf stärkeres Interesse
gestoßen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden...
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