Ausgabe 1/2007

Der Warnow-Bote

März 2007

Regionales aus der Warnowregion

Unser Antrag auf Fördermittel für einen “Regionalen Agenda 21-Prozess in der Warnowregion“ und seine Ablehnung durch das StAUN Rostock

Teil 1: Unverständnis für den regionalen Ansatz

Unseren Antrag auf Fördermittel für einen „Regionalen Agenda 21-Prozess in der Warnowregion“ kennen Sie aus den Warnow-Neuigkeiten 01/2006 (zum Nachlesen hier klicken). Er wurde im Sommer 2005 zur Fortsetzung der Arbeiten im BaltCoast-Subprojekt „Warnowregion“ konzipiert und mit dem StAUN Rostock als potentiellem Fördermittelgeber vorabgestimmt. Seither geschah viel Merkwürdiges und Berichtenswertes mit unserem Antrag, bis er Anfang Februar 2007 endgültig abgelehnt wurde. Die Ablehnungsgründe halten wir für ebenso merkwürdig und berichtenswert wie die vorgelagerten Ereignisse. Aber alles zusammen in einen einzigen Artikel zu fassen, dürfte auch den geduldigsten Leser überfordern. Deshalb soll hier im „Warnow-Boten“ eine kleine Serie entstehen. Den Beginn macht das räumliche Verständnis für die Warnowregion.

Seit etwa 1992 versuchen die seit 2000 im Verein Warnowregion e.V. zusammen­geschlossenen Akteure mit der nebenstehend abgebildeten Karte zu vermitteln, welcher Raum mit dem Begriff „Warnowregion“ gemeint ist: Das Einzugsgebiet des Flußsystems Warnow mit Ausnahme der Unterwarnow und der östlichen Begrenzung durch die A19.

Auf der Karte sind durch rote Linien auch die durch die Warnowregion verlaufenden Kreisgrenzen ausgewiesen. Die Landkreise Bad Doberan und Güstrow gehören zum Planungsverband Mittleres Mecklenburg/Rostock, die Landkreise Nordwestmecklenburg und Parchim zum Planungsverband Westmecklenburg.

Die durch die anteiligen Kreiszugehörigkeiten gegebenen Zerschneidungen des Warnowraumes setzen sich auf Vereins- und Verbandsebene, in den Strukturen der Zeitungsredaktionen usw. fort.

Unter diesen Bedingungen findet die Warnowregion als potenzielles ganzheitliches Gebilde im administrativen Handeln wenig Beachtung. Deshalb haben uns die teilräumlich zuständigen Ämter für Raumordnung und Landesentwicklung Rostock und Westmecklenburg im Jahr 2002 eingeladen, informelle Brücken zu bauen. Ein Verein ist in seinem Handeln nicht an administrative Grenzen gebunden, er kann „grenzüberschreitend“ vernetzen helfen. Wie ernst die Raumplaner und beteiligten Landkreise diesen Auftrag nehmen, zeigte sich in der anteiligen Finanzierung des BaltCoast-Subprojektes „Warnowregion“ durch die Planungsverbände Mittleres Mecklenburg/Rostock und Westmecklenburg.

Daher steht auch als „Zweck und Ziel“ in unserem Projektantrag: „... In der praktischen raumplanerischen Arbeit spielt die räumlich-funktionale Einheit des Warnowgebietes noch keine angemessene Rolle. Eine Agenda 21 für die Warnowregion kann die vom Willen der beteiligten Kommunen getragene 'Klammer' bilden und die Basis für abgestimmtes, gemeinsames Handeln der teilverantwortlichen Landkreise, Planungsverbände, ... bilden“ [1].

Genau dieses Ziel gilt nun als Ablehnungsgrund? Das StAUN schreibt uns: „Ihre Aussage, dass die 'Warnowregion“ räumplanerisch wenig Beachtung finde, ist nicht zutreffend. Es gibt den regionalen Planungsverband MM/R und die Regionale Agenda MM/R, die weite Teile der definierten Region erfassen“ [2]. Richtig, Teile und noch nicht einmal die Summe aller Teile. Wir aber engagieren uns für das Ganze, das weit mehr als die Summe aller seiner Teile werden kann.

Peinlich sollte den Autoren des StAUN-Textes schon sein, daß die von uns benutzte Formulierung auf einen Textvorschlag des Amtes für Raumordnung und Landesplanung MM/R zurückgeht. Wie auch unsere Überlegungen und Aktivitäten Eingang gefunden haben in die Erarbeitung der Regionalen Agenda MM/R...

[1] Unser Antrag, nachzulesen auf der Webseite www.warnowregion.de

[2] Quelle: Bescheid des StAUN Rostock vom 9.2.2007